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Breites Bündnis ruft zur Kommunalwahl auf
Auf Initiative von André Kuper, Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, ruft ein großes Bündnis zur Teilnahme an den Kommunalwahlen auf. Den Wahlaufruf unterstützen zahlreiche gesellschaftliche Gruppen und Institutionen, unter anderem die kommunalen Spitzenverbände, die Kirchen und weitere Religionsgemeinschaften, die Handels- und Handwerkskammern, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Landesjugendring und Ministerpräsident Hendrik Wüst.
André Kuper dankt den vielen Gruppen und Institutionen, die sich dem Wahlaufruf angeschlossen haben: „Ein breites Bündnis setzt ein gemeinsames Zeichen, dass unsere Demokratie stark ist – gerade vor Ort, in den Städten, Gemeinden und Kreisen. Am 14. September entscheiden wir alle mit, wer bei uns vor der Haustüre Verantwortung trägt. Die Kommunalwahl ist ein guter Anlass, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Freuen wir uns auf den Gang ins Wahllokal, denn Wählen ist nicht nur ein Recht, es ist für Demokratinnen und Demokraten eine Verpflichtung mit großer Verantwortung. Setzen wir am 14. September gemeinsam ein Zeichen, dass wir unsere Freiheit und unser Zusammenleben nicht den Feinden der Demokratie überlassen.“
Jubiläum mit Festakt und Wanderausstellung
Seit einem Vierteljahrhundert begleitet die Schwangerschaftsberatung esperanza Frauen, Männer und Paare im Erzbistum Köln in schwierigen Lebenslagen. Mehr als 200.000 Ratsuchende haben seit der Gründung im Jahr 2000 Unterstützung erfahren. Zum Jubiläum eröffnet eine Ausstellung, die Einblicke in die bewegende Geschichte von esperanza gibt.
Als die katholischen Beratungsstellen im Jahr 2000 aus der staatlich geförderten Scheinvergabe ausstiegen, war die Befürchtung groß, Frauen in Konfliktsituationen nicht mehr ausreichend erreichen zu können. Mit der Gründung von esperanza war klar: „esperanza hilft Müttern und Vätern unabhängig von Geschlecht, Nationalität und Religion dabei, mit Hoffnung und Zuversicht in ein Leben mit Kind aufzubrechen – darum geht es“, betont der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel.
Die Beratungsstellen von Caritas, Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) bieten vertrauliche und kostenfreie Unterstützung rund um Schwangerschaft, Partnerschaft, Elternschaft und Krisen. Das Spektrum reicht von sexualpädagogischer Arbeit mit Jugendlichen über Fragen zu Pränataldiagnostik bis hin zur Vergabe finanzieller Hilfen.
Hinter esperanza steht ein Netzwerk aus Fachleuten – Psychologinnen, Gynäkologen, Juristinnen und Seelsorger – und Fachdiensten, darunter etwa Migrations-Beratungsstellen. Mehr als 50 Prozent der Ratsuchenden haben einen Migrations- oder Fluchthintergrund.
Besonders sensibel ist die Begleitung bei Fehl- oder Totgeburt, Schwangerschaftsabbruch oder plötzlichem Kindstod. Diesen Erfahrungen widmet sich auch die Jubiläumsausstellung „Hoffnung eröffnet Zukunft. esperanza eröffnet Möglichkeiten“. Sie macht anhand persönlicher Berichte sichtbar, wie Beratung die Zuversicht und Handlungsfähigkeit zurückgeben kann: Ein Paar erzählt, wie es nach einer niederschmetternden Diagnose wieder Mut fand, eine junge Frau berichtet von der „Babybedenkzeit“, Betroffene von Gewalt und Genitalverstümmelung schildern, wie sie in größter Not Schutz erfuhren. „Die persönlichen Geschichten sind es, die Mut machen und zeigen: Hoffnung schafft Zukunft“, so Daniela Forster, esperanza-Referentin beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln.
Zur Wanderausstellung
Jahresbericht 2024 der Antidiskriminierungsberatung in Nordrhein-Westfalen
Das Netzwerk für Antidiskriminierungsarbeit der Freien Wohlfahrtspflege NRW (Netzwerk ada.nrw) hat seinen Jahresbericht 2024 vorgestellt – mit alarmierenden Zahlen: 1.043 neue Fälle wurden im vergangenen Jahr in den 42 ada-Beratungsstellen dokumentiert. Das entspricht einem Anstieg um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer der Fälle, die nicht gemeldet werden, ist hoch.
Dabei fällt auf, dass sich immer mehr Fälle in der Öffentlichkeit ereignen. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit manifestierten sich dort besonders häufig – teils offen verbal oder körperlich. Die Zahlen machen deutlich, dass die Gesellschaft in Lager zerfällt. Ideen, die manche Menschen abwerten, finden immer mehr Platz.
Das Netzwerk ada.nrw fordert daher eine umfassende Reform und Erweiterung des Antidiskriminierungsrechts, die Verabschiedung eines starken Landesantidiskriminierungsgesetzes für NRW, das insbesondere Diskriminierung durch staatliche Stellen erfasst und die Einrichtung einer Ombudsstelle auf Landesebene.
Zum Jahresbericht
Temporär keine Antragsannahme in vielen Förderangeboten
Aufgrund der extrem hohen Antragsnachfrage setzt die Aktion Mensch einen großen Teil der Förderangebote zum 19. September zeitweise aus. Die aktuelle Nachfrage nach den Förderangeboten hat ein neues Rekordhoch erreicht. Schon 2024 konnten die Aktion Mensch eine Gesamtfördersumme von 239,2 Millionen Euro bewilligen, und auch 2025 soll auf ähnlich hohem Niveau gefördert werden.
Das ist erfreulich, bringt aber auch Herausforderungen mit sich:
- Die sehr hohe Antragsnachfrage übersteigt das diesjährige Förderbudget bei weitem.
- Die Vielzahl an Anträgen führt zu deutlich längeren Bearbeitungszeiten, was für die Projekt-Partner die Planung und Umsetzung erschwert
Bis zum 18. September bleiben alle Förderangebote formal noch geöffnet. Bitte beachten Sie jedoch, dass ausschließlich vollständige Anträge, die alle Förderkriterien erfüllen, für die weitere Bearbeitung berücksichtigt werden.
Auch nach dem 18. September können weiterhin Anträge in den folgenden Förderangeboten gestellt werden:
- Pauschalförderung Ferienreisen
- Pauschalförderung Bildungsveranstaltungen
- Projekt- und Investitionsförderung Wohnen für 2 bis 8 Personen
- Mikroförderung Protesttag 5. Mai (ab 01.12.2025)
Derzeit überarbeitet die Aktion Mensch die bestehenden Angebote und wird im kommenden Jahr sukzessive ein optimiertes Förderportfolio über alle Lebensbereiche hinweg zur Verfügung stellen. Eine Öffnung der ersten Förderangebote ist ab dem ersten Quartal 2026 geplant.
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Online-Veranstaltung mit Fakten, Strategien und politischen Hebeln im Umgang mit Kommunen
Die Präsenz von Drogenkonsum im öffentlichen Raum sorgt in vielen Städten und Gemeinden – insbesondere im Kontext der Kommunalwahl – für vermehrte Aufmerksamkeit. Medienberichte sind geprägt von Unsicherheit und Angst-, Verelendungs- und Kriminalitätsdiskursen. Der Beirat der Suchtkooperation NRW hat nun gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege NRW eine Handreichung erarbeitet, die fundierte, erprobte Maßnahmen für Kommunen aufzeigt.
Diese in den neuen Ratskoalitionen wirksam zu platzieren, ist Thema einer Online-Veranstaltung, zu der die Fachgruppe Caritas Suchthilfe NRW am 16. September von 10 bis 12 Uhr alle Interessierten herzlich einlädt.
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Die neue kirchliche Grundordnung in der Diskussion
Seit dem November 2022 gilt die neue „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“. Aber die Debatte um das kirchliche Arbeitsrecht geht weiter. In einer pluralen und säkularen Gesellschaft besteht ein ständiger Plausibilisierungsbedarf. Was ist Teil des kirchlichen Selbstverständnisses und wo endet dieses im Arbeitsrecht. Drei Expert_innen nehmen aus unterschiedlichen Perspektiven Stellung und laden zur Diskussion ein:
- Der Ursprung der Dienstgemeinschaft – Grundlage für eine Neukonzeption des kirchlichen Arbeitsrechts?
17. September 2025, 16.30 Uhr Dr. Sarah Röser, Leiterin der Abteilung Kirchenrecht beim Bistum Münster
- Der Dritte Weg der Kirchen – ein plausibles Zukunftsmodell in einer säkularen Gesellschaft
8. Oktober 2025, 16.30 Uhr Dr. Susanne Pauser, Vorständin Personal und Digitales, Deutscher Caritasverband
- Einfach christlich? – Eine Frage des Arbeitsrechts? Wie gestalten kirchliche Träger heute ihr christliches Selbstverständnis?
29. Oktober 2025, 16.30 Uhr Gabriel Lenz, Geschäftsführer der Kommission für caritative Fragen, Deutsche Bischofskonferenz
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Fachtagung der LAG Freie Wohlfahrtspflege am 13. Oktober in Essen
20 Jahre nach Inkrafttreten des SGB II eröffnet die Freie Wohlfahrtspflege in NRW mit dieser Fachtagung ein Forum, das die arbeitsmarktpolitischen Grundlagen des SGB II in den Blick nimmt und den fachpolitischen Diskurs in die Zukunft lenkt.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Teilhabe an und Integration in Arbeit noch wirksamer gestaltet werden können. Dazu wird die Fachtagung beleuchten, welche Strukturen, Maßnahmen und Kooperationen zum Gelingen beitragen, und welche Faktoren hemmen. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Politik – von Landes- und Bundesebene – teilen ihre Erkenntnisse aus Studien und ihre Erfahrungen aus der Praxis, informieren zu aktuellen sozialpolitischen Planungen und Entwicklungen und eröffnen so neue Perspektiven. Dabei ist immer im Blick, welchen Beitrag die Freie Wohlfahrtspflege zur Teilhabe an und Integration in Arbeit leistet und wo die spezifischen Herausforderungen und Potentiale aus ihrer Sicht liegen.
Wir laden herzlich dazu ein, kritisch auf „20 Jahre SGB II“ zurückzublicken, den Status quo realistisch zu betrachten und zugleich mutig nach vorne zu denken – für eine Gesetzgebung, die Teilhabe an und Integration in Arbeit nachhaltig stärkt.
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Qualifizierungsreihe für Führungskräfte 2025 bis 2027
Führen bedeutet mehr als Entscheidungen zu treffen – es heißt, Zukunft zu gestalten, mit Klarheit, Haltung und Menschlichkeit. Unsere modulare Fortbildungsreihe unterstützt Sie dabei, Ihre Führungskompetenz gezielt weiterzuentwickeln. In sechs kompakten Modulen arbeiten Sie praxisnah an aktuellen Führungsfragen. Ergänzend bieten Kleingruppen-Coachings sowie optionale Vertiefungsmodule Raum, Ihre persönliche Rolle als Führungskraft zu stärken.
Die Lernorte – Köln, Bergisch Gladbach und Siegburg – schaffen ein inspirierendes Umfeld für Austausch, Reflexion und Vernetzung. Gestalten Sie Ihre Führungsrolle bewusst und zukunftsorientiert – wir freuen uns, Sie auf diesem Weg zu begleiten!
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Fort- und Weiterbildungsangebote
„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus-Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.
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Förderprogramm NRW.BANK.Invest Zukunft
Entgegen anderslautenden Hinweisen einzelner Hausbanken sind im Förderprogramm NRW.BANK.Invest Zukunft Unternehmen mit sozialer Zielsetzung unabhängig von ihrer Rechtsform und unabhängig von einer Gewinnerzielungsabsicht förderfähig. Für die Wertung als Sozialunternehmen reicht eine auf Kostendeckung angelegte Kalkulation der Dienstleistungen aus. Auch Gewerbesteuerpflicht ist ein hinreichendes Indiz dafür, aber kein notwendiges Kriterium. Bitte melden Sie uns anderslautende Auskünfte zur besseren Interessenvertretung.
Das Förderprogramm NRW.BANK.Invest Zukunft ermöglicht vergünstigte Darlehens-Konditionen für Vorhaben aus den Bereichen Klimaschutz(technologien) und Klimaanpassung, nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Energie- und Ressourceneffizienz (einen gegenüber dem Marktzins um 2 Prozent niedrigeren Zinssatz und Tilgungsnachlässe von bis zu 20 Prozent).
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Caritas fordert Schutz und Perspektiven für Wohnungslose
Zum Tag der Wohnungslosen warnt die Caritas in NRW vor einer Verschärfung der Wohnungsnot und fordert entschlossenes politisches Handeln. „Wohnungslosigkeit ist kein individuelles Schicksal, sondern ein gesellschaftliches Versagen. Frauen, Kinder und alle Betroffenen brauchen Schutz, Sicherheit und die Chance auf ein Zuhause“, erklärt Dominique Hopfenzitz für die Caritas in NRW.
Nach aktuellen Zahlen der Bundesregierung waren Anfang 2024 rund 531.600 Menschen wohnungslos, darunter ein Viertel Minderjährige. Frauen sind besonders gefährdet, häufig verdeckt wohnungslos oder Gewalt ausgesetzt. Laut Wohnungslosenbericht der Bundesregierung haben fast 27 Prozent der wohnungslosen Frauen sexuelle Gewalt erlebt, 10 Prozent berichten von Zwangsprostitution.
67 Prozent der Menschen ohne Unterkunft leiden an chronischen Erkrankungen, mehr als die Hälfte an psychischen Erkrankungen. „Menschen aus Parks und Innenstädten zu vertreiben, löst kein Problem – es verlagert nur die Not und macht sie unsichtbar. Stattdessen braucht es flächendeckende Hilfsangebote und vor allem bezahlbaren Wohnraum“, betont Hopfenzitz.
Erfolge zeigen nach Einschätzung von Caritas-Experten die sogenannten Kümmerer-Projekte der NRW-Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“. Seit 2019 konnten durch individuelle Begleitung mehr als 9.500 drohende Wohnungsverluste verhindert und über 7.000 Wohnungen erfolgreich vermittelt werden. Zum Tag der Wohnungslosen fordert die Caritas in NRW:
- mehr Schutz und sichere Unterkünfte, insbesondere für Frauen und Kinder,
- gesicherte medizinische Versorgung auch ohne Krankenversicherung,
- einen Stopp der Vertreibung wohnungsloser Menschen aus dem öffentlichen Raum,
- die Verstetigung der erfolgreichen Kümmerer-Projekte sowie
- die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum.
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Caritas fordert eine gesetzliche Finanzierung von Babylotsen in Geburtskliniken
Mindestens jede fünfte Familie in Deutschland ist nach Einschätzung des Klinikpersonals so stark belastet, dass die gesunde Entwicklung des Kindes gefährdet sein kann. Das ist das Ergebnis des „ZuFa-Monitorings“ 2024 des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen. Für den Deutschen Caritasverband ist klar: Familien in schwierigen Lebenslagen brauchen verlässliche Unterstützung – Babylotsinnen und -lotsen leisten hierzu einen unverzichtbaren Beitrag.
Von den 648.221 Kindern, die 2023 in Deutschland geboren wurden, wachsen mindestens 140.000 in Familien mit erheblichen psychosozialen Belastungen auf. Besonders betroffen sind Kinder in Haushalten, die auf Grundsicherung angewiesen sind.
Geburtskliniken sind zentrale Orte der frühen Hilfe: Hier lassen sich Belastungen erkennen und Eltern gezielt unterstützen. Babylotsinnen und -lotsen sind dafür speziell qualifiziert, kennen das Hilfesystem vor Ort und sorgen dafür, dass aus Überforderung keine Kindeswohlgefährdung wird.
Doch trotz nachgewiesenem Erfolg ist die Finanzierung unsicher: Mehr als die Hälfte der Lotsendienste arbeitet auf befristeter Grundlage. Zwar erhalten 72 Prozent der sich beteiligenden Kliniken Mittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen, doch deren Budget stagniert seit 2012 bei 51 Millionen Euro – trotz steigender Kosten und wachsender Bedarfe. Dieses Missverhältnis gefährdet zentrale präventive Angebote.
Dabei liegen die Fakten auf dem Tisch: Allein 2024 wurden in rund 100 Kliniken über 40.000 Familien beraten, in 428 Fällen bestätigte sich der Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Unsere Forderungen an die Bundesregierung:
- Gesetzliche Regelfinanzierung von Lotsendiensten in Geburtskliniken – damit diese dauerhaft, flächendeckend und verlässlich wirken können,
- Sicherung ausreichender finanzieller Mittel für die Frühen Hilfen auf Bundes- und Landesebene.
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Expert_innen der Caritas in NRW diskutieren mit Pflegepolitiker_innen
Angesichts der steigenden Zahl Pflegebedürftiger in Deutschland, sehen Pflegeexpert_innen die Versorgung im ambulanten und (teil-) stationären Sektor gefährdet. „Wir stehen vor der Aufgabe, die Pflege in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten: sei es durch bessere Arbeitsbedingungen, ausreichende finanzielle Mittel und innovative Versorgungskonzepte“, warnte Esther van Bebber für die Caritas in NRW bei einem Online-Fachgespräch mit Politikerinnen von CDU, FDP und Bündnis90/Die Grünen sowie Pflegeexpert_innen der Caritas.
Prognosen gehen davon aus, dass um 2050 über sieben Millionen Menschen pflegebedürftig werden. 2023 waren es 5,7 Millionen Menschen. Teilnehmende berichteten von überbordender Bürokratie und den mannigfaltigen Herausforderungen der Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegedienste, ausreichend geeignetes Personal zu finden. „Es kann nicht angehen, dass wir so viele Menschen ausbilden wie schon lange nicht mehr, diese aber im Pflegealltag in Relation zur Arbeit mit den Pflegebedürftigen zu viel bürokratische Aufgaben erfüllen müssen“, so eine Teilnehmerin. Geplante Gesetze, wie das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung, die von der Politik in Vorbereitung sind, müssten Erleichterungen bei den Qualitätsprüfungen bringen.
Auch neue Konzepte würden zukünftig unerlässlich sein, so das Votum von Teilnehmenden. Dazu gehöre, auch Pflegebedürftigen länger die Möglichkeit des Verbleibs in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen mit niedrigschwelligen präventiven Maßnahmen und gesundheitsförderlichen Strukturen. Hier sollen Projekte ermöglicht werden, versprach die Politik.
Ein weiteres ungelöstes Problem ist die fehlende Re-Finanzierung von Hitzeschutz- und Klimaschutz-Maßnahmen bei stationären Einrichtungen. Nicht zuletzt muss Pflege für die Pflegebedürftigen finanzierbar bleiben, Angst vor einer Altersarmut dürfe nicht eine Inanspruchnahme der Versorgungsleistungen nach sich ziehen.
Zur Pressemitteilung
Sonderausgabe des Caritasverbandes für die Stadt Köln zur Kommunalwahl 2025
Zur Kommunalwahl am 14. September veröffentlicht die Caritas Köln eine Sonderausgabe ihres Verbandsmagazins „Caritas Konkret“. Darin macht sie ihre Forderungen für ein soziales Köln sichtbar. Die Sonderausgabe reiht sich ein in eine Vielzahl von Veranstaltungen und Veröffentlichungen, die der Verband unter dem Motto „Wir öffnen Türen“ anlässlich der Kommunalwahl in NRW 2025 entwickelt hat.
„Wir brauchen eine gemeinsame Bewegung von Politik, Verwaltung, freien Trägern und Stadtgesellschaft – hin zu einer ‚Sozialen Stadt Köln‘, die alle Lebensbereiche stärkt und Maßstab aller Entscheidungen von Politik und Verwaltung ist“, erklärt Markus Peters, Vorstandssprecher der Caritas Köln.
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Pinscher finden im Düsseldorfer St. Josef-Altenzentrum ein Zuhause
Die kleine Pinscherhündin Rita, die früher Moni hieß, wurde im Tierheim abgegeben, weil man sich die Kosten für Impfung und Quarantäne sparen wollte. Heute lebt sie bei Christian und Hundekumpel Kalle – und begleitet die beiden täglich ins Altenzentrum der Caritas in Düsseldorf. Dort ist die kleine Hündin zur festen Größe geworden und sorgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern für Freude. Und auch mit Hundekumpel Kalle bildet sie ein Dreamteam. Wer die beiden bei ihrer täglichen „Arbeit“ begleiten möchte, kann dies in der aktuellen Folge von „Tiere suchen ein Zuhause´“ in der WDR-Mediathek tun.
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Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Die Frage, ob „wir es geschafft haben“, lässt sich angesichts der vielschichtigen Dimensionen von Integration und unklarer Erfolgskriterien nicht eindeutig beantworten. Ein IAB-Kurzbericht beleuchtet die Arbeitsmarktintegration der 2015 zugezogenen Geflüchteten – einen zentralen Indikator wirtschaftlicher und sozialer Teilhabe.
Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten verknüpft mit der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigen: Die Beschäftigungsquoten der 2015 zugezogenen Geflüchteten haben sich weitgehend dem Niveau des Bevölkerungsdurchschnitts in Deutschland angenähert. Bei den Verdiensten besteht jedoch weiterhin ein deutlicher Rückstand.
Zu den Untersuchungen und weiteren Informationen
Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft
Beschäftigte ohne deutschen Pass prägen die deutsche Wirtschaft. Eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Berücksichtigt man die gesamtwirtschaftlichen Effekte, tragen ausländische Beschäftigte über 700 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. In den vergangenen zehn Jahren haben Millionen Beschäftigte aus dem Ausland den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt gefunden.
Rund sieben Millionen Ausländer haben 2024 in Deutschland gearbeitet, beinahe jeder sechste Beschäftigte besaß keine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2015, als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den historischen Satz „Wir schaffen das“ vor der Bundespressekonferenz sprach, hatte nur jeder zehnte Beschäftigte keinen deutschen Pass.
Das spiegelt sich auch in der Wirtschaft wider: Im vergangenen Jahr trugen die ausländischen Beschäftigten 536 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. Allein die seit 2015 hinzugekommenen Beschäftigten erwirtschafteten 240 Milliarden Euro. Berücksichtigt man auch die vorgelagerten Wertschöpfungseffekte und die Konsumausgaben, hängen sogar 706 Milliarden Euro Wertschöpfung in der Bundesrepublik von ausländischen Beschäftigten ab.
In den vergangenen zehn Jahren hat Deutschland auch von einer starken Erwerbszuwanderung aus den EU-Mitgliedsländern und einigen außereuropäischen Regionen, wie insbesondere Indien, profitiert. Um weitere Potenziale auszuschöpfen, müssen insbesondere die Visavergabe und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigt und die bürokratischen Prozesse konsequent digitalisiert werden.
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