Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Caritas fordert ein 29-Euro-Ticket für Menschen mit geringem Einkommen | Advent in den Flutgebieten | Argumente gegen Vorurteile

Ausgabe 23 – 2022 | 08. Dezember 2022

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  Aktuell  

Sofort wirksamer Schritt gegen die Ausgrenzung

Caritas fordert ein 29-Euro-Ticket für Menschen mit geringem Einkommen

Der Kölner Diözesan-Caritasverband fordert vom Land NRW ein 29-Euro-Ticket für Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind. „Mobilität ist ein Schlüssel zur Teilhabe in unserer Gesellschaft“, so Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. 

Wie wichtig ein günstiges Nahverkehrsticket für diese Menschen sei, habe das 9-Euro-Ticket in den Sommermonaten gezeigt. „Mal zu Freunden, zum Arzt oder auch zum Jobcenter – das ist das Mindeste, was Land und Bund den Menschen mit sehr wenig Geld ermöglichen müssen.“  

Berlin mache es bereits vor, meint Hensel: „Dort gilt das 29-Euro-Ticket sogar für alle Nahverkehrskunden bis März 2023. Es wird voraussichtlich sogar verlängert.“ Ein solches Modell könne Vorbild sein – wenn schon nicht für alle, dann mindestens für diejenigen, die besonders darauf angewiesen sind: Geringverdienende, Menschen, die von Arbeitslosengeld II oder anderen Sozialleistungen leben müssen. 

Gerade erst ist bekannt geworden, dass sich die Einführung des bundesweiten 49-Euro-Tickets wegen offener Finanzfragen wohl noch bis April 2023 verzögert. Ursprünglich sollte es zum 1. Januar eingeführt werden. „Die 49 Euro liegen weit über dem, was für einkommensschwache Haushalte bezahlbar ist“, so Hensel.

Die Rückmeldungen zum 9-Euro-Ticket von Menschen mit geringem Einkommen waren mehr als positiv. Es wird nach Schätzungen aus Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände in NRW von über 90 Prozent der Menschen in Hartz IV, Rentnerinnen und Rentnern sowie Grundsicherungs-Beziehenden genutzt. „Es hat sich herausgestellt: Ein bezahlbares Ticket für Bus und Bahn ist ein sofort wirksamer Schritt gegen die soziale Ausgrenzung“, so Hensel. 

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Neues ESF-Plus-Programm richtet sich an junge Männer in Ausbildung

Förderaufruf zum Bundesprogramm für Februar 2023 geplant

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales plant die Veröffentlichung der Richtlinien und den Förderaufruf für das ESF-Plus-Bundesprogramm „Win Win – Durch Kooperation zur Integration“ im Februar 2023. Das neue Programm zielt auf die passgenaue Integration junger Männer mit besonderen Schwierigkeiten beim Zugang zur Bildung, Ausbildung und Beschäftigung im Alter von 18 bis 35 Jahren, darunter insbesondere junge Männer mit Migrationshintergrund. 

Zur Zielgruppe gehören auch neuzugewanderte Unionsbürger und Drittstaatsangehörige sowie Nichterwerbstätige, die keinen Anspruch auf Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II haben oder diese nicht kennen. Vorhandene lokale und regionale Angebote des regulären Hilfesystems sollen in Anspruch genommen werden. 

Zur Zielerreichung sollen neue Kooperationen von öffentlichen, zivilgesellschaftlichen und/oder privaten Partnern entwickelt oder gestärkt werden. Partner können u. a. Städte, Gemeinden, Landkreise, Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Stiftungen, Migrantenorganisationen, Unternehmen und Wirtschaftsverbände sein.

Mögliche Projektbausteine sind u. a. Aufsuchende Sozialarbeit, Heranführung an Hilfesysteme, Coaching und Mentoring, Schaffung von Verdienstmöglichkeiten, Vermittlung in Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung. Synergien mit dem Europäischen Hilfsfonds Plus (EHAP+) und dem ESF Plus-Bundesprogramm WIR werden erwartet.

Die Förderhöhe beträgt voraussichtlich 90 Prozent der Projektkosten, die Dauer der Projekte voraussichtlich vier Jahre. Der Start der Projekte ist zum 1. Januar 2024 geplant. Die Einreichung von Projektvorschlägen erfolgt über das Förderportal Z-EU-S.

Zum Programm

  Veranstaltungen  

ESF-Bundesprogramm „rückenwind3“

Anmeldung zur Infoveranstaltung

Vom 23. Januar bis 17. März 2023 läuft das zweite Interessenbekundungsverfahren im ESF Plus Programm „rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft“ in der ESF Plus-Förderperiode 2021 bis 2027. 

„rückenwind3“ zielt auf die Fachkräftesicherung in sozialen Berufsfeldern, mit besonderem Fokus auf die Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels. Handlungsansatz des Programms ist die Anpassung von Strukturen und Kulturen in Organisationen und Unternehmen der gemeinnützigen Sozialwirtschaft, in Verbindung mit der Etablierung flexibler und zielgruppenspezifischer Angebote zur Kompetenzanpassung für die Beschäftigten.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege lädt die koordinierende Regiestelle für das Förderprogramm Interessierte zu einer Online-Infoveranstaltung am 19. Januar von 10 bis 13 Uhr ein. Ziel der Veranstaltung ist es, einen ersten Überblick zu den Inhalten und Förderbedingungen sowie eine kurze Einführung in die Nutzung des Förderportals Z-EU-S zu erhalten. 

Zur Anmeldung

Die neue Online-Beratungsplattforum des DCV

Einladung zum virtuellen Rundgang

Interessierten Online-Berater_innen bei Trägern, Diensten und Einrichtungen aller Fachrichtungen aus dem Erzbistum Köln bieten wir die Möglichkeit, bei einem virtuellen Rundgang mit Christoph Langer, Freiburg, die neue Online-Beratungsplattforum des Deutschen Caritasverbands näher kennenzulernen. Ein besonderer Akzent wird auf der Vorstellung der neuen Video-Beratung liegen. 

Sie können zwischen zwei alternativen Online-Terminen zu Beginn des Jahres 2023 (17. Januar und 2. Februar) wählen. Für beide Termine ist Zeit von 10 bis 12 Uhr eingeplant und ein zoom-Kanal reserviert. 

Zur Anmeldung 

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm 2023 in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Politik & Positionen  

Migration als gemeinsame Gestaltungsaufgabe

Vorstellung des ökumenischen Migrationswortes der Kirchen

Am 29. November 2022 wurde in Brüssel das Gemeinsame Migrationswort der Kirchen „Migration menschenwürdig gestalten“ vorgestellt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde das Dokument mit Vertreter_innen aus dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission sowie aus Kirche und Zivilgesellschaft diskutiert.

Zur Publikation

Zur Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz

  Klima sucht Schutz  

„Für Klimaschutz, der allen nutzt“

Caritas-Jahreskampagne 2023

„Für Klimaschutz, der allen nutzt“ lautet die Jahreskampagne 2023 der Caritas. Sie soll den Blick auf die Notwendigkeit richten, ins Handeln zu kommen, um den Klimawandel abzubremsen und den sozialen Ausgleich dabei nicht aus dem Blick zu verlieren. Klimaschutz ist die soziale Frage unserer Zeit: Weil Menschen in ärmeren Ländern besonders von Hitze, Dürre und Überflutungen betroffen sind und auch hierzulande Ältere und Kranke, Menschen ohne Obdach oder mit geringem Einkommen besonders unter den Lasten zu leiden haben. Die Kampagne startet Anfang Februar 2023.

  Vor Ort  

Advent in den Flutgebieten

Sozialraumprojekte von Caritas, SkF und SKM im Erzbistum Köln

In sechs Fluthilfebüros sowie mit psychosozialen Fachdiensten und aufsuchenden Hilfen stehen die Orts- und Fachverbände der Caritas heute mehr denn je den Betroffenen der Flutkatastrophe zur Seite. Neben finanziellen Hilfen zählen mittlerweile vor allem psychosoziale Beratung und Vermittlung in weiterführende Hilfen. Kurz vor der zweiten Weihnacht nach der Flut belasten Antragstellungen, fehlende Gutachten und Handwerker und das monatelange Leben auf einer Baustelle die Menschen vor Ort. Viele von ihnen sind am Ende der Belastbarkeit.

Mit Sozialraumprojekten versuchen die zwölf Fluthelferinnen und Fluthelfer von Caritas, SkF und SKM im Erzbistum Köln, die Menschen von ihrem Alltag abzulenken, miteinander ins Gespräch zu bringen und mit den Diensten der verbandlichen Caritas vertraut zu machen. 

Zum Adventsprogramm der Fluthilfe im Rhein-Sieg-Kreis

  Alles, was Recht ist  

Bessere Perspektive für Menschen mit einer Duldung

Bundestag beschließt Chancen-Aufenthaltsrecht

Anfang Dezember beschloss der Bundestag Änderungen im Aufenthalts- und Asylrecht, wodurch langjährig in Deutschland lebende Geduldete eine bessere Perspektive auf ein Bleiberecht erhalten sollen. So sollen Menschen, die zum Stichtag 31. Oktober 2022 seit fünf Jahren in Deutschland leben, einmalig ein vorläufiges Aufenthaltsrecht für 18 Monate bekommen können.

Weitere Ausführungen im MiGAZIN

Zur Arbeitshilfe der GGUA

  Medientipps  

Steig ein 

Elevator-Talk mit dem Caritasdirektor

Schaffen Sie es, Ihre Meinung in 45 Sekunden auf den Punkt zu bringen? In der Werbebranche eine effektive Argumentationsübung, jetzt das neue Social-Media-Format des Kölner Diözesan-Caritasverbandes: der Elevator-Talk. 

Jeden Montag nimmt Dr. Frank Johannes Hensel zu einem aktuellen Thema Stellung – kurz, pointiert, bis sich die Aufzugstür wieder öffnet. Die beiden ersten Folgen zu „Bürgergeld“ und „KiTa-Fachkräftemangel“ gibt’s zum Anschauen. 

Zum Talk 

Argumente gegen Vorurteile

Handreichung des Flüchtlingsrates NRW

„Viele Flüchtlinge sind ja in Wirklichkeit Migranten.“, „Der deutsche Staat schiebt abgelehnte Asylbewerber nicht konsequent genug ab.“ Das sind nur einige der Narrative im Kontext von Migration, Flucht und Asyl, die aktuell auch oft von politischer Seite gepflegt werden.

Dass diese Vorurteile in vielen Fällen wenig bis nichts mit der Wahrheit zu tun haben, ist meist offenkundig, im Gespräch fehlen jedoch manchmal die passenden Argumente. Der Flüchtlingsrat NRW ist nun in einer Handreichung auf viele der gängigsten Vorurteile eingegangen und hat die wichtigsten Fakten zusammengetragen. 

Zur Handreichung 

Demografischer Wandel verschärft den Mangel an Arbeitskräften

Neue Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Angesichts knapper Arbeitskräfte fällt es immer schwerer, offene Stellen zu besetzen. Als Folge des demografischen Wandels ist zu erwarten, dass sich dieser Mangel weiter verschärft. So wird etwa die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter bis 2035 infolge der Demografie deutlich abnehmen – ohne Außenwanderung und steigende Erwerbsquoten um über sieben Millionen.

Es gibt jedoch eine Reihe von Ansätzen, um das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen trotz einer stark alternden Bevölkerung zu stabilisieren. Dazu gehören die Steigerung der Erwerbsquoten von Frauen (insbesondere von Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit) und Älteren, aber auch die Senkung der Arbeitslosigkeit durch verbesserte Qualifizierung und Vermittlung sowie die Ausweitung der Arbeitszeit von unfreiwillig nur in Teilzeit Beschäftigten.

Zum IAB-Forum

Aktualisierte Fakten zu Flucht und Asyl

Der Sachverständigenrat für Integration und Migration gibt einen Überblick

Ein Überblick über die wichtigsten aktuellen Zahlen zur Asylpolitik in Deutschland und der EU hat der Sachverständigenrat Migration und Integration (SVR) zusammengestellt. Hierunter finden Sie sowohl die wichtigsten Zahlen zu Asyl und Schutz in Deutschland als auch Informationen zu Ausreisepflicht und Duldung bzw. zu staatlichen Leistungen und Integration.

Ergänzend hierzu hat das nordrhein-westfälische Integrationsministerium die aktuellen Entwicklungen im Bereich Flucht auf Landesebene zusammengefasst.

Zum Factsheet des SVR

Zum Newsletter des MKJFGFI

Inklusionsbarometer Mobilität 

Studie der Aktion Mensch

Die Aktion Mensch hat die erste umfassende Studie zum Stand der inklusiven Mobilität in Deutschland vorgelegt. Ergebnis ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung schlechter gestellt sind als Menschen ohne Beeinträchtigung. Gründe sind mangelnde Barrierefreiheit, fehlende Angebote sowie hoher Kosten- und Zeitaufwand.

Für die Studie befragte die Aktion Mensch 1.000 in Deutschland lebende Menschen mit Beeinträchtigung und 500 Menschen ohne Beeinträchtigung ab 16 Jahren. Es wurden sechs Dimensionen von Mobilität beleuchtet: Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Zeit und Kosten, Soziale Aspekte, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. 

Zur Studie