Schwangerenberatung esperanza: Viele junge Familien haben Zukunftsangst

05.07.23, 14:14
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Pia Klinkhammer

Energiekosten und Inflation belasten Paare besonders stark. 8.981 Frauen und Männer suchten 2022 im Erzbistum Hilfe

Energiekosten und Inflation belasten Paare besonders stark. 8.981 Frauen und Männer suchten 2022 im Erzbistum Hilfe (c) Pixabay

Köln. Noch immer birgt eine Familiengründung ein Armutsrisiko. Gestiegene Energiekosten und höhere Preise haben dies weiter verschärft. Viele Paare und besonders Frauen fühlten sich 2022 finanziell und psychisch so belastet, dass sie in ihrer Notlage die katholische Schwangerenberatung esperanza im Erzbistum Köln aufsuchten. 8.981 Frauen und Männer ließen sich dort im vergangenen Jahr beraten.

„Die Betroffenen sind verzweifelt, weil plötzlich das Geld nicht mehr reicht. Das gilt für Beschäftigungslose genauso wie für Familien mit geringem, aber auch mit durchschnittlichem Einkommen. Nicht wenige Eltern fragen sich, ob sie sich unter diesen Bedingungen die Elternzeit noch leisten können“, sagt Daniela Forster, esperanza-Referentin beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. 

Entsprechend hoch war in den 36 Beratungsstellen die Nachfrage nach Beihilfen für Schwangerschaft, Geburt und besondere Bedarfe über Stiftungen und Fonds. „Es geht ganz konkret darum, woher man einen Kinderwagen oder Babyflaschen bekommt oder wie man einen Umzug stemmen soll, weil die Wohnung zu klein geworden ist“, so Forster. Den größten Anteil der Klientinnen bildete die Altersgruppe der 22- bis 34-Jährigen – insgesamt 5785 Frauen. 

Aber auch werdende und junge Väter nutzten verstärkt das Angebot. Unabhängig von ihrer Partnerin baten 1527 Männer um ein vertrauliches Gespräch. Zu einer wichtigen Anlaufstelle ist esperanza zudem längst für zugewanderte Menschen geworden. Mehr als jeder zweite (57 Prozent) der Ratsuchenden hatte einen Flucht- oder Migrationshintergrund, 14 Prozent stammen aus der Ukraine. 

Um vor dem Krieg geflüchteten ukrainischen Frauen und Familien zur Seite zu stehen, hielten die Beratungsstellen Informationsmaterial in der Landessprache bereit, machten Ämter und Institutionen auf sich aufmerksam oder setzten Hilfsprojekte, teilweise in Kooperationen, um. So entstand in Troisdorf ein Schutzhaus, in dem Schwangere und Frauen mit Kleinkindern wohnen und sich bei Bedarf von esperanza begleiten lassen können. 

 

Weitere Informationen: www.esperanza-online.de