Köln. Kälte, Hunger, Dreck – die Situation in den Flüchtlingslagern in Bosnien und Griechenland wird immer dramatischer. Gemeinsam appellieren der Kölner Diözesan-Caritasverband und die Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Migration – ein Zusammenschluss aller Caritas-Träger in der Flucht- und Migrationsarbeit – an Bund und Land Nordrhein-Westfalen, die Voraussetzungen für eine Aufnahme Geflüchteter zu schaffen. 

„Die Menschen hausen oft ohne Dach über dem Kopf unter katastrophalen Bedingungen. Schutzlos vor Schnee, miserablen Hygienebedingungen und Willkür sind sie in Lebensgefahr. Hier zu helfen, ist ein Gebot der Menschlichkeit“, sagt Dr. Frank Johannes Hensel, Kölner Diözesan-Caritasdirektor.

Die Menschen, so Hensel weiter, „müssen gerettet werden – mit der Kraft der EU. Aber ebenso mit Hilfe von Städten und Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die ihre Unterstützung bereits angeboten haben. Kapazitäten der Zivilgesellschaft – etwa bei der Caritas – seien vorhanden, genauso wie die große Bereitschaft zu helfen. 

„Mit der Flüchtlingshilfe Aktion Neue Nachbarn hat sich im Erzbistum Köln zudem ein starkes Netzwerk bewährt“, sagt Hensel. Die Aktion wurde 2014 von Kardinal Woelki gegründet, um Geflüchtete bei der Integration in Deutschland zu unterstützen. Heute sind tausende Haupt- und vor allem Ehrenamtliche für die Aktion Neue Nachbarn im Einsatz.

In Bosnien und auf den griechischen Inseln warten die geflüchteten Frauen, Männer und Kinder verzweifelt auf Hilfe. Hensel fordert von der EU, hier ihre Verantwortung zu erkennen: „Für die Menschen geht es um Leib und Leben. Abschottung und Ausgrenzung ist in Anbetracht dieser Not humanitär inakzeptabel.“

Um die Geflüchteten in Bosnien und Griechenland kümmert sich derzeit auch die Caritas vor Ort. Mit Hilfe von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, werden Hilfsgüter verteilt und psychosoziale Hilfe angeboten.

Aktion Neue Nachbarn
Internationale Flüchtlingshilfe