Köln. Werdende Mütter und Väter leiden zunehmend unter prekären Lebensumständen. Das zeigen aktuelle Zahlen der 37 katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen „esperanza“ im Erzbistum Köln. 2023 ließen sich hier 9000 Frauen und Männer beraten. In fast allen Fällen ging es entweder um finanzielle Notsituationen, zu kleine Wohnungen oder um psychische Ausnahmesituationen.
„Die Betroffenen sind verzweifelt, weil plötzlich das Geld nicht mehr reicht. Das gilt für Beschäftigungslose genauso wie für Familien mit geringem oder durchschnittlichem Einkommen“, sagt Daniela Forster, esperanza-Referentin beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. In den Beratungsgesprächen gehe es etwa darum, woher man einen Kinderwagen oder Babyflaschen bekomme oder wie man einen Umzug stemmen soll, weil die Wohnung zu klein geworden ist.
Die Beratungsstellen bewilligten 2023 insgesamt Mittel in Höhe von 3,6 Millionen Euro, 2022 waren es 3,4 Millionen Euro. Die Hilfsgelder stammen aus der Bundesstiftung Mutter und Kind sowie aus dem Erzbischöflichen Hilfsfonds.
Mehr als jede zweite Person, die sich beraten ließ, hatte einen Migrations- oder Fluchthintergrund (56 Prozent). 14 Prozent aller Klientinnen und Klienten kamen aus der Ukraine. „Besonders zugewanderte Menschen benötigen vor und nach der Schwangerschaft eine intensive Beratung, da sie häufig weder Hilfsangebote noch das Gesundheitssystem in Deutschland kennen“, so Daniela Forster.
Überraschend hoch ist seit Jahren die Zahl der (werdenden) Väter, die eine Beratung wünschen – entweder vor Ort, telefonisch oder per Mail. Sie lag 2023 bei knapp 1000. Daniela Forster verweist auf die zahlreichen Väterberater als Alleinstellungsmerkmal von
„esperanza“.
Weitere Informationen zur Bilanz 2023: www.esperanza-online.de