Die Nähe fehlt, der Trost bleibt – Hospizarbeit in Corona-Zeiten

07.04.20, 10:00
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Zuwendung und Halt via Telefon, E-Mail, Podcast und Videoschalte (c) www.pixabay.com

Köln. Die Corona-Schutzmaßnahmen machen auch vor der ambulanten Hospizarbeit nicht Halt. Ob als Sorgentelefon, Trauerchat oder Musikbotschaft – die Dienste der Caritas gehen mit neuen Angeboten auf Menschen zu: „Auch wenn die unmittelbare Nähe abhandenkommt, gilt es weiter, an der Seite der Menschen auf ihrem letzten Weg zu sein“, sagt Dr. Frank Johannes Hensel, Kölner Diözesan-Caritasdirektor.

Kontaktverbote und Hygieneauflagen schränken aktuell die Dienste der ambulanten Hospizarbeit sehr ein. Aufgrund der Corona-Ansteckungsgefahr sind Besuche schwerkranker Menschen und ihrer Familien kaum möglich – Beratung und Beistand können nicht in 
gewohnter Form stattfinden. 

Um den Menschen die zwischenmenschliche Begleitung auf dem letzten Lebensweg zuteilwerden zu lassen, geht die Hospizarbeit jetzt neue Wege. Gedanken im Brief, Gespräche am Telefon, Beratung via Videoschalte oder Podcast-Botschaft – persönlicher 
Kontakt besteht nun oftmals in kreativer anderer Form. 

„Gerade in der Corona-Pandemie rücken die Fragen nach Sterben und Tod wieder mehr in den Blick unserer Gesellschaft“, so Hensel. Hier sei besonderes Engagement gefragt: „Wir müssen an der Seite unserer Mitmenschen bleiben und mit neuen Ideen helfen, leidvolle Erfahrungen von Verlassenheit im Sterben zu mindern.“

Im Erzbistum Köln sind mehr als 45 ambulante Hospizdienste und -gruppen mit über 1.200 qualifizierten Ehrenamtlichen sowie über 100 hauptamtlichen Fachkräften aktiv. Sie begleiten schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause, in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Darüber hinaus gestalten ambulante Hospizdienste den Dialog über den Umgang mit Krankheit, Sterben und Leiden mit. 

 

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 280 Mitglieder als Träger von rund 1.850 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und angrenzenden Kreisen angeschlossen. Das Spektrum reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in fachlichen sowie wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik.