Köln. Mehr als 3,8 Millionen Kinder wachsen bundesweit mit Eltern auf, die alkohol- oder drogenabhängig sind oder unter einer psychischen Erkrankung leiden. Das 2016 vom Kölner Diözesan-Caritasverband initiierte Projekt „Chance for Kids“ möchte genau diese Familien begleiten und unterstützen. Nachdem eine Studie die Wirksamkeit des Projekts festgestellt hat, steht jetzt fest: Alle elf Projektstandorte im Erzbistum Köln können auch nach Beendigung der Projektlaufzeit ihre Arbeit fortführen, die Anschlussfinanzierung ist gesichert.
Für Kinder bedeutet ein Aufwachsen mit sucht- oder psychisch erkrankten Eltern oft, dass sie täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen und Isolation konfrontiert sind. Sind Mutter oder Vater psychisch krank, haben die Kinder außerdem statistisch ein sechsfach erhöhtes Risiko, später selbst zu erkranken.
„Chance for Kids“ hat in den vergangenen fünf Jahren bedarfsorientierte Angebote und Konzepte für Kinder aus belasteten Familien entwickelt und dazu beigetragen, Sucht und psychische Erkrankungen in Familien zu enttabuisieren. Zudem unterstützte es Beratungsstellen dabei, Kooperationsstrukturen – etwa mit Jugend- und Gesundheitsämtern, der Suchthilfe und den Frühen Hilfen – aufzubauen. Eine wissenschaftliche Studie des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe Mainz belegte 2019 die Wirksamkeit des Projekts.
In der Corona-Pandemie waren die Beratungsstellen wichtige Ankerpunkte für problembelastete Familien. „Chance for Kids kam genau zur richtigen Zeit“, sagt Projektreferentin Barbara Förster vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. „Wir konnten viele Familien sehr zielgerichtet unterstützen.“ Dass jetzt alle elf Standorte im Erzbistum Köln mit ihrer Arbeit fortfahren können, sei ein großer Erfolg. „Kinder psychisch erkrankter Eltern benötigen gezielte Förder- und Unterstützungsangebote, die die Regelversorgung in den meisten Kommunen nicht beinhaltet. Chance for Kids ist es gelungen, genau solche Angebote zu etablieren.“
Weitere Informationen: www.chance-for-kids.de/