Themen dieser Ausgabe sind u.a.: „2000 x 1000 Euro für Engagement“ | Stromspar-Check wird für drei weitere Jahre gefördert | Zirkuswagen für die Kinder- und Jugendarbeit in Solingen

Ausgabe 24 – 2022 | 22. Dezember 2022

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  Aktuell  

xmas

Das vergangene Jahr hat uns nicht verwöhnt mit frohen Botschaften: Pandemie, Krieg in Europa, Energiekrise, steigende Lebenshaltungskosten, systemrelevante Versorgung am Limit – die Welt dauerhaft im Krisenmodus und der Mensch von der Nachrichtenlage gestresst, hilf- und manchmal hoffnungslos. Wie gut, dass es eine „Frohe Botschaft“ gibt, die Bestand hat, und die – wenn wir sie nicht ignorieren – Befreiung, Hilfe und Hoffnung schenkt: Ins Dunkel hinein erstrahlt uns ein Licht!

Wir wünschen Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen, gesegnete Weihnachten und ein hoffnungsvolles 2023! Und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest gibt es heute nur frohe Botschaften!

„2000 x 1000 Euro für Engagement“

Das Land Nordrhein-Westfalen will nachhaltige Zukunft fördern

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt auch im kommenden Jahr für die Engagementförderung zwei Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 2.000 Vorhaben mit einem Festbetrag von je 1.000 Euro zu unterstützen. Das Schwerpunktthema für 2023 lautet „Zukunft gestalten – nachhaltiges Engagement fördern.“ Die Antragstellung erfolgt über das Online-Förderportal engagementfoerderung.nrw. 

Weitere Informationen 

  Klima sucht Schutz  

„Energiesparen ist jetzt doppelt wichtig“

Stromspar-Check wird für drei weitere Jahre gefördert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat Mitte Dezember angekündigt, den Stromspar-Check für die nächsten drei Jahre mit rund 38 Millionen Euro zu fördern. Mit dieser Energiesparberatung haben mehr als 400.000 Haushalte mit niedrigen Einkommen seit 2008 nicht nur 500 Millionen Euro, sondern auch 700.000 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus haben ehemals langzeitarbeitslose Menschen – umfassend geschult zu Energiespar-Expert_innen und mit viel Beratungserfahrung – ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.

Getragen wird das Projekt vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) mit ihrer sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenz. Im Erzbistum Köln gibt es neun Stromspar-Check-Standorte.

„Jetzt, wo die Energiepreise durch die Decke gehen und eine Energiemangellage eine ernst zu nehmende Gefahr darstellt, ist Energiesparen doppelt wichtig. Für die Versorgungssicherheit und für den Klimaschutz“, betont Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa.

„Unsere Zahlen belegen, dass ein beratener Haushalt seinen Energieverbrauch um durchschnittlich 20 Prozent reduziert und so mehr als 200 Euro pro Jahr an Energiekosten spart“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende des eaD, Michael Geißler. „Auch die öffentliche Hand profitiert: Durch reduzierte Transferleistungen für Heizenergie und Warmwasser haben Bund und Kommunen bisher 130 Millionen Euro eingespart.“ 

  Vor Ort  

Manege frei!

Zirkuswagen für die Kinder- und Jugendarbeit in Solingen

Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit in den betroffenen Flutgebieten im Erzbistum Köln. Umso größer ist die Freude im Solinger Stadtteil Unterburg über den Zirkuswagen, den mit Spendenmitteln von Caritas international und privater Unterstützung für die Sozialraumarbeit angeschafft werden konnte. Diese Woche fand die Eröffnung statt und Groß und Klein staunten über die neue Begegnungs- und Spielmöglichkeit.

Für das Beschäftigungsangebot wurde eine pädagogische Fachkraft eingestellt und Anfang des Jahres folgt auch noch der für das Bergische Land typische Fachwerkanstrich. „Die Menschen sollen auch nach der Katastrophe ihre Heimat wieder mit positiven Augen sehen. Gerade die Kinder sind in den letzten Monaten zu kurz gekommen, weil alle mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind“, so Stephanie Kalter, Koordinatorin der Fluthilfe des Caritasverbandes Wuppertal / Solingen. 

Neben Wuppertal und Solingen wurden mit Spendengeldern von Caritas international Beratungs- und Unterstützungsangebote im Rhein-Erft-Kreis (Caritasverband und SkF), im Rhein-Sieg-Kreis (SkF, SKM und Caritasverband) in Euskirchen (Caritasverband) und in Düsseldorf-Gerresheim (Caritasverband Düsseldorf) aufgebaut. Insgesamt zwölf Koordinatorinnen und Koordinatoren stehen an der Seite der Betroffenen, helfen bei finanziellen und psychischen Problemen und setzen sich für die Belange der Menschen ein. 

Informationen zur Fluthilfe der Caritas

Förderzusagen eingegangen

In Köln, Ratingen und dem Rhein-Erft-Kreis starten EhAP+-Projekte

Kurz vor Weihnachten haben drei caritative Träger aus dem Erzbistum Köln ihre Zusagen für Projektförderungen im Europäischen Hilfsfonds Plus (EhAP+) erhalten. Der Sozialdienst katholischer Frauen Ratingen sowie der Sozialdienst Katholischer Männer für den Rhein-Erft-Kreis führen Projekte für von Obdachlosigkeit und Wohnungsverlust betroffene oder bedrohte Menschen durch. Der Caritasverband Köln führt in Kooperation mit der Stadt ein Projekt zur Verbesserung der prekären Lebenssituation von zugewanderten Unionsbürger_innen durch. Die Dauer der Förderung beträgt vier Jahre, die Fördersumme der drei Vorhaben insgesamt mehr als 1,9 Millionen Euro.

  Alles, was Recht ist  

Kostenheranziehung in der Kinder- und Jugendhilfe abgeschafft

Das Gesetz tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft

Am 16. Dezember 2022 hat der Bundesrat die Abschaffung der Kostenheranziehung zugestimmt. Jungen Menschen, die eine stationäre Leistung nach § 27 SGB VIII oder § 35a SGB VIII erhalten, sowie die Leistungsberechtigten nach § 19 SGB VIII werden bisher bis zu einer Höhe von 25 Prozent ihres Einkommens zu den Kosten der Leistung herangezogen.

Mit der Neuregelung ist ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Teilhabeförderung von jungen Menschen, die in Pflegefamilien und stationären Wohngruppen aufwachsen sowie von jungen Eltern(teilen), die einer spezifischen Unterstützung bei der Erziehung und Pflege ihrer Kinder bedürfen, endlich erreicht. 

Weitere Informationen

  Medientipps  

Der „zwischen-den-Jahren“ Filmtipp

„Die Schwimmerinnen“ („The Swimmers“)

Der Film von Sally El Hosaini, der im September 2022 beim Toronto International Film Festival seine Premiere feierte und im November 2022 in die deutschen Kinos kam. erzählt die wahre Geschichte der Schwestern Yusra und Sarah Mardini, die 2015 vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland flüchteten. Für Yusra erfüllte sich 2016 ihr großer Traum, als sie schließlich für das Team Refugee Olympic Athletes an den Olympischen Sommerspielen in Rio teilnahm.

Heute studiert Yusra Mardini an der University of Southern California in Los Angeles, nachdem sie mehrere Jahre in Deutschland gelebt hatte und sich unter anderem als UN-Sonderbotschafterin für Geflüchtete engagierte. Sarah sieht ihre Aufgabe schließlich darin, anderen Geflüchteten zu helfen. Sie bricht ihr Studium in Berlin ab, geht zurück nach Lesbos und wird in der Flüchtlingshilfe tätig.

Erste belastbare Studie zu Geflüchteten aus der Ukraine

Repräsentative Befragung zur Aufnahme und Integration in Deutschland

Eine von mehreren (Bundes)Instituten durchgeführte Befragung konnte erstmals belastbare Informationen zu Geflüchteten aus der Ukraine liefern und damit wichtige Bezugspunkte für politische Orientierung und Entscheidung darstellen. 

Aus der Studie geht hervor, dass rund drei Viertel der Geflüchteten zum Zeitpunkt der Befragung privat untergekommen war und dass sich die deutliche Mehrheit bei ihrer Ankunft in Deutschland willkommen fühlte. Deutlich wurde auch der hohe Bildungsstand: So verfügten 73 Prozent der Geflüchteten über Hochschulabschlüsse.

Zu den Ergebnissen der Studie

Die Westbalkanregelung als Blaupause? 

Erwerbsmigration fair gestalten und langfristig denken

Die Westbalkanregelung hat sich zahlenmäßig zu einem bedeutenden Kanal der Erwerbsmigration aus Drittstaaten entwickelt. Ihre Entfristung und ihre Ausweitung könnten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitskräften in Deutschland leisten. Dabei wäre es aber wichtig, die Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten ausländischer Beschäftigter mitzudenken – ganz im Sinne eines fairen und nachhaltigen Einwanderungssystems, schreiben Mariella Falkenhain und Miriam Raab in einem lesenswerten Beitrag im IAB-Forum.

Zum IAB-Forum

Integrationsklima verbessert sich

Sachverständigenrat für Integration und Migration stellt Integrationsbarometer vor

Zum mittlerweile vierten Mal legte der Sachverständigenrat für Integration und Migration das Integrationsbarometer vor. Mit 68,5 Punkten erreichte der Index den höchsten Wert seit Erhebungsbeginn. Vor allem unter Personen ohne Migrationshintergrund zeigt sich ein positiver Trend, hier verbesserte sich das Integrationsklima um 2,5 Punkte im Vergleich zur letzten Erhebung 2019/2020.

Zum Integrationsbarometer 2022