Experten in eigener Sache: Menschen mit Beeinträchtigungen beraten selbst Betroffene

25.11.20, 10:00
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Marco Eschenbach

Kölner und Paderborner Caritas-Pilotprojekt stärkt Selbsthilfe. Ausbildung u.a. in den Kölner Alexianer Werkstätten

Kölner und Paderborner Caritas-Pilotprojekt stärkt Selbsthilfe. Ausbildung u.a. in den Kölner Alexianer Werkstätten (c) DiCV Köln / Jo Schwartz

Erzbistum Köln. Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe: Die „Peer-Beratung im Tandem-Modell“ ist ein Bildungsprojekt der Caritas-Behindertenhilfe in den Erzbistümern Köln und Paderborn, das Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglicht, andere Betroffene zu beraten. Erste Schulungen finden jetzt u.a. in den Kölner Alexianer Werkstätten (12 Teilnehmende) statt.

„Frauen und Männer, die selbst betroffen sind, wissen am besten, wovon sie sprechen. Davon profitieren Menschen mit ähnlichen Voraussetzungen ungemein“, sagt Michaela Borgmann, die mit Christina Habig beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn das Projekt leitet. Die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz bilden dabei die Grundlage ihrer Arbeit.

Ausgebildete Peer-Beraterinnen und -berater führen Gespräche z.B. zu Arbeit, Freizeit oder Gesundheit. Das Besondere ist die Anbindung der Peer-Beratenden an erfahrene Tandem-Beratungsfachkräfte, die im Bedarfsfall Hilfe in den Diensten und Einrichtungen bieten: „Die Tandems sind wichtige Stützen vor Ort“, sagt Borgmann. „Sie ermöglichen einen leichten Zugang für Menschen mit unterschiedlicher Art und Schwere von Behinderung.“

Kooperationspartnerinnen und -partner im Projekt, das von der Aktion-Mensch-Stiftung gefördert wird, sind Werkstätten, Wohnheime oder Sozialpsychiatrische Zentren. Nach Abschluss der ersten Schulungen (jeweils 11 Treffen) starten 2021 im Kölner Erzbistum weitere in Leverkusen, Bonn, Meckenheim und Euskirchen. Bis Juni 2023 sollen insgesamt 120 Peer-Beratende ausgebildet werden.


Weitere Informationen:
www.pit-projekt.de

 

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 280 Mitglieder als Träger von mehr als 1.850 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und angrenzenden Kreisen angeschlossen. Das Spektrum reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in fachlichen sowie wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik.