Pflegebedürftige nicht zusätzlich belasten

06.06.19, 11:24
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Pia Klinkhammer

Konzertierte Aktion Pflege: Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel fordert stabile Finanzierung für Pflegereformen

StSuitbertus_0067 (c) Barbara Bechtloff

Köln. Die Bunderegierung hat jetzt erste Ergebnisse der „Konzertierten Aktion Pflege“ vorgestellt, die auf bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung für Pflegekräfte abzielt. Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln begrüßt den Vorstoß, warnt jedoch davor, Pflegebedürftige erneut finanziell zusätzlich zu belasten.

„Die Attraktivität des menschlich erfüllenden und gesellschaftlich relevanten Pflegeberufes zu stärken, ist absolut richtig“, so Dr. Frank Joh. Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln. Den Worten, wie wichtig eine gute Pflege sei, müssten nun messbare Taten folgen, forderte Hensel. „Das politische Augenmerk muss auf die stabile Finanzierung der Altenpflege gelegt werden. Es darf für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen nicht immer teurer werden.“

Die Einstiegsgehälter in der Alten- und Krankenpflege sind bei der Caritas längst angeglichen – ein Berufsanfängergehalt nach dreijähriger Ausbildung beträgt rund 2800 Euro brutto. Auch wenn das gesamte Lohnniveau in der Caritas über dem Branchenschnitt liege, gelte es, das Arbeitsfeld der Pflege und den pflegerischen Berufsstand besser abzusichern, so Hensel. „Wenn bundeseinheitliche Mindesttarife künftig zum Standardwert der Refinanzierung mutieren, würde das für neu eingestellte Pflegekräfte in der Caritas sogar eine Lohnschwächung bedeuten.“

Nach derzeitigem Stand gehen – wegen der Deckelung der Leistungen der Pflegeversicherung – alle Kostenerhöhungen zu Lasten der Pflegeversicherten bzw. der Sozialhilfe oder bleiben beim Träger der Einrichtung hängen. „Dieses System muss geändert werden“, so Hensel. „Ansonsten wird die Konzertierte Aktion Pflege ins Leere laufen.“

Unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln existieren 170 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe, 70 ambulante Dienste und 35 Tagespflege-Einrichtungen.