„Viele bedauern, dass die Besuche von Kita- und Schulkindern ausbleiben“

03.12.20, 10:02
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Pia Klinkhammer

Weihnachten in den Altenpflegeinrichtungen der Caritas: Was bedeutet das für Bewohnerinnen und Bewohner?

Weihnachten in der Altenpflegeeinrichtung (c) Depositphotos

Köln. In den mehr als 170 katholischen Altenheimen im Erzbistum Köln mit ihren rund 15.000 Bewohnerinnen und Bewohnern laufen derzeit die Vorbereitungen für die Weihnachtstage. Anstelle größerer Weihnachtsfeiern wird es ein geselliges Beisammensein in den Wohnbereichen der Häuser geben. Gottesdienste finden unter Auflagen statt. Die meisten Altenpflegeeinrichtungen bleiben auch über Weihnachten für Angehörige geöffnet, diese dürfen in Einzelfällen sogar an den Weihnachtsfeiern teilnehmen. 

„In unseren Einrichtungen sind coronabedingte Hygiene- und Schutzvorschriften in den vergangenen Monaten zur eingeübten Routine geworden“, sagt Helene Maqua, Leiterin der Abteilung Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. 

Was bedeutet das für die Weihnachtsfeier?

Die großen Feiern bleiben aus, stattdessen wird es kleinere Zusammenkünfte in den Wohnbereichen der Häuser geben. „In einigen Einrichtungen sind auch Angehörige dabei, sofern sie negativ getestet wurden“, so Maqua. Schwierig wird die musikalische Gestaltung. „Aber mit Abstand, Lüften und Masken wird auch ein Mitsummen oder sogar Mitsingen von Weihnachtsliedern möglich sein“, so Maqua. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass am 24. Dezember selbst ohnehin nicht viele Angehörigen zu Besuch kommen.

Maqua: „Was viele Bewohnerinnen und Bewohner allerdings bedauern, ist, dass die Besuche von Kindergartenkindern und Schulkindern in diesem Jahr ausbleiben.“

Finden Gottesdienste statt?

Ja, allerdings in eingeschränkter Form unter Hygieneschutz-Bedingungen – entweder in der hauseigenen Kapelle oder in den Wohnbereichen. Derzeit laufen in den Einrichtungen Absprachen mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Außerdem werden Vorbereitungen dafür getroffen, TV-Gottesdienste zu streamen.

Was müssen Angehörige bei einem Besuch beachten? 

„Besuche, gerade für die Weihnachtstage, sollten unbedingt angemeldet werden“, so Maqua. So ließen sich auch Testungen besser koordinieren. Auch wenn Bewohnerinnen und Bewohner über Weihnachten von Angehörigen abgeholt werden, bitten die Einrichtungen um rechtzeitige Meldung. Geschenke können selbstverständlich geschickt oder vorbeigebracht werden. 

Und wer keinen Besuch empfangen kann oder möchte?

Dem hilft ein Projekt der youngcaritas im Erzbistum Köln. Mittels Videotelefonie wird der Kontakt zu weiter entfernt lebenden Angehörigen und Freunden ermöglicht. Ehrenamtliche mit IT-Erfahrung haben die Einrichtungen bei der technischen Umsetzung unterstützt. 

https://www.caritasnet.de/presse/pressemitteilungen/aktuelles/Kontakt-halten-aber-wie/ 

Wie gehen die Bewohnerinnen und Bewohner mit den vielen Einschränkungen um? 

„Natürlich wünschen sich die meisten Bewohnerinnen und Bewohner mehr Besuch, trotzdem ist die Akzeptanz für die Einschränkungen auffallend hoch“, sagte Maqua. Denn auch die Menschen, die in den Einrichtungen leben, sorgen sich um die Gesundheit des Pflegepersonals und ihrer Angehörigen. „Das stellt eine große seelische Belastung dar, oft schlimmer noch als die Angst um die eigene Gesundheit.“ Genau deshalb nähmen, so Maqua, viele die eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten auch einigermaßen unaufgeregt hin. „Schwieriger ist das für Menschen mit demenzieller Erkrankung, die die Situation unter Corona nicht mehr kognitiv erfassen können. Hierauf gehen die Mitarbeitenden in den Einrichtungen besonders ein.“

Hören Sie hier Helene Maqua im domradio-Interview