Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Kampagne "NRW bleib sozial!" | Welttag für menschenwürdige Arbeit: Kein Mensch darf ausgebeutet werden | 50 Jahre SKM im Rhein-Erft-Kreis

Ausgabe 17 – 2023 | 05. Oktober 2023

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  Aktuell  

„NRW bleib sozial!“

Aufruf zur Kundgebung vor dem Landtag am 19. Oktober 2023

Es ist fünf vor zwölf, viele Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen sind am Limit. Die LAG Freie Wohlfahrtspflege lädt daher zu einer Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf ein. Die Kundgebung beginnt um 11.55 Uhr.

Eingeladen sind alle Menschen, die von der prekären Lage in den Einrichtungen und Diensten betroffen sind und am 19. Oktober darauf aufmerksam machen möchten, frei nach dem Motto: „Wir sind viele, wir sind bunt und wir sind das soziale Netz der Gesellschaft!“

Ob Kita, OGS oder Migrationsbereich, Beratungsstellen und andere Dienste, die soziale Träger-Landschaft der Freien Wohlfahrtspflege ist vielfältig und jede_r soll sich beteiligen können.

Sehr gerne können mit diesem Aufruf die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege über den Aktionstag informiert und zur Kundgebung eingeladen werden, je mehr Teilnehmende desto besser und lauter! Ausdrücklich sollen sich auch Eltern, Kinder, Angehörige und alle Nutzer_innen der Einrichtungen beteiligen, da diese im Besonderen von den drohenden Konsequenzen betroffen sind.

Nordrhein-Westfalen ist groß und nicht allen wird es möglich sein nach Düsseldorf zu kommen. Daher ist der Aufruf zu einer zentralen Kundgebung vor dem Landtag mit dem Startschuss dezentraler Veranstaltungen verbunden:

Ab dem 19. Oktober können dann auch Arbeitsgemeinschaften oder einzelne Dienste und Einrichtungen vor Ort Veranstaltungen zur Kampagne „NRW bleib sozial!“ durchführen. Gerne können hierzu die örtlichen Landtagsabgeordneten (insbesondere der Regierungsfraktionen) in entsprechenden Wahlkreis eingeladen werden. Die dezentralen Aktionen sollen die Kampagne weitertragen. Auf diese Weise können sich landesweit viele Träger beteiligen und über mehrere Wochen auf die Situation aufmerksam machen.

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25 Jahre für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt 

Caritas-Stiftungen ziehen positive Bilanz

Am 1. Oktober 2023 stand Europa im Zeichen der Stiftungen. Der europaweite Tag der Stiftungen, rückt die vielfältigen Aktivitäten und den gesellschaftlichen Beitrag von Stiftungen ins Rampenlicht.

Stiftungen sind ein essenzieller Bestandteil unserer Gesellschaft, doch oft bleibt ihr Wirken im Verborgenen. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welchen positiven Einfluss Stiftungen auf die Gesellschaft haben. Der Tag der Stiftungen möchte dies ändern und die breite Öffentlichkeit für die vielfältigen Engagements und Leistungen von Stiftungen sensibilisieren.

„Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung weiß, was Stiftungen über Jahrhunderte hinweg für die Gesellschaft leisten. Das wollen wir gemeinsam ändern!“, erklärt Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender der CaritasStiftung im Erzbistum Köln. „Am 1. Oktober 2023 wird deutlich, wie vielfältig die Stiftungslandschaft ist und welchen bedeutenden Beitrag sie in unserer Gesellschaft leistet.“

Die Caritas-Stiftungen sind ein herausragendes Beispiel für soziales Engagement und Solidarität. Vor einem Vierteljahrhundert wurde die erste Caritas-Stiftung im Bistum Essen gegründet, gefolgt von der CaritasStiftung im Erzbistum Köln im Jahr 1999. Heute existieren 22 diözesane Caritas-Stiftungen sowie zahlreiche bundesweite und regionale Stiftungen der Caritas. Über 350 Treuhandstiftungen erhalten einen rechtlichen Rahmen, und allein im Jahr 2022 wurden über 12,5 Millionen Euro für soziale Zwecke ausgegeben.

Weitere Informationen

  Veranstaltungen  

Muslimisches und alevitisches Leben in Nordrhein-Westfalen

Einladung zum Fachtag Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft

Im Rahmen des vom Land NRW geförderten Projekts „Dialog- und Lernplattform zur Stärkung muslimischer und alevitischer Sozialarbeit vor Ort“ bietet der Fachtag des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann einen Einblick in die Landschaft muslimischen und alevitischen Lebens in Nordrhein-Westfalen und beleuchtet dahingehend Handlungsfelder für die soziale Arbeit in den Kommunen. Der Fachtag findet am 17. Oktober 2023 von 16 bis 19.30 Uhr im Katholischen Pfarrzentrum St. Paulus in Velbert statt.

In das Thema einführen wird der Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Interreligiöse Dialogkompetenz Prof. Dr. Thomas Lemmen mit einem Impulsreferat über die Vielfalt muslimischen und alevitischen Lebens in Nordrhein-Westfalen.

Im anschließenden Podiumsgespräch kommen Gäste des Dialogprojekts, des Kölner Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen, der Stadt Velbert und der dem Projekt angeschlossenen Vereine zu Wort. Der Fokus liegt dabei auf den Bedarfen und den Umsetzungsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit mit Blick auf muslimisch und alevitisch geprägte Bürgerinnen und Bürger. Ausklingen wird der Fachtag mit Begegnungen und Gesprächen an thematischen Stehtischen.

Zur Anmeldung

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm 2023 in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

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  Klima sucht Schutz  

Sozial-ökologisch mobil

Nachlese zum Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche 2023

Verkehr, Klimaschutz, Kirche und Sozialwirtschaft – wie passt das zusammen? Ideen zum Thema nachhaltige Mobilität entwickelten am 29. August 2023 rund 120 Teilnehmende beim ersten Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche in Köln, um gemeinsam praxisnahe Lösungen zu entwickeln und zügig ins Handeln zu kommen. „Kirche kann und muss der Schlüssel zur Veränderung sein. Ihr seid die Hoffnungsfraktion“, unterstrich dabei Gastredner Dr. Eckart von Hirschhausen. 

Wie entscheidend die Verkehrswende für den Klimaschutz ist, stellte Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung) heraus. 30 Prozent der Emissionen entfielen auf die Mobilität. „Es ist von Menschenhand gemacht, dass wir Autos in Hülle und Fülle haben – viel mehr als wir brauchen“, sagte Knie, der die Politik in der Pflicht sieht, aber auch jede und jeden Einzelnen.

Stellung bezog auch Bastian Campmann, Kölner und Kasalla-Frontmann, der sich eine autofreie Stadt und deutlich mehr Radwege wünscht.

Beim nächsten Klima-Forum am 30. August 2024 geht es um Klimaschutz und Ernährung.

Zur Dokumentation

  Politik & Positionen  

Kein Mensch darf ausgebeutet werden

Welttag für menschenwürdige Arbeit: Caritas ist Anlaufstelle für Ratsuchende, deren Rechte missachtet werden

Kein gesetzlicher Mindestlohn, überlange Arbeitszeiten oder eine fehlende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: „Auch wenn es in Deutschland im weltweiten Vergleich weniger ungesetzliche Arbeitsverhältnisse gibt, kommt Ungesetzliches in Arbeitsverhältnissen häufiger vor, als man denkt“, sagt Andrea Raab vom Diözesan-Caritasverband zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober. Vor allem Menschen, die in einfachen Helfertätigkeiten beschäftigt sind und nur schlecht Deutsch sprechen, sind Ausbeutung und prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt.

„Häufig kennen sie sich nicht im komplexen System des deutschen Arbeits(vertrags)rechts aus, wissen nicht, welche Rechte und Pflichten Arbeitgebende und Arbeitnehmende haben und werden zudem zur Unterschrift unter für sie ungünstige Verträge oder Vereinbarungen gedrängt“, so Andrea Raab, im Kölner Diözesan-Caritasverband zuständig für Arbeitsmarktpolitik. Dabei werden unter anderem Arbeits- oder Werkarbeitsverträge an Wohnverträge gekoppelt, sodass der Verlust des Arbeitsplatzes auch den Verlust der Wohnung nach sich ziehen kann. 

Entsprechend hoch ist der physische und psychische Druck. Vertrauliche und kostenlose Hilfe bekommen Betroffene, aber auch Menschen ohne Arbeit ortsnah in elf Beratungsstellen der Caritas im Erzbistum Köln.

Professionell Beratende unterstützen und begleiten dort individuell beim Umgang mit Behörden, bei der Stellensuche, Bewerbungen, Weiterqualifizierung und Fragen der Existenzsicherung. Raab: „Der Mythos, dass jede Arbeit besser sei als keine Arbeit, ist längst entlarvt. Und zur traurigen Wahrheit gehört auch, dass viele Menschen zwar Arbeit haben, aber von ihrem Lohn nicht leben können.“

Zum Thema gibt’s auch einen aktuellen Podcast aus der Reihe „CariTalks“. Pia Klinkhammer, Pressereferentin beim Kölner Diözesan-Caritsaverband war zu Besuch in der Beratungsstelle von Caritas und Diakonie in Bonn-Tannenbusch und hat mit der Projektleitung Minela Dalipi und zwei Klienten gesprochen.

Zum CariTalk

  Vor Ort  

Seit 50 Jahren für andere da

SKM Rhein-Erft engagiert sich an zehn Standorten

Beharrlich treiben die 66 beruflich und knapp 200 ehrenamtlich im Rhein-Erft-Kreis tätigen Mitarbeitenden des Sozialdienstes der Katholischen Männer (SKM) Hilfen für viele Menschen voran, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Dazu gehören die Frühen Hilfen in Frechen, der Pädagogische Familiendienst in Erftstadt in Kooperation mit der Stadt, drei Tafeln in Bedburg, Erftstadt und Kerpen, die Fachberatung und das Ambulant Betreute Wohnen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten.

Ferner betreibt der SKM Beratungsstellen in den Notunterkünften in Bergheim und in Brühl, Projekte der Wohnungsnotfallhilfe „Zuhause!“ im Rhein-Erft-Kreis und „Stark! Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit“. Überdies gibt es den SKM-Wohnverbund für psychisch erkrankte Menschen mit drei Wohnhäusern und dem ambulant betreuten Wohnen für psychisch erkrankte und suchtkranke Menschen.

Ende September feierte der Verein im Haus der St.-Sebastianus-Bruderschaft in Erftstadt-Gymnich sein 50-jähriges Bestehen mit 300 Gästen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 22. September 2023

  Medientipps  

Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland

Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zur „distanzierten Mitte"

Rechtsextreme Einstellungen haben in der deutschen Bevölkerung laut einer aktuellen FES-Studie seit 2021 stark zugenommen. Aktuell hat jeder zwölfte Erwachsene ein rechtsextremes Weltbild, wie eine veröffentlichte Untersuchung von Forschern der Universität Bielefeld feststellt. Mit 8,3 Prozent ist der Anteil gegenüber dem Niveau der Vorjahre von zwei bis drei Prozent erheblich gestiegen.

Zur Studie

Antiziganistische Vorfälle in Deutschland

Melde- und Informationsstelle Antiziganismus veröffentlicht Jahresbericht

Mitte September veröffentlichte die bundesweite Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) ihren ersten Jahresbericht und präsentierte dessen Ergebnisse auf der Bundespressekonferenz in Berlin. Für das Jahr 2022 haben MIA und ihre regionalen Meldestellen bundesweit insgesamt 621 antiziganistische Vorfälle erfasst. 

Zum Bericht