Caritas warnt: Freie Adoptionsvermittlungen in ihrer Existenz gefährdet

27.04.23, 11:00
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Pia Klinkhammer

Diözesan-Caritasverband sieht freie Träger benachteiligt

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Köln. Mehr Rechte für Adoptierte und eine bessere Begleitung für Familien vor, während und nach einer Adoption – dafür sorgt das reformierte Adoptionshilfe-Gesetz. Verpasst wurde nach Ansicht der Caritas jedoch, die freien, zumeist konfessionellen Adoptionsvermittlungsstellen finanziell abzusichern. „Der Qualitätsanspruch soll steigen, gleichzeitig fehlt eine entsprechende Refinanzierung – das ist wirtschaftlich nicht zu stemmen“, warnt Claudia Brinken vom Kölner Diözesan-Caritasverband. „Wir appellieren daher an das Land NRW, die Trägervielfalt zu sichern.“

Schon seit Jahren sei ein Sterben der freien Adoptionsvermittlungs-stellen zu beobachten, die im Gegensatz zu den kommunalen Jugendämtern keinerlei öffentliche Mittel für die Übernahme staatlicher Aufgaben erhalten. Allein in Nordrhein-Westfalen arbeiten 14 von insgesamt 20 freien Adoptionsvermittlungsstellen in Trägerschaft der Caritas und ihrer Fachverbände.

„Für Mütter, die ihre Kinder nach der Geburt abgeben, wird es immer schwieriger, eine nichtbehördliche Adresse zu finden, an die sie sich vertrauensvoll wenden können“, sagt Claudia Brinken, Referentin für Adoptions- und Pflegekinderdienste und Frühe Hilfen. Oft begleiten die Beratungsstellen der Caritas Frauen und Männer lange vor der Geburt. „So entstehen intensive, vertrauensvolle Kontakte, die unheimlich wichtig sind. Das können die wenigsten kommunalen Adoptionsdienste bieten“, stellt Brinken heraus. Dies gelte auch für die enge Nachbegleitung, die Adoptivfamilien nach der Adoption offensteht.

Kooperationsvereinbarungen mit Jugendämtern könnten Stärken bündeln – zugunsten aller an einer Adoption Beteiligten. Brinken: „Leider gibt es diese in NRW jedoch nur an zwei Standorten, da viele Jugendämter auf ihrem Sicherstellungsauftrag hoheitlicher Aufgaben bestehen.“ 

Im Erzbistum Köln gibt es insgesamt vier Adoptionsdienste, Träger sind der SkF Köln, der SKFM Düsseldorf, der SkF Bonn und Rhein-Sieg-Kreis sowie der SkF Bergisch Land. Ansprechpartner_innen und weitere Informationen unter: https://www.caritasnet.de/themen/familie/elternschaft/ 

 

 

Kontakt: 

Markus Harmann (Pressesprecher)
Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
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Georgstr. 7, 50676 Köln 
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