Welt-Aids-Tag: Prävention und Beratung nicht aussetzen

30.11.22, 15:20
  • News und Pressemitteilungen Top-News für Startseite mit Bild
Pia Klinkhammer

Caritas ruft zu Solidarität und Respekt auf

Welt Aids Tag (c) Pixabay

Köln. Viren kennen keine Auszeit: Das gilt für COVID-19, MPX-Viren („Affenpocken“) und auch für HIV. Seit der Meldung der ersten Aids-Fälle im Jahr 1981 wird die HIV-Pandemie weltweit bekämpft. Trotz Forschungserfolgen und neuer Therapien sind HIV-Infektionen inzwischen zwar gut behandelbar, aber weiterhin nicht heilbar und für Betroffene immer noch mit Ausgrenzungen und Stigmatisierung verbunden. Dieser sozialen Benachteiligung tritt der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember entschieden entgegen.

„Auch in Zeiten weitreichender und existenzieller Krisen darf die Versorgung von Betroffenen und die Prävention von Neuinfektionen nicht ausgesetzt werden“, unterstreicht Angelika Schels-Bernards, Referentin für Sucht- und Aidshilfe beim Kölner Diözesan-Caritasverband. Mitgetragen wird diese Forderung von den HIV/Aids-Fach- und Beratungsstellen und den sexualpädagogischen Beratungsstellen der Caritas in Deutschland.

Bundesweit leben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts rund 91.400 Menschen mit einer HIV-Infektion. Jedes Jahr infizieren sich 2.000 Menschen neu mit dem Virus. 97 Prozent der HIV-Infizierten nehmen Medikamente und schützen auf diese Weise ihre Sexualpartnerinnen und -partner vor einer Ansteckung. Ungefähr 9.500 Menschen wissen nichts von ihrer Infektion. Schels-Bernards: „Es ist absolut bedeutsam, diese Personen etwa durch Testangebote zu erreichen, damit sie sich frühzeitig behandeln lassen können, um die Ansteckungszahlen weiter zu senken.“

Vier Beratungsstellen im Erzbistum Köln

Die Teststrategie in den Beratungsstellen und in den Gesundheitsämtern der letzten Jahre habe gezeigt, dass Neuinfektionen von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wirksam verhindert werden können. Daneben stehen HIV/Aids- und sexualpädagogischen Beratungsstellen für unerlässliche langfristige Hilfsangebote und leisten in Schulen und Einrichtungen eine wichtige Informationsarbeit zu den Themen HIV/Aids und sexuell übertragbare Infektionen (STIs). Im Erzbistum Köln übernehmen vier Präventions- und Beratungsstellen der Caritas und des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) diese Aufgaben.

Stichwort Welt-Aids-Tag

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Seit 1988 wird er jedes Jahr am 1. Dezember begangen und vom Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) organisiert. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit.

 

Das Caritas-Netzwerk HIV

Im Caritas-Netzwerk HIV tauschen sich die Fachleute aus den HIV/Aids-Beratungsstellen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen, Bedarfe und Projekte aus, um Qualität und niedrigschwellige Zugänglichkeit zu Beratung, Test und Behandlung sicherzustellen. Auch über die Online-Beratungsplattform der Caritas sind sie gut vernetzt und gewährleisten ein bundesweites Angebot. 

Kontakt beim Diözesan-Caritasverband: Angelika.Schels-Bernards@caritasnet.de