Themen dieser Ausgabe sind u.a.: ESF - Mehr Fachkräfte für die Beratung Geflüchteter | CaritasStiftung im Gespräch - auch wieder in Präsenz | Interview zu vier Jahren Kirchlichem Datenschutzgesetz

Ausgabe 11 – 2022 | 02. Juni 2022

Mit den DiCVnews möchten wir Ihnen alle zwei Wochen einen Überblick über Veranstaltungen, Positionen, rechtliche Entwicklungen und Aktivitäten im Erzbistum Köln geben. Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie uns Ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben und wir hoffen, dass er Ihnen gefällt. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Falls Sie die DiCVnews nicht mehr erhalten möchten, finden Sie am Ende des Newsletters eine Abmelde-Funktion

  Aktuell  

Geflüchtete aus der Ukraine

Aktuelle sozialrechtliche Änderungen und Informationen im Überblick

  • Seit dem 1. Juni 2022 sollen Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen nach dem SGB II bzw. SGB XII erhalten, wodurch sich auch Änderungen in der Krankenversicherung ergeben. Der GKV-Spitzenverband informiert hierzu in diesem Rundschreiben
  • Eine erste Orientierung für ukrainische Studierende und Forschende bietet die Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine bzw. Make-It-in-Germany.
  • Die Bundesagentur für Arbeit hat eine ausführliche Weisung zum Rechtskreiswechsel vom AsylbLG ins SGB II für Menschen mit (beantragtem) vorrübergehendem Schutz nach § 24 AufenthG veröffentlicht. Ergänzend hierzu finden Sie hier und hier eine Gesamtübersicht über die sozialrechtlichen Änderungen der Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e. V (GGUA). Darüber hinaus informiert das Bundesministerium für Finanzen in dieser Pressemitteilung darüber, dass Schutzsuchende aus der Ukraine seit dem 24. Mai einen Betrag in Höhe von maximal 10.000 Hryvnia in Euro tauschen können.
  • Für geflüchtete Menschen mit Behinderung und/oder Pflegebedürftigkeit haben das Bundesarbeits- und Sozialministerium sowie das Bundesgesundheitsministerium eine neue Kontaktstelle konzipiert. Diese Stelle koordiniert Angebot und Nachfrage neu einreisender Geflüchteter aus der Ukraine mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf.
  • Mit der „Dolmetsch-Nothilfe: Ukrainisch“ hat Triaphon einen Zugang zu 24/7-verfügbaren Sprachmittler*innen geschaffen, die im medizinischen Bereich per Telefon dolmetschen. Die Dolmetsch-Nothilfe wird über ein Funding finanziert und kann somit medizinischem Personal kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
  • Abschließend finden Sie im Broschürenservice des NRW-Sozialministeriums Informationen zum Bildungs- und Teilhabepaket nun auch in einem ukrainischen Flyer.

Mehr Fachkräfte für die Beratung Geflüchteter

Das NRW-Arbeitsministerium ruft zur Einreichung von Interessenbekundungen im Programm „Beratungsstellen Arbeit“ auf

Seit 2021 fördert das Land Nordrhein-Westfalen u. a. mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) flächendeckend die Beratungsstellen Arbeit. Ihre Grundaufgabe ist, für arbeitslose oder von prekärer und ausbeuterischer Beschäftigung betroffene Menschen Unterstützung zu gewährleisten. Nun wird das Kontingent der Beratungsfachkräfte für jede Gebietskörperschaft zusätzlich um eine halbe Personalstelle zur Bewältigung insbesondere der Auswirkungen des Ukraine-Krieges aufgestockt. 

Die Beratungsstellen Arbeit verstehen sich als dezentrale professionelle Anlaufstellen, die behördenunabhängig Beratung sowie Begegnungs- und Bildungsmöglichkeiten anbieten. Ihre Zielgruppen sind z. B. erwerbslose Menschen, prekär oder ausbeuterisch Beschäftigte sowie von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen und Berufsrückkehrende. Viele dieser Menschen bringen eine Migrations- oder Fluchterfahrung mit. 

Die Beratungsstellen Arbeit führen die Arbeit der bis Ende 2020 geförderten Arbeitslosenzentren und Erwerbslosenberatungsstellen fort und haben als neuen Schwerpunkt zusätzlich die Beratung gegen Arbeitsausbeutung übernommen. Diese große Herausforderung haben sie trotz eng bemessener Personalressourcen vor allem durch engagierte Netzwerkarbeit etwa mit Gewerkschaften und gewerkschaftlichen Projektverbünden sehr gut gemeistert. Es ist deshalb erfreulich, dass das Land mit dem nun veröffentlichten neuen Förderaufruf auch eine Aufstockung des Personalkontingents der Beratungsstellen vorsieht, um die neuen Herausforderungen der Fluchtmigration infolge des Ukraine-Krieges besser bewältigen zu können (zunächst befristet bis 31. Dezember 2024). 

Die Höhe der Förderung beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Standardeinheitskosten und der Restkostenpauschale. Maximal werden eine Projektleitung und drei weitere Stellen der Projektmitarbeit gewährt. Interessenten reichen ihre Bewerbungsunterlagen bis spätestens zum 20. Juni 2022 ein.

Zu den Beratungsstellen Arbeit

Zum Förderaufruf

  Veranstaltungen  

“Yes, I can“

CaritasStiftung im Gespräch informiert über Positivität und Selbstwirksamkeit

Gefühlt geht es gerade von einer Krise in die nächste. Umso wichtiger ist es jetzt, die eigene mentale Gesundheit und Resilienz zu stärken, damit man den Belastungen gelassen begegnet. Resilienz – unsere seelische Widerstandskraft – erleichtert es, inmitten der Vielzahl an Herausforderungen auch die positiven Dinge wahrzunehmen, sich selbst als wirksam zu empfinden, die eigene Leistung und die der anderen wertzuschätzen.

Resilienz kann aktiv angestoßen und gestärkt werden. Deutschlandfunkmoderatorin Daniela Wiesler – Coach, Resilienztrainerin, Führungskraft, und Mutter von drei Söhnen – vermittelt in ihrem Online-Workshop am 8. Juni von 17 bis18.30 Uhr praktische Übungen für den Alltag, damit Sie wissen, wie Sie den positiven Blick auf die Dinge selbst herstellen und welchen Einfluss Sie nehmen können, um Ihr Leben freudvoller zu gestalten.

Zur Anmeldung 

Auf den Ernstfall vorbereiten!

CaritasStiftung im Gespräch informiert über Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung

Schwere Unfälle, ein Schlaganfall oder andere Erkrankungen können von einem Tag auf den anderen alles verändern. Schlimmstenfalls ist man dann nicht mehr in der Lage selbst zu entscheiden, wie die medizinische Versorgung aussehen soll. Aber kann man rechtzeitig für solche Situationen Vorsorge zu treffen? Wie werden die eigenen Wünsche richtig und rechtskräftig formuliert? Wer hilft beim Ausfüllen der Dokumente? Wo sollten sie hinterlegt werden und was kostet dies?

Heike Drexler, gesetzliche Betreuerin im Betreuungsverein des Caritasverbandes für die Stadt Köln beantwortet diese und weitere Fragen und informiert in einer Präsenzveranstaltung am 13. Juni 2022 von 16 bis 17.30 Uhr. Der Vortrag findet in der Georgstraße 7 in Köln statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 8. Juni an, da die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt ist 

Zur Anmeldung

„Vielfalt. viel wert“-Kampagne

Rückblick auf den Katholikentag in Stuttgart

Auf dem 102. Katholikentag in Stuttgart setzten Mitarbeitende der Kampagne „Vielfalt. viel wert“ der Caritas im Erzbistum Köln starke Zeichen für Diversität und Toleranz und gegen (rechts)populistische und antidemokratische Stimmen. 

Zur Pressemitteilung 

Zur Kampagne

„rückenwind für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit“

Infoveranstaltung zum ESF-Plus-Programm 

Vom 4. Juli bis 9. September 2022 läuft das erste Interessenbekundungsverfahren im ESF Plus Programm „rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft“ (kurz: rückenwind3) in der ESF Plus-Förderperiode 2021 bis 2027. Mit einer Veröffentlichung der Programmrichtlinie ist Mitte Juni 2022 im Bundesanzeiger zu rechnen. 

Das ESF Plus-Programm rückenwind3 zielt auf die Fachkräftesicherung in sozialen Berufsfeldern, mit besonderem Fokus auf die Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels. Handlungsansatz des Programms ist die Anpassung von Strukturen und Kulturen in Organisationen und Unternehmen der gemeinnützigen Sozialwirtschaft.

Im Auftrag der beiden Programmpartner Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) lädt die koordinierende Regiestelle für das Förderprogramm Interessierte zu einer Online-Infoveranstaltung am 23. Juni 2022 von 10 bis 13 Uhr ein. Ziel der Veranstaltung ist es, einen ersten Überblick zu den Inhalten und Förderbedingungen von rückenwind3 sowie eine kurze Einführung in das Förderportals Z-EU-S zu geben.

Zur Anmeldung

Wir schauen hin! 

Workshop zu den Herausforderungen der 24-Stunden-Pflege am 31. August 2022

Dienste der ambulanten Pflege, die Beratungsstellen für Arbeitssuchende und Menschen in prekärer Beschäftigung und die Fachdienste für Integration und Migration signalisieren immer häufiger, dass das Thema der sogenannten 24-Stunden-Pflege in ihrer Arbeit eine mit vielfältigen Problemen verbundene Rolle spielt.

Die Erwartungshaltungen von Politik und Gesellschaft an die ambulante Versorgung Pflegebedürftiger sind hoch und komplex. Nicht zuletzt durch den Ampel-Koalitionsvertrag, in den die Erarbeitung einer rechtssicheren Grundlage für sogenannte 24-Stunden-Pflege aufgenommen wurde, ist die Debatte neu entfacht.

In einem ersten internen Workshop haben Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Disziplinen der Caritas die verschiedenen Facetten besprochen und zusammengeführt. Daran soll nun weitergearbeitet werden.

Alle Vertreterinnen und Vertreter der Fachbereiche Arbeit und Teilhabe, Integration und Migration, Ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, Koordinatoren der Offenen Sozialen Altenarbeit sind herzlich zu einem Workshop am 31. August 2022 in Köln eingeladen. Hier soll die Diskussion über die Herausforderungen der sogenannten 24-Stunden-Pflege für die Caritas im Erzbistum Köln unter Einbindung externer Expertise fortgeführt werden. Ziel ist, die unterschiedlichen Haltungen und Einschätzungen kennenzulernen und miteinander zu überlegen, welche gemeinsamen Forderungen und Handlungsansätze uns in der Caritas verbinden. Nähere Informationen – auch zur Anmeldung – folgen.

Jugendsozialarbeit zeigt sich in Brüssel

Save the Date: 26. bis 27. Oktober 2022

Das Jahr 2022 wurde von der EU als Europäisches Jahr der Jugend ausgerufen. Ziel ist, auf die Situation und Nöte von jungen Menschen aufmerksam zu machen und ihnen eine Stimme zu geben. Dabei sollen gerade junge Leute mit schwierigen Startbedingungen besonders im Fokus sein.

Zusammen mit dem Yes Forum, einem europäischen Netzwerk von Organisationen, die sich für benachteiligte Jugendliche einsetzen, plant die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) deshalb am 26. und 27. Oktober eine Veranstaltung in Brüssel. Hier wird sich die organisierte Jugendsozialarbeit auf europäischer Ebene präsentieren. Zugleich soll es zahlreiche Angebote geben, die junge Menschen aus Einrichtungen der Jugendsozialarbeit einen direkten Kontakt mit EU-Institutionen ermöglichen, damit sie dort ihre Meinungen, Vorstellungen und Forderungen selbst einbringen können.

25. Sozialpsychiatrische Zusatzqualifikation 

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen und Diensten der Caritas in NRW

Von November 2022 bis März 2023 findet die 25. Sozialpsychiatrische Zusatzqualifikation im Rheinland für Mitarbeitende in sozialpsychiatrischen Einrichtungen statt. Sie bietet sowohl umfassende Informationen über das Feld der Sozialpsychiatrie als auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung mit dem Ziel der Erweiterung des Handlungsspielraums. 

Zur Ausschreibung 

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

Haben Sie Interesse an optimalen Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung? Wir bieten Ihnen jährlich nahezu 1.000 Veranstaltungen an über 30 Orten zu allen Arbeitsfeldern der Caritas. Sie können zwischen Präsenz-, Web- und Online-Formaten wählen. 

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Politik & Positionen  

„Für die Zukunft von Nordrhein-Westfalen“

Sondierungspapier von CDU und Grünen liegt vor 

Am 29. Mai 2022 haben sich die Spitzengremien von Grünen und CDU entschieden, Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. In den vorausgegangenen Sondierungsgesprächen einigten sich die Delegierten auf ein Sondierungspapier mit dem Titel „Für die Zukunft von Nordrhein-Westfalen".

Im Bereich Migration, Integration und Flucht beabsichtigen die beiden Parteien eine Beschleunigung der Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse sowie von Einbürgerungsverfahren. Neben der Definition von Standards in Landeseinrichtungen werden auch Ausbau und Stärkung der sozialen Beratung von Geflüchteten angestrebt. Aufenthaltssichernde Bleiberechtsregelungen sollen besser ausgeschöpft werden.

Zum Sondierungspapier

  Vor Ort  

Damit Geflüchtete aus der Ukraine „Mittendrin“ sind

Die Caritas Oberberg eröffnet in Gummersbach einen neuen Treffpunkt

Für die 4.000 im oberbergischen Kreis registrierten Geflüchteten aus der Ukraine gibt es ein neues Angebot. In zentraler Lage der Gummersbacher Fußgängerzone hat die Caritas in einem leerstehenden Ladenlokal den Treffpunkt „Mittendrin“ eröffnet, über den auch der WDR berichtete.

Zur WDR-Reportage

  Medientipps  

Menschen sind sensibler im Umgang mit ihren Daten geworden 

Interview mit Dr. Anna Keller zu vier Jahren Kirchlichem Datenschutzgesetz

Die Datenschutzbeauftragte des Diözesan-Caritasverbandes, Dr. Anna Keller, hat webtv-campus ein Video-Interview zum Kirchlichen Datenschutzgesetz (KDG) gegeben. Vor vier Jahren war das KDG in Kraft getreten. Damit hat die katholische Kirche sich und ihren Einrichtungen – auch der Caritas – ein eigenes Datenschutzgesetz gegeben. 

Im Interview geht es u.a. darum, in welchen Anforderungen sich das KDG von der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) unterscheidet und was im KDG bei der anstehenden Novellierung geändert werden sollte.

Zum Interview