Köln. In einer Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität haben viele Menschen im Erzbistum Köln Geflüchtete aus der Ukraine privat bei sich aufgenommen. Mehr als sieben Monate nach Kriegsbeginn fühlen sich jetzt manche Gastfamilien und Aufgenommene überfordert und brauchen Unterstützung. Hier setzt „Caritas4U“ an.
Im Rahmen dieses auf zunächst 15 Monate befristeten Projektes haben jetzt bei den Caritasverbänden in Euskirchen und Wuppertal / Solingen die ersten zwei von insgesamt vier so genannten Moderatorinnen und Moderatoren ihren Dienst angetreten. Zwei weitere werden in Kürze von den Caritasverbänden in Köln und Bonn eingestellt.
„Sie sind Ansprechpersonen für Gastfamilien und Geflüchtete aus der Ukraine“, sagt Migrations-Expertin Steffi Bös, die „Caritas4U“ für den Kölner Diözesan-Caritasverband koordiniert. „Ihre Aufgabe ist es, ein gelingendes Zusammenleben zu fördern, im Umgang mit Behörden zu helfen und auch bei der Wohnungssuche zu unterstützen.“ Die Moderatorinnen und Moderatoren bieten Video- oder Telefonsprechstunden an und besuchen die Gastfamilien auf Wunsch auch vor Ort. Als Anlaufstellen bieten sie Orientierung und vermitteln bei Bedarf zu weiteren Fachdiensten.
Etwa zwei Drittel der über 210.000 Geflüchteten aus der Ukraine in Nordrhein-Westfalen sind privat untergebracht. „Viele Menschen haben sich seinerzeit spontan entschlossen, Geflüchtete aufzunehmen – ein großes Zeichen von Solidarität“, sagt Bös. Nicht alle waren jedoch gut auf die Aufnahme vorbereitet – etwa, weil die Wohnung zu klein war, es kaum Rückzugsräume gab oder angesichts traumatischer Erlebnisse professionelle Hilfe nötig gewesen wäre. „Auch finanziell“, so Bös, „machen sich die Herausforderungen erst mit der Zeit bemerkbar“. Deutlich geworden sei das jetzt mit der Ankündigung dramatisch steigender Energiepreise. „Viele Gastfamilien und Aufgenommene wissen einfach nicht, wie es weitergehen soll – sie möchten aber nicht einfach die Geflüchteten vor die Tür setzen!“ Hier soll „Caritas4U“ helfen.
„Caritas4U“ läuft zunächst bis Ende 2023 und wird auch mit Spendengeldern von Caritas international finanziert.
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Markus Harmann (Pressesprecher)
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