Vertretendenversammlung unter dem Motto „Aufbruch Caritas“

05.03.21, 14:00
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Pia Klinkhammer
Vertretendenversammlung des Kölner Diözesan-Caritasverbandes (c) Johannes Mester

Einen enormen Digitalisierungsschub hat das Jahr 2020 dem Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln gebracht. Das machte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel während der Vertretendenversammlung des Verbandes am 4. März deutlich. „Hier und heute ist es keine Frage mehr, dass die Nutzung digitaler Innovationen etwa in der Betreuung und Pflege älterer Menschen, in der Kommunikation zwischen Beratenden und Klientinnen und Klienten, in der Erreichbarkeit von Diensten und Einrichtungen – eine zwar unfreiwillig fulminante, aber doch unverzichtbare Relevanz erfahren hat.“

Die Versammlung mit mehr als 100 Delegierten fand erstmals als reine Online-Konferenz statt. Deren Leitwort – gleichzeitig Titel des Jahresberichts 2019/20 – war: „Aufbruch. Caritas“.

Gemeint ist vor allem der Aufbruch ins Digitale, der sich 2019 und vor allem 2020 auf verschiedenen Ebenen und in vielen Arbeitsfeldern vollzog. So wurde im Berichtszeitraum etwa mit Virtual-Reality-Brillen experimentiert. Diese, so Hensel, seien nicht nur „körperlich und geistig mobilisierende Angebote in Altenpflegeeinrichtungen, sondern können auch einfach richtig Spaß machen“. So ermöglicht eine solche Brille älteren und gehandicapten Menschen virtuelle Ausflüge etwa an Orte ihrer Kindheit oder in eine Wunschregion. 

Vor allem das Jahr 2020 verlieh dem Motto „Sozial braucht digital“ – Titel der Caritas-Kampagne 2019 – den gewünschten Umsetzungsschub: „Die Corona-Pandemie, so bedrohlich und folgenschwer für uns alle, trieb uns praktisch binnen einiger Wochen in ein kommunikationstechnologisch neues Zeitalter.

Beratungsstellen mussten ihre Zugangskanäle ändern, um Menschen in Notlagen zu erreichen. Der Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Schwangerschaftsberatung esperanza wurde live gestreamt, für Dienstgespräche, Konferenzen und Fachtage wurde nurmehr der Laptop aufgeklappt. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorten wurde geradezu rasant beschleunigt“, so Hensel im Rückblick.

Mit Blick auf verloren gegangenes Vertrauen in die Institutionen der Kirche verlieh Hensel seiner Hoffnung Ausdruck, dass „wir als Caritas das Gesicht der Kirche deutlich mitprägen und zum Vertrauen auf die katholische Kirche beitragen. Die Caritas war und ist in der heutigen Gesellschaft umso deutlicher ein starkes Stück Kirche, sie bringt die tatkräftige Liebe Gottes zu den Menschen.“

Hensel beteuerte, die Caritas stehe in besonderem Maße für den Schutz von Opfern und Betroffenen. „Wir wissen um deren Traumata und Verletzungen – und auch, was Verdrängung, Vertuschung, Infragestellungen und weitere Enttäuschungen auslösen können.“

Auch Jean-Pierre Schneider, Bonner Caritasdirektor und Vorsitzender des Diözesan-Caritasrats – also des Aufsichtsgremiums – machte deutlich, wie sehr es gerade jetzt darauf ankomme, nah bei den Menschen zu sein. Es sei wichtig, sich immer wieder auf die Kernaufgabe der Caritas zu besinnen, nämlich Menschen in der Not beizustehen.

Neu im Diözesan-Caritasrat ist Annelie Hammes vom SkF Köln. Wiedergewählt wurden Ingo Morell, Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), Dr. Christoph Humburg, Caritasverband Wuppertal / Solingen, Harald Klippel, Caritasverband Rhein-Sieg und Prof. Dr. Joachim Windolph, geistlicher Beirat IN VIA. Ausgeschieden ist Natalie Rebs, SkF Ratingen.

Für die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes wurden folgende Personen gewählt: Monika Kleine, SkF Köln, Peter Krücker, Caritasverband Köln, Markus Peters, SKM Köln.