Bonn/Erzbistum Köln. Ein starkes Bild – und ein klares Signal: Rund 80 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung versammelten sich auf Einladung des Diözesan-Caritasverbandes im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn. Ihr Ziel: sich gegenseitig stärken, ihre Rechte einfordern – und ein sichtbares Zeichen für politische Teilhabe und bezahlbares Wohnen setzen.
Unter dem Motto „Deine Stimme zählt! – Am Leben in der Gemeinde teilhaben“ diskutierten die Teilnehmenden über Möglichkeiten, wie Mitbestimmung im Alltag gelingt – nicht nur am Wahltag, sondern jeden Tag.
Im Zentrum standen die so genannten Selbstvertretungsgruppen – Gremien, in denen Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung ihre Interessen selbst vertreten: in Einrichtungen, gegenüber Trägern und zunehmend auch gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
„Politische Teilhabe ist keine Kür, sondern ein Menschenrecht“, betonte Dr. Frank Johannes Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes im Erzbistum Köln. Und dieses Recht soll nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag spürbar sein: beim Wohnen, in der Bildung, in der Stadtplanung.
Dass viele Kommunen bei der Umsetzung noch hinterherhinken, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Universität Siegen: Nur 41 Prozent der Städte mit über 50.000 Einwohnern oder der Landkreise haben bisher überhaupt einen Plan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erarbeitet oder in Arbeit.
Das Treffen in Bonn machte Mut und setzte ein deutliches Signal: Wenn Menschen sich selbst vertreten, kann sich etwas bewegen.
Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:
Frank Pinner, Referent Behindertenhilfe,
Tel.: 0221 2010 246, Mail: frank.pinner@caritasnet.de