Köln. Wenn es draußen friert, wird es für Obdachlose gefährlich. Allein in Köln sind vom winterlichen Kältetod weit über 200 Menschen bedroht, die ständig auf der Straße leben. „Wir alle sind aufgefordert, genau hinzusehen und müssen dafür sorgen, dass in den kalten Nächten niemand erfriert", sagt Andreas Sellner, Leiter der Abteilung Gefährdetenhilfe im Kölner Diözesan-Caritasverband. Bistumsweit stehen 730 Notschlafplätze zur Verfügung. Kältegänger helfen Obdachlosen mit Tee, Decken und weisen den Weg zu möglichen Schlafmöglichkeiten. Zusätzlich gibt es eine 24-Stunden-Hotline.
Eisige Nächte: Während die meisten nachts im warmen Bett liegen, riskieren Obdachlose bei niedrigen Temperaturen schlimme Erfrierungen, manchmal sogar ihr Leben: Im Oktober 2018 verloren zwei Obdachlose in Köln und Düsseldorf ihr Leben. Sie starben bei Tiefsttemperaturen zwischen -1,4 und 3,8 Grad Celsius.
In Köln gibt es für Obdachlose im Rahmen der traditionellen Winter-hilfe (1. Oktober 2018 bis 31. März 2019) diesmal zusätzlich 170 Notschlafstellen – insgesamt stehen bistumsweit 730 Plätze zur Verfügung. Allein die kürzlich neu eröffnete Notunterkunft in der Kölner Vorgebirgsstraße bietet 80 zusätzliche Plätze samt Schließfächer für Hab und Gut an. Die Betreuung vor Ort übernimmt der Sozialdienst Katholischer Männer Köln (SKM).
Wer keine Unterkunft aufsuchen kann oder möchte, findet bei Kältegängen Hilfe. Dabei laufen u.a. Mitarbeitende der Caritas-Wohnungslosenhilfe regelmäßig etwa in Köln, Bonn, Düsseldorf und Leverkusen Plätze und Straßen ab, um Menschen in Not zu helfen. „Manche der Obdachlosen sind kaum mehr bereit oder fähig, in eine Unterkunft zu gehen. Diesen Menschen helfen wir dann gezielt auf der Straße", sagt Sellner.
Auch die Kölner Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, achtzugeben. Wer hilflose Menschen bei Eis und Schnee beobachtet, kann sich unter 0221 / 474 555 45 an eine 24-Stunden-Hotline wenden.