Per Brille in virtuelle Welten reisen

15.05.19, 14:08
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Pia Klinkhammer

Sozial braucht digital: Caritas-Projekt zum Einsatz von VR-Brillen in der Altenhilfe in Düsseldorf vorgestellt

Amanda Pasternak (c) Hans-Jürgen Bauer

Köln/ Düsseldorf. Mit dem Einsatz von VR-Brillen will der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln älteren Menschen digitale Ausflüge in die Vergangenheit oder an unerreichbare Orte ermöglichen. Das Projekt, das im Rahmen der Jahreskampagne 2019 „Sozial braucht digital“ steht und derzeit erprobt wird, wurde jetzt im Düsseldorfer Luisenheim vorgestellt.

„Unsere sozialen Dienste und Einrichtungen stellen sich dem digitalen Wandel“, sagte Dr. Frank Johannes Hensel, Diözesan-Caritasdirektor für das Erzbistum Köln, im Rahmen der Präsentation in Düsseldorf. Er betonte die Bedeutung der aktuellen Jahreskampagne „Sozial braucht digital“: „Hier gehören Achtsamkeit und Experimentierfreude zur konstruktiven Entwicklung und Mitgestaltung dazu“, so Hensel.

Das VR-Brillen-Projekt wird derzeit in der katholischen Alten- und Pflegeeinrichtung „Luisenheim“ in Trägerschaft von IN VIA Düsseldorf getestet. Wissenschaftlich begleitet wird es von der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, technische Unterstützung kommt von Prof. Ruschitzka Consulting. Bereits im Vorfeld war erprobt worden, welche Hardware sich am besten für den Gebrauch in Pflegeheimen eignet. Eng einbezogen sind auch die Mitarbeitenden. Unter anderem ist es ihre Aufgabe einzuschätzen, welche Wirkung die VR-Brillen auf die Nutzer haben. Mithilfe einer App werden diese Informationen gesammelt und ausgewertet.

Für die Teilnehmenden wie Amanda Pasternak aber kann die Brille vor allem eines: Träume erfüllen. Der Wunsch der mittlerweile 100-jährigen Dame war es, einen Rundgang durch die Dresdner Frauenkirche zu machen. Durch den Einsatz der VR-Brille wird das nun Realität. „Es ist einfach ein wunderbares Erlebnis“, schwärmte Amanda Pasternak. Berührungsängste mit der modernen Technik hat sie nicht.

Dennoch ist bei aller Begeisterung auch Vorsicht angesagt. „Ob und wie einem an Demenz erkrankten Bewohner mit der VR-Brille ein digitaler Ausflug etwa in die verlorene ostpreußische Heimat guttut, das muss erst ergründet werden. Es geht uns um den verantwortungsvollen Einsatz neuer technischer Möglichkeiten“, so Diözesan-Caritasdirektor Hensel. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Begleitung müsse klar auf der Wirkung auf die Teilnehmenden liegen. „Damit die Menschen, egal welchen Alters, guten Gewissens mit auf die digitale Reise genommen werden können“, so Hensel.