Nico Randel ist 31 Jahre alt, ein fröhlicher und offener Mann mit Down-Syndrom. Und er ist ein erfolgreicher Schauspieler, der u.a. im Film „Extraklasse“ (2018) an der Seite von Axel Prahl und Katharina Thalbach spielt. Als die Anfrage kam, beim Caritas-Film „Platz für alle“ mitzumachen, hat er direkt zugesagt.
Herr Randel, warum haben Sie gern bei diesem Imagefilm mitgemacht?
Randel: Ich bin Schauspieler und spiele gern jede Rolle. Ich habe gern bei euch mitgemacht.
Hatten Sie schon mal Kontakt zur Caritas?
Randel: Bis ich bei euch mitgemacht habe, hatte ich keinen Kontakt zur Caritas gehabt.
Der Film trägt den Titel „Caritas – Platz für alle“. Ein spießig anmutender Herr nimmt eine alte Dame, ein Kind, einen Migranten, eine Punkerin und eben Sie, einen Menschen mit Down-Syndrom, mit dem Auto mit. Ist in unserer Gesellschaft auch Platz für alle?
Randel: Eigentlich schon, alle Menschen sollen hier sein dürfen.
Wenn Sie an die Dreharbeiten denken, was fällt Ihnen als erstes ein, was war besonders schön?
Randel: Auf diese Frage weiß ich keine Antwort, weil alles schön war, der Dreh, die Leute, dass ich mitmachen konnte.
Erleben Sie konkret Ausgrenzung im Alltag?
Randel: Die Bezeichnung Ausgrenzung kenne ich, ich kenne das Gefühl. Selbstverständlich habe ich viele Kontakte im Alltag. Einmal wollte ich eine DVD für meine Freundin kaufen. Die Verkäuferin hat gefragt, ob ich das darf ohne meine Eltern. Das nervt.
Erleben Sie Ausgrenzung im Beruf als Schauspieler?
Randel: Ich habe es nicht erlebt.
Wie sind Sie Schauspieler geworden, haben Sie eine Schauspielschule besucht?
Randel: Ich habe als Kind immer gern Rollen gespielt. Ich habe in meiner Schulzeit an kleinen Sketchen mitgewirkt. Und dann Jahre später habe ich in verschiedenen Theaterstücken mitgewirkt. Mit 16 Jahren habe ich im Theater mit dem Schauspiel angefangen. Für mich gibt es keine Theaterschule wie in der Schweiz, wo ich auch aufgetreten bin.