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Zu den Reformbemühungen der Ampelkoalition
Das Bundeskabinett hat am 14. September 2022 das Bürgergeld beschlossen. Zum 1. Januar nächsten Jahres löst es das Hartz-IV-System ab. „Das neue Bürgergeld bietet Sicherheit und eröffnet Chancen“, twitterte Olaf Scholz. Die Armutsexpertin des Diözesan-Caritasverbandes Köln, Michaela Hofmann, ist enttäuscht: „Weder die Regelsätze sind ausreichend erhöht, noch sind die Stromkosten in die Kosten der Unterkunft übernommen.“
Zum Statement und weiteren Hintergrundinformationen
Caritas fordert gezielte Unterstützung für einkommensarme Menschen
Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland steigt seit Jahren. Unter den geschätzt 680.000 Betroffenen sind laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) immer mehr Frauen, junge Menschen und infolge der Arbeitnehmerfreizügigkeit viele Personen aus osteuropäischen EU-Ländern, die in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Anlässlich des Tages der Wohnungslosen am 11. September sagt der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel: „Im Kampf gegen Wohnungslosigkeit fordern wir eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen für diese immer größer werdende Gruppe.“
Dringend in den Blick zu nehmen sind auch Menschen, die jetzt schon in prekären finanziellen Verhältnissen leben. „Viele werden inmitten der Energiekrise die drohenden Nachzahlungen nicht bedienen können und fürchten sich vor Strom- und Gassperren und dem Verlust ihres Wohnraums“, so Hensel.
„Zwar hat die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, davon 100.000 im sozialen Wohnungsbau, aber durch die corona- und kriegsbedingte Verteuerung des Baumaterials, Lieferengpässe und den Mangel an Fachkräften wird dieses Ziel wohl nicht zu erreichen sein.“ Um nicht in eine Notlage zu geraten und sich über Jahre zu verschulden, brauchen einkommensschwache Haushalte laut Caritas eine gezielte Unterstützung und Entlastung. Hensel: „Eine Förderung mit der Gießkanne, wie den Tankrabatt, lehnen wir ab.“ Stattdessen brauche es in den Kommunen vom Land geförderte Fachstellen für Wohnraumsicherung. „Das Ziel dieser Stellen ist es, mit allen Mitteln den Verlust der Wohnung und Zwangsräumungen durch intensive Kommunikation mit Vermietern, Städten und Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden und dem Job-Center zu verhindern“, so Hensel.
Start eines Fortbildungsangebots – zunächst für Kitas, Krankhäuser & Altenheime
Vor dem Hintergrund der Energiekrise bietet der DiCV Köln eine Fortbildungsreihe zum Energiesparen in den Verbänden, Diensten und Einrichtungen der Caritas an:
In konkreter Planung sind weitere Fortbildungen des CaritasCampus zu
- Energie sparen im Büro
- Energie sparen im Beratungsalltag – selbst Ressourcen sparen und Unterstützung vermitteln
- Energie sparen für Ehrenamtliche – selbst Ressourcen sparen und Unterstützung vermitteln
- Energie sparen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe
Die entsprechenden Termine finden Sie nach der Ausschreibung dann hier.
Save the date für digitale Fachtagung
Die Bekämpfung des Menschenhandels und die Hilfe für Opfer kann in den Einrichtungen und Diensten von Caritas und IN VIA eine Rolle spielen. Unsere Beratungsstellen stehen Opfern von Menschenhandel offen und bieten ihnen Unterstützung an.
In der Fachtagung am 26. Oktober und 2. November 2022 werden Praxisbeispiele vorgestellt, die zeigen, wie die Identifizierung von Opfern und ihre Unterstützung gelingen kann. Darüber hinaus wird der von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebene Aktionsplan gegen Menschenhandel vorgestellt. Das Programm und die Einladung werden in der zweiten Septemberhälfte versandt
Aufruf zur Beteiligung und Vorstellung innovativer Praxis
Am 3. Februar 2023 ist es wieder soweit: das Caritas Europa Innovation Festival geht als größer europäischer Online-Event der Caritas zum dritten Mal an den Start. Den Termin sollte man sich schon jetzt im Kalender notieren.
Und: bitte prüfen Sie, ob Sie nicht selbst Innovationen aus Ihrem Wirkungsbereich einmal in einer anregenden, niedrigschwelligen Atmosphäre einem breiten Fachpublikum vorstellen wollen. Die Projekte sollten gerne bereits begonnen haben, denn Ziel ist es, den Kolleginnen und Kollegen aus Caritas-Organisationen in allen Ländern Europas zu präsentieren, welche alten und neuen sozialen Probleme mit ungewöhnlichen Wegen wirksam bearbeitet wurden.
Zur Bewerbung
Fort- und Weiterbildungsangebote
Haben Sie Interesse an optimalen Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung? Wir bieten Ihnen jährlich nahezu 1.000 Veranstaltungen an über 30 Orten zu allen Arbeitsfeldern der Caritas. Sie können zwischen Präsenz-, Web- und Online-Formaten wählen.
Weitere Informationen und Tickets
Aktuelle CampusNews lesen
Position der Wohlfahrtsverbände zum Bereich „Arbeit und Soziales“ im Bundeshaushaltplan 2023
Die Bundesregierung plant für 2023 drastische Kürzungen bei den sogenannten „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit" (EGT). Davon wären insbesondere benachteiligte Langzeitarbeitslose im Zweiten Sozialgesetzbuch („Hartz IV“) betroffen. Statt gut 4,8 Milliarden Euro könnten im nächsten Jahr nur noch 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung stehen; also rund 609 Millionen Euro weniger. Unmittelbar nach „Durchsickern“ dieser Information gab es schon im Sommer erste mediale Stellungnahmen der Spitzenverbände auf Landes- und Bundesebene (u. a. Caritas, Diakonie und Parität) – nachzulesen in den DiCVnews 13 – 2022 sowie 16 – 2022.
Anfang September haben sich der Bundesebene Caritas und Diakonie sowie auf der NRW-Landesebene alle Wohlfahrtsverbände in der LAG Freie Wohlfahrtspflege erneut mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit gewandt.
Zur Stellungnahme der LAG FW
Zur Stellungnahme von Caritas und Diakonie
Ergebnisse des Internationalen Kongresses Renovabis
Vom 31. August bis 1. September 2022 fand in München der 26. Internationale Kongress Renovabis in München statt. Themen des Osteuropa-Hilfswerks der Katholischen Kirche in Deutschland waren unter anderem die Chancen, die sich auf der Arbeitsmigration aus dem östlichen Europa eröffnen, aber auch die hiermit verbundenen „Schattenseiten“. Es wurde betont, dass die faire Gestaltung von Arbeitsmigration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt.
Zum Münchener Appell
Fachinformationen des Deutschen Roten Kreuzes
In Ausgabe Nr. 15 berichtete die DiCVnews über mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs, die die Rechte minderjähriger Geflüchteter stärken. Der DRK Suchdienst hat diesbezüglich neue Fachinformationen zum Familiennachzug veröffentlicht, die sich unter anderem mit der Frage befassen, ob die Rechtsprechung des EuGH zum Nachzug zu anerkannten Flüchtlingen auf den Nachzug zu subsidiär Schutzberechtigten übertragbar ist.
Zu den Fachinformationen
Analyse des DGB-Bildungswerkes
Den bereits heute vorhandenen eklatanten Mangel an Arbeitskräften auszugleichen, wird ohne Zuwanderung nicht gelingen, hierüber sind sich Fachleute einig. Ein Blick auf die Pläne der Ampel Koalition und auf Empfehlungen von Fachleuten wirft eine Analyse des DGB-Bildungswerks im aktuellen „Forum Migration“.
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