Finanziell:
Zu Beginn der Projektlaufzeit steht bei den Betroffenen der Wunsch nach finanzieller Unterstützung (Soforthilfen = 200 Euro pro Person und Haushaltbeihilfen (max. 5.000 Euro pro Haushalt) an erster Stelle, um so schnell wie möglich die Schäden beseitigen zu können, die den Alltag am meisten einschränken. Der Großteil des tatsächlichen Ausmaßes der individuellen Schäden wurde erst im Laufe des Herbstes ersichtlich. Somit stieg auch der Bedarf an höheren finanziellen Hilfen, wie der Wiederaufbauhilfe des Landes (Land:80% der ermittelten Schadenssumme, Anschlussfinanzierung durch Spenden 20%-max. 25.000 Euro) sowie Härtefälle.
Beratung – Begleitung und Vermittlung in Fachdienste
Die Infrastruktur ist mittlerweile größtenteils wieder hergestellt, der Wiederaufbau geht jedoch nur schleppend voran, so dass viele Betroffene psychisch und physisch am Rande ihrer Kräfte sind. Außerdem belasten das Erlebte und die wiederkehrenden Bilder und Geräusche die Psyche. Jedes Mal, wenn es stärker regnet, werden die Erlebnisse der Flut wieder lebendig und lösen Ängste und Panik aus. Erschöpfungszustände durch die teils anstrengenden körperlichen Aufräumarbeiten sowie fehlende Rückzugsmöglichkeiten und Erholungsphasen laugen die Betroffenen zusätzlich aus. Hinzu kommen die existentiellen Sorgen durch das Ausbleiben finanzieller staatlicher Hilfen oder Versicherungsleistungen. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen mit den von der Flut betroffenen Menschen ergänzten die Caritasverbände, SkF und SKM ihre Beratungsstellen um bedarfsorientierte Angebote in den Flutgebieten.
Wie geht es weiter?
Die Hilfen rund um die Flutkatastrophe werden bis in das Jahr 2024 hinein über Spendenmitteln finanziert weiterlaufen. Dazu gehört neben der Individualhilfen (finanziell wie beratend) auch Maßnahmen zur Quartiersarbeit/Sozialraumprojekten. Versammlungsmöglichkeiten, Jugendzentren, Begegnungsstätten wurden von der Flut ebenfalls weggeschwemmt. Auch wenn hier die öffentliche Hand in der Verantwortung steht, gilt es Bedarfe zu eruieren und Konzepte zu entwickeln, die das Gemeinwesen stärken.
Mit Besorgnis registrieren die Beraterinnen und Berater vor Ort, dass die psychischen Belastungen nicht abnehmen. Gerade wenn es wieder stark regnet, die Flüsse und Bäche ansteigen, kommen bei den Betroffenen Ängste und Sorgen hoch. Hier wird eine langfristige und kontinuierliche Unterstützung von Nöten sein.