Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Umstrittenes Bürgergeld | Richtig Energie sparen – aber wie? | Position der Wohlfahrtsverbände zu den Kürzungen im Bundeshaushaltplan 2023

Ausgabe 17 – 2022 | 15. September 2022

Mit den DiCVnews möchten wir Ihnen alle zwei Wochen einen Überblick über Veranstaltungen, Positionen, rechtliche Entwicklungen und Aktivitäten im Erzbistum Köln geben. Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie uns Ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben und wir hoffen, dass er Ihnen gefällt. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Falls Sie die DiCVnews nicht mehr erhalten möchten, finden Sie am Ende des Newsletters eine Abmelde-Funktion

  Aktuell  

Umstrittenes Bürgergeld

Zu den Reformbemühungen der Ampelkoalition

Das Bundeskabinett hat am 14. September 2022 das Bürgergeld beschlossen. Zum 1. Januar nächsten Jahres löst es das Hartz-IV-System ab. „Das neue Bürgergeld bietet Sicherheit und eröffnet Chancen“, twitterte Olaf Scholz. Die Armutsexpertin des Diözesan-Caritasverbandes Köln, Michaela Hofmann, ist enttäuscht: „Weder die Regelsätze sind ausreichend erhöht, noch sind die Stromkosten in die Kosten der Unterkunft übernommen.“

Zum Statement und weiteren Hintergrundinformationen

Zwangsräumungen unbedingt verhindern

Caritas fordert gezielte Unterstützung für einkommensarme Menschen

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland steigt seit Jahren. Unter den geschätzt 680.000 Betroffenen sind laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) immer mehr Frauen, junge Menschen und infolge der Arbeitnehmerfreizügigkeit viele Personen aus osteuropäischen EU-Ländern, die in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Anlässlich des Tages der Wohnungslosen am 11. September sagt der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel: „Im Kampf gegen Wohnungslosigkeit fordern wir eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen für diese immer größer werdende Gruppe.“

Dringend in den Blick zu nehmen sind auch Menschen, die jetzt schon in prekären finanziellen Verhältnissen leben. „Viele werden inmitten der Energiekrise die drohenden Nachzahlungen nicht bedienen können und fürchten sich vor Strom- und Gassperren und dem Verlust ihres Wohnraums“, so Hensel.

„Zwar hat die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, davon 100.000 im sozialen Wohnungsbau, aber durch die corona- und kriegsbedingte Verteuerung des Baumaterials, Lieferengpässe und den Mangel an Fachkräften wird dieses Ziel wohl nicht zu erreichen sein.“ Um nicht in eine Notlage zu geraten und sich über Jahre zu verschulden, brauchen einkommensschwache Haushalte laut Caritas eine gezielte Unterstützung und Entlastung. Hensel: „Eine Förderung mit der Gießkanne, wie den Tankrabatt, lehnen wir ab.“ Stattdessen brauche es in den Kommunen vom Land geförderte Fachstellen für Wohnraumsicherung. „Das Ziel dieser Stellen ist es, mit allen Mitteln den Verlust der Wohnung und Zwangsräumungen durch intensive Kommunikation mit Vermietern, Städten und Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden und dem Job-Center zu verhindern“, so Hensel.

  Veranstaltungen  

Richtig Energie sparen – aber wie?

Start eines Fortbildungsangebots – zunächst für Kitas, Krankhäuser & Altenheime 

Vor dem Hintergrund der Energiekrise bietet der DiCV Köln eine Fortbildungsreihe zum Energiesparen in den Verbänden, Diensten und Einrichtungen der Caritas an:

In konkreter Planung sind weitere Fortbildungen des CaritasCampus zu

  • Energie sparen im Büro 
  • Energie sparen im Beratungsalltag – selbst Ressourcen sparen und Unterstützung vermitteln
  • Energie sparen für Ehrenamtliche – selbst Ressourcen sparen und Unterstützung vermitteln
  • Energie sparen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe

Die entsprechenden Termine finden Sie nach der Ausschreibung dann hier.

Menschenhandel vor und hinter der eigenen Haustür

Save the date für digitale Fachtagung 

Die Bekämpfung des Menschenhandels und die Hilfe für Opfer kann in den Einrichtungen und Diensten von Caritas und IN VIA eine Rolle spielen. Unsere Beratungsstellen stehen Opfern von Menschenhandel offen und bieten ihnen Unterstützung an. 

In der Fachtagung am 26. Oktober und 2. November 2022 werden Praxisbeispiele vorgestellt, die zeigen, wie die Identifizierung von Opfern und ihre Unterstützung gelingen kann. Darüber hinaus wird der von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebene Aktionsplan gegen Menschenhandel vorgestellt. Das Programm und die Einladung werden in der zweiten Septemberhälfte versandt

Caritas Europa Innovation Festival 

Aufruf zur Beteiligung und Vorstellung innovativer Praxis

Am 3. Februar 2023 ist es wieder soweit: das Caritas Europa Innovation Festival geht als größer europäischer Online-Event der Caritas zum dritten Mal an den Start. Den Termin sollte man sich schon jetzt im Kalender notieren. 

Und: bitte prüfen Sie, ob Sie nicht selbst Innovationen aus Ihrem Wirkungsbereich einmal in einer anregenden, niedrigschwelligen Atmosphäre einem breiten Fachpublikum vorstellen wollen. Die Projekte sollten gerne bereits begonnen haben, denn Ziel ist es, den Kolleginnen und Kollegen aus Caritas-Organisationen in allen Ländern Europas zu präsentieren, welche alten und neuen sozialen Probleme mit ungewöhnlichen Wegen wirksam bearbeitet wurden. 

Zur Bewerbung

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

Haben Sie Interesse an optimalen Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung? Wir bieten Ihnen jährlich nahezu 1.000 Veranstaltungen an über 30 Orten zu allen Arbeitsfeldern der Caritas. Sie können zwischen Präsenz-, Web- und Online-Formaten wählen. 

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Politik & Positionen  

Kürzungen greifen zu kurz

Position der Wohlfahrtsverbände zum Bereich „Arbeit und Soziales“ im Bundeshaushaltplan 2023 

Die Bundesregierung plant für 2023 drastische Kürzungen bei den sogenannten „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit" (EGT). Davon wären insbesondere benachteiligte Langzeitarbeitslose im Zweiten Sozialgesetzbuch („Hartz IV“) betroffen. Statt gut 4,8 Milliarden Euro könnten im nächsten Jahr nur noch 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung stehen; also rund 609 Millionen Euro weniger. Unmittelbar nach „Durchsickern“ dieser Information gab es schon im Sommer erste mediale Stellungnahmen der Spitzenverbände auf Landes- und Bundesebene (u. a. Caritas, Diakonie und Parität) – nachzulesen in den DiCVnews 13 – 2022 sowie 16 – 2022.

Anfang September haben sich der Bundesebene Caritas und Diakonie sowie auf der NRW-Landesebene alle Wohlfahrtsverbände in der LAG Freie Wohlfahrtspflege erneut mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit gewandt. 

Zur Stellungnahme der LAG FW

Zur Stellungnahme von Caritas und Diakonie

„Münchener Appell“ zur fairen Arbeitsmigration

Ergebnisse des Internationalen Kongresses Renovabis

Vom 31. August bis 1. September 2022 fand in München der 26. Internationale Kongress Renovabis in München statt. Themen des Osteuropa-Hilfswerks der Katholischen Kirche in Deutschland waren unter anderem die Chancen, die sich auf der Arbeitsmigration aus dem östlichen Europa eröffnen, aber auch die hiermit verbundenen „Schattenseiten“. Es wurde betont, dass die faire Gestaltung von Arbeitsmigration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt. 

Zum Münchener Appell

  Alles, was Recht ist  

Aktuelle EuGH-Entscheidungen zum Familiennachzug

Fachinformationen des Deutschen Roten Kreuzes

In Ausgabe Nr. 15 berichtete die DiCVnews über mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs, die die Rechte minderjähriger Geflüchteter stärken. Der DRK Suchdienst hat diesbezüglich neue Fachinformationen zum Familiennachzug veröffentlicht, die sich unter anderem mit der Frage befassen, ob die Rechtsprechung des EuGH zum Nachzug zu anerkannten Flüchtlingen auf den Nachzug zu subsidiär Schutzberechtigten übertragbar ist.

Zu den Fachinformationen

  Medientipps  

Mangelware Arbeitskraft

Analyse des DGB-Bildungswerkes

Den bereits heute vorhandenen eklatanten Mangel an Arbeitskräften auszugleichen, wird ohne Zuwanderung nicht gelingen, hierüber sind sich Fachleute einig. Ein Blick auf die Pläne der Ampel Koalition und auf Empfehlungen von Fachleuten wirft eine Analyse des DGB-Bildungswerks im aktuellen „Forum Migration“.

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