Caritas-Hilfe aus der Nähmaschine

27.03.20, 10:00
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Marco Eschenbach

Selbstgemachte Atemmasken sind systemrelevant. Betriebe produzieren bis zu 500 Stück am Tag

Caritas-Hilfe aus der Nähmaschine (c) Kirsten Schmid

Köln. Masken zum Schutz vor der Übertragung des Coronavirus fehlen derzeit an vielen Orten. In fast einem Dutzend Beschäftigungsbetrieben und Werkstätten der Caritas im Erzbistum Köln greifen Menschen deshalb selbst zur Nähmaschine. „Wir können uns keinen Rückzug aus der Versorgung erlauben. Was wir jetzt brauchen, ist ein solidarisches Handeln. Selbstgemachte Atemmasken sind systemrelevant", sagt Dr. Frank Johannes Hensel, Diözesan-Caritasdirektor für das Erzbistum Köln.

Nähen, was das Zeug hält: Heiß laufen die Maschinen zum Beispiel beim Caritasverband Düsseldorf. Hier werden Atemmasken von Näherinnen und Nähern des Caritas-Labels EiNZIGWARE, dem bundesweiten Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose, angefertigt. Ziel ist es hier, bis zu 500 Stück am Tag zu produzieren. Andere Produktionsstätten im Erzbistum sind die u.a. Caritas Wertarbeit, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sowie das St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind. 

Gedacht sind die Masken für Menschen in sozialen Einrichtungen, aber auch für gefährdete Einzelpersonen und diejenigen, die mit ihnen zusammen sind. Sie sind aus Stoff und damit nach dem Waschen wiederverwendbar. „Mit den Masken schütze ich meinen Gegenüber vor dem direkten Feuchtigkeitsnebel beim Ausatmen, das ist rücksichtsvoll“, sagt Hensel.

Für die Hilfe aus der Nähmaschine packen nicht nur viele Ehrenamtliche mit an, sondern auch Firmen in der Region. Diese steuern kostenlos die Stoffe aus Restposten bei – Voraussetzung: ein fester Baumwollstoff, der nach jedem Tragen bei 90 Grad gewaschen werden kann. 

Hilfe zum Mitmachen: Die Caritas ruft die Menschen zur 
Eigeninitiative auf. Eine Nähanleitung für die Herstellung der Atemmasken gibt es zum Download unter: www.einzigware.de.
 

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 280 Mitglieder als Träger von rund 1.850 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und angrenzenden Kreisen angeschlossen. Das Spektrum reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in fachlichen sowie wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik.