Projekt OPESA – Optimierung des Psychopharmaka-Einsatzes in der stationären Altenpflege
Von September 2021 bis Ende August 2023 führt der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband für die Diözese Paderborn ein Praxis-Projekt durch, um den Einsatz von Psychopharmaka bei den Bewohner_innen in ausgewählten Altenpflegeheimen zu untersuchen und möglichst zu verbessern.
Der Kölner Teil des Projektes wird von der Lotterie GlücksSpirale finanziell gefördert.
Anlass des Projektes war vor allem die Tatsache, dass DiCV-Mitarbeitenden immer wieder einmal Angehörige und gesetzliche Vertreter_innen von Bewohner_innen der uns angeschlossenen Altenpflegeheime auf Probleme beim Psychopharmaka-Einsatz hingewiesen haben, z.B. bezüglich der Mehrfachmedikation mit Psychopharmaka und diversen unerwünschten Wirkungen sowie Neben- und Wechselwirkungen. Entsprechende Mängel sind teilweise auch bei Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst aufgefallen.
Im Projekt soll beispielhaft in den ausgewählten 16 Projekteinrichtungen den ganz konkreten Problemen nachgegangen und insbesondere erreicht werden, dass die Pflegefachkräfte noch gezielter und häufiger als bisher Problemsituationen erkennen und diese rechtzeitig und fachlich fundiert mit den verordnenden Ärzt_innen kommunizieren. Dabei geht es vor allem um die Beobachtung der Wirkung und der Auswirkungen von Neben- und Wechselwirkungen der verordneten Psychopharmaka, eine fachlich angemessene Dokumentation und geeignete Prozesse zur Informationsweitergabe an die Ärzt_innen und Vertrags-Apotheken.
Am 16.11.2021 fand in Schwerte die Auftaktveranstaltung zum Projekt statt, zu der Vertreter_innen der Projekteinrichtungen und die Projektpartner eingeladen waren.
Nach dem Auftakt standen die Vorbereitung und Durchführung der ersten Projekt-Arbeitspakete im Vordergrund. Dies ist im ersten Schritt die Erhebung zur derzeitigen Situation, zum einen als Online-Befragung der Pflegekräfte und zum anderen als Fachgespräche mit den Leitungskräften der Projekteinrichtungen. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Ende April / Anfang Mai 2022 vorliegen.
Parallel erfolgt eine Qualifizierung von Pflegefachkräften zu Medikamentenbeauftragten. Hauptziel ist es, vorerst eine Pflegefachkraft pro Projekteinrichtung fachlich auf den aktuellen Stand der pflegerelevanten Aspekte des Psychopharmaka-Einsatzes zu bringen, damit er/sie dann in der eigenen Einrichtung als Multiplikator_in fungieren kann und außerdem eine verbindliche Verantwortlichkeit für das Thema in den Einrichtungen hergestellt wird.
Anschließend werden sogenannte Umsetzungs-Workshops in den einzelnen Projekteinrichtungen durchgeführt. Mit den Leitungskräften, der/dem Medikamentenbeauftragten und den Qualitätsbeauftragten sollen die Ist-Situation reflektiert und Verbesserungspotentiale identifiziert werden. Außerdem soll nach ganz konkreten Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung des internen Medikamentenmanagements und der Zusammenarbeit mit den Ärzt_innen und Apotheken gesucht werden.
Weitere Informationen zum Projekt, auch zu den beiden Arbeitspaketen „aufgabenentsprechende Entlohnung der Medikamentenbeauftragten“ und „Umstellung des Hausarztprinzips auf das Heimarztprinzip“, die unabhängig von den Projekteinrichtungen bearbeitet werden sollen, sowie zu beiden Gremien „Projektrat“ und „Projektbegleitgremium“ können der ausführlichen Projektbeschreibung entnommen werden, die Sie hier finden.