„Wir brauchen Vorsorgeuntersuchungen für die Seele“

01.07.25, 11:58
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Pia Klinkhammer

Neues Heft „caritas in NRW“ zum Thema psychische Gesundheit:

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Düsseldorf, 1. Juli 2025 – Was macht uns krank – und was hält uns seelisch gesund? Die neue Ausgabe der Zeitschrift „caritas in NRW“ (3/2025) geht dem Zustand der psychischen Gesundheit in unserer Gesellschaft auf den Grund. Im Mittelpunkt stehen dabei die Belastungen von Kindern und Jugendlichen sowie die Frage, was Politik, Gesellschaft und die Caritas konkret zur Förderung psychischer Gesundheit beitragen können.

 

Ein Interview mit der renommierten Bochumer Kinder- und Jugendpsychologin Prof. Dr. Silvia Schneider, jüngst ausgezeichnet mit dem Deutschen Psychologiepreis, bildet das Herzstück des Heftes. Sie fordert: „Deutschland braucht mehr Psychotherapieplätze und deutlich weniger stationäre Behandlung.“ Nötig sei ein neuer Ansatz in der Versorgung von psychisch kranken Menschen– weg von der Fokussierung auf Krankheit. „Wir müssen viel mehr präventiv und gesundheitsorientiert arbeiten“, sagt sie und betont: „Psychische Gesundheit muss genauso ernst genommen werden wie Zahngesundheit. Wir brauchen Vorsorgeuntersuchungen für die Seele.“ Schneider warnt auch vor dem Einfluss sozialer Medien: Diese seien in gewisser Weise „eine Pest für Kinder und Jugendliche“. Studien zeigten, dass die Nutzung von sozialen Medien definitiv mit psychischer Unzufriedenheit und mit geringerer psychischer Gesundheit zusammenhänge, so Schneider.

 

In einem Kommentar macht die Essener Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie Siebelhoff auf die wachsende Bedeutung psychischer Gesundheit in den Sozial- und Gesundheitsberufen – auch bei der Caritas – aufmerksam. Wer heute in der Pflege, in Kitas oder Beratungsdiensten arbeite, stehe unter hohem Druck. „Menschen gehen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch an ihre Grenzen und darüber hinaus – oft mit schwerwiegenden Folgen für ihre Gesundheit,“ warnt Siebelhoff. Mitarbeitende und Arbeitgeber in der Sozialwirtschaft müssten gemeinsam erhöhte Belastungen und Risikofaktoren erkennen und analysieren und sich um gute Arbeitsbedingungen bemühen.

 

Neben Analysen und Berichten enthält die neue Ausgabe Beispiele guter Praxis aus den Caritasverbänden in NRW.

 

Caritas in NRW ist die gemeinsame Zeitschrift der Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn mit Sitz in Düsseldorf. Die 60-seitige Zeitschrift kann kostenlos angefordert werden: vertrieb@caritas-nrw.de 

 

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