Menschen mit Beeinträchtigungen zu Beraterinnen und Beratern ausgebildet

16.06.21, 10:00
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Marco Eschenbach

Erzbistümer Köln und Paderborn: 23 Frauen und Männer haben ihre Schulung erfolgreich abgeschlossen

2021-06-16 BILD PiT PeerBeratung Tandem (c) Jo Schwartz

Köln. Menschen mit Beeinträchtigungen eine Beratung auf Augenhöhe bieten – das ist das Ziel eines Projekts der Caritas in den Erzbistümern Köln und Paderborn. Dabei sollen die Teilnehmenden ausgebildet werden, andere Betroffene zu beraten – für einen selbstbestimmten Weg in Arbeit und Gesellschaft. Die ersten Schulungen wurden gerade in den Alexianer Werkstätten in Köln und in den St. Laurentius Werkstätten in Hagen beendet. 23 Frauen und Männer haben sie erfolgreich absolviert, viele weitere sollen ihnen folgen.

„Ich kämpfe dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen nicht mehr ausgeschlossen werden“, sagt Marie-Louise Buschheuer, Teilnehmerin am Projekt „Peer-Beratung im Tandem-Modell“ (PiT), das jetzt bei den Alexianer Werkstätten Köln zu Ende ging. Früher hätte sie sich Beistand in schwierigen Lebenssituation gewünscht. „Jetzt möchte ich diesen Beistand anderen geben“, sagt Buschheuer.

In der abgeschlossenen Schulung (elf Termine) ging es vor allem um die Stärkung des Selbstvertrauens und die Grundlagen der Kommunikation. Aber auch zu Themen wie Wohnen, Arbeit und Freizeit bieten die Peer-Beraterinnen und -Berater Gespräche an. „Durch ähnliche Lebenssituationen können Hemmschwellen abgebaut werden. Das hilft, das ergänzende Beratungsangebot anzunehmen“, sagt Michaela Borgmann vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, die mit Christina Habig das Projekt leitet.

Unterstützt werden die Peer-Beraterinnen und -Berater dabei von Beratungsfachkräften, ihren „Tandem-Partnern“, die ebenfalls einen Teil der PiT-Schulung besuchen. „Das Projekt knüpft an die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an und möchte damit einen Beitrag zu mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen leisten“, so Habig.

Zukünftige Schulungen des Projekts, das von der Aktion Mensch Stiftung finanziert wird, finden in Behinderteneinrichtungen in Olsberg-Bigge, Brilon, Warburg, Arnsberg, Olpe, Leverkusen, Bonn, Meckenheim und Euskirchen statt. Bis zum Ende des Projekts im Juni 2023 sollen 120 Peer-Beratende ausgebildet werden.


Weitere Infos: www.pit-projekt.de