Wohnungslose brauchen endlich bezahlbaren Wohnraum

10.09.21, 14:00
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Marco Eschenbach

Caritas fordert mehr Engagement für Wohnungslose. Notschlafstellen voll belegt

(c) Barbara Bechtloff

Köln. Über 50.000 Menschen sind in Nordrhein-Westfalen wohnungslos. Allein im Erzbistum Köln sind es weit über 10.000 Menschen. Der Anstieg in Corona-Zeiten geht rasant, die Notunterkünfte sind voll. Die Betroffenen müssen so schnell wie möglich in die eigenen vier Wände – das sagt der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. „Die Situation wird immer schlimmer, der nächste Corona-Winter steht vor der Tür: Kommunen, Länder und zuständige Anlaufstellen müssen dringend für mehr angemessenen und bezahlbaren Wohnraum sorgen.“

Es gehe aktuell darum, die wohnungs- und obdachlosen Menschen, die mit Hygienevorschriften und Impfungen durch die Pandemie-Zeit gekommen sind, auf Dauer unterzubringen. Die meisten haben die vergangenen Monate in Unterkünften und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe oder auf der Straße ausgeharrt. „Zwar wurden in dieser Zeit zusätzliche Notschlafstellen geschaffen, aber auch die sind fast alle voll belegt“, erklärt Hensel. 

Notwendig sei jetzt ein „systematischer Austausch zwischen Ämtern, Vermietenden, Immobilienfachleuten und Verbänden in den Kommunen“, so Hensel weiter. „Wir brauchen zeitnah umsetzbare Lösungen für Menschen, denen ein Wohnungsverlust droht oder die bereits keine Bleibe mehr haben. Nur wenn Kommunen, Freie Wohnungslosenhilfe und Immobilienwirtschaft enger zusammenarbeiten, gibt es rasche Fortschritte.“

Die Caritas ist an fünf Standorten im Erzbistum Köln mit unterschiedlichen Wohnraumprojekten aktiv. Das umfasst sowohl den Neubau von öffentlich geförderten Wohnungen, aber auch z.B. die Umgestaltung von Kirchen zu Wohnraum für ehemals obdachlose Menschen. „Hier sind kreative Ideen gefragt. Diese werden ja sogar auch vom Land NRW gefördert“, so Hensel.

 

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 280 Mitglieder als Träger von mehr als 1.850 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und angrenzenden Kreisen angeschlossen. Das Spektrum reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in fachlichen sowie wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik.