Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Caritas koordiniert Hitzeschutz für Obdachlose | Einladung zum 25-jährigen esperanza-Jubiläum | Bundeshaushalt greift an vielen Stellen zu kurz

Ausgabe 15 – 2025 | 31. Juli 2025

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  Aktuell  

Caritas koordiniert Hitzeschutz für Obdachlose

250.000 Euro vom Land NRW. Kölner Diözesan-Caritasverband verteilt Sommerhilfen an über 190 Initiativen 

Auch wenn man zurzeit nicht schwitzt, gibt es immer mehr heiße Sommertage und damit auch immer mehr Gefahr für obdachlose Menschen: Bereits zum vierten Mal stellt das Land Nordrhein-Westfalen 250.000 Euro für Hitzeschutzmaßnahmen bereit – und der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln koordiniert die Verteilung der Mittel.

Mehr als 190 Einrichtungen in ganz NRW – von Streetwork-Teams über Fachberatungsstellen bis hin zu Notschlafstellen – haben Mittel beantragt. Das Förderportfolio reicht von Sonnencreme, Hüten, Trinkflaschen und leichten Sommerschlafsäcken bis hin zu Wasserspendern, Sonnensegeln und Ventilatoren.

Was zählt, ist der direkte Schutz vor Ort. Ziel ist es, mit möglichst wenig Bürokratie möglichst viele Betroffene zu erreichen – passgenau und schnell. Denn der Bedarf steigt: Laut aktuellem Wohnungslosenbericht leben in NRW über 10.000 Menschen ohne festen Wohnsitz. Besonders die heißen Tage – inzwischen rund 40 im Jahr mit Temperaturen über 25 Grad – verschärfen ihre ohnehin prekäre Lebenslage.

„Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung“

Förderaufruf zum ESF-Plus-Programm veröffentlicht

Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend den lang erwarteten Förderaufruf zum ESF Plus-Programm „Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung“ (DigiWohl) veröffentlicht. Interessierte gemeinnützige Verbände und Träger der Freien Wohlfahrtspflege können bis zum 15. September 2025 über das Förderportal Z-EU-S einen Vorhabenantrag einreichen.

Mit „DigiWohl“ werden Verbände und Träger der Freien Wohlfahrtspflege dabei unterstützt, ihre sozialen Dienste durch Digitalisierungsvorhaben zu stärken und digitale Lösungen vor Ort vermehrt und effektiver in die direkte Arbeit mit Klientinnen und Klienten zu integrieren.

Die Förderung soll dazu beitragen, neue digitale Lösungen einzuführen und zu gestalten oder bestehende weiterzuentwickeln, um so die Erbringung sozialer Dienstleistungen für unterschiedliche Zielgruppen in den lokalen und regionalen Wirkbereichen zu unterstützen. Dabei sollen immer auch die Bedarfe und Fähigkeiten von Mitarbeitenden sowie Klientinnen und Klienten der Freien Wohlfahrtspflege berücksichtigt werden.

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  Veranstaltungen  

Hoffnung eröffnet Zukunft – esperanza eröffnet Möglichkeiten

Einladung zum 25-jährigen esperanza-Jubiläum am 9. September

Alle Unterstützende sind herzlich eingeladen das 25-jährige Bestehen der esperanza-Schwangerschaftsberatung zu feiern. Seit einem Vierteljahrhundert begleiten die Beraterinnen und Berater von Caritas, SkF und SKFM Jugendliche, Frauen, Männer und Familien in besonderen Lebensphasen – mit Herz, Engagement, viel Unterstützung und hoher Fachlichkeit. 

Ein besonderer Anlass, um gemeinsam auf das vielfältige Beratungsangebot zu blicken und diesen Meilenstein zu feiern. Anlässlich des Jubiläums-Festaktes am 9. September in Sankt Maria im Kapitol in Köln wird die neue esperanza-Wanderausstellung eröffnet.

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CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus-Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

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  Klima sucht Schutz  

„Zukunft bauen“

Einladung zum 3. Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche

Am 1. Oktober 2025 findet das 3. Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche in Köln statt. Unter dem Titel „Zukunft bauen – Gebäude managen, sanieren & entwickeln“ werden Perspektiven für zukunftsfähige Sozialimmobilien entwickelt, die Klimaschutz fördern, dem Klimawandel gewachsen sind und Modernisierungspotenzial erschließen. Das Klima-Forum zeigt Entwicklungen auf, eröffnet Handlungsalternativen und bietet innovative, praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten für Mietende und Eigentümer.

Auf dem Podium debattieren unter anderen: Eva-Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Professor Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer des Instituts für Energie- und Umweltforschung und Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführende Vorständin der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Impulsgeberin des Klimaforums ist Yvonne Zwick, Vorsitzende von BAUM e.V, dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management.

Eingeladen sind alle, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit befassen oder das Management, die Sanierung und Entwicklung eigener oder gemieteter Gebäude verantworten. Insbesondere Träger aus Caritas, Diakonie und weiteren Wohlfahrtsverbänden, aus Gemeinden, Landeskirchen und Diözesen sowie Vertreter_innen aus Politik und Sozialwirtschaft.

Auswählen können Sie zudem aus zehn praxisnahen Workshops zu den Zukunftsthemen rund um gemietete Gebäude und eigene Sozialimmobilien, ob Energiemanagement oder Energiegewinnung durch Photovoltaik, Immobilienmanagement oder „Kirchengebäude neu denken“, Klimaschutz oder Klimaanpassung durch Hitzeschutz und Gebäudebegrünung oder Fragen zu Refinanzierung und Fördermitteln 

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  Politik & Positionen  

Bundeshaushalt greift an vielen Stellen zu kurz

Caritas fordert Ehrlichkeit, um Reformbereitschaft der Gesellschaft nicht zu verlieren 

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa kommentiert den Entwurf für den Bundeshaushalt 2026: „Wir sind besorgt, dass offenbar die Sozialversicherungen zur Konsolidierung des Haushalts beitragen sollen. Es ist unmöglich, mitten im demographischen Wandel durch Kürzungen bei den Sozialversicherungen kurzfristig spürbare Beiträge zur Einsparung zu erzielen. Es braucht hier echte Reformen hin zu mehr Generationengerechtigkeit, Steuerung und Effizienz der Strukturen, etwa bei der Primärversorgung in der GKV.

Reformen – auch solche mit tiefen Einschnitten – können nur mittel- oder langfristig wirken. Es braucht hier Ehrlichkeit und Verlässlichkeit, um die Reformbereitschaft der Gesellschaft nicht von Anfang an zu verlieren. Dass Reformen dringend benötigt werden, zeigt sich auch an der Pflegeversicherung: Hier braucht es mehr als ein Darlehen zu ihrer Konsolidierung, sie braucht die Erstattung der Corona-Ausgaben aus Steuermitteln, wie von Ministerin Warken gefordert.

Zu kurz greift auch die Fokussierung auf äußere und innere Sicherheit. Es geht bei Krisenresilienz um mehr als nur um Verteidigungsfähigkeit. Wir müssen auch vorbereitet sein auf Pandemien und Naturkatastrophen. Ein moderner Haushaltsentwurf hätte das anders abgebildet als der Entwurf von Finanzminister Klingbeil. Hier werden die militärischen Fragen isoliert hervorgehoben und damit der Dreiklang äußerer, innerer und sozialer Sicherheit zerstört.

Erfreulich ist, dass die Mittel für Freiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst erhöht werden – dies stärkt Möglichkeiten für junge Menschen und damit die Resilienz unserer Gesellschaft.

Der Entwurf des Bundeshaushalts 2026 ist erkennbar der Versuch, in einer Zeit großer Umbrüche und Unsicherheiten ein Signal der Konsolidierung und Reformbereitschaft zu senden. Erfreulich ist, dass dabei die Finanzlage der Kommunen ausdrücklich in den Blick gerät – nur wenn es gelingt, die Kommunen aus ihrer finanziellen Atemnot zu befreien, können zentrale Angebote der sozialen Infrastruktur, auf die die Menschen so unmittelbar angewiesen sind, im Zusammenwirken mit den Wohlfahrtsverbänden aufrecht zu erhalten. Das betrifft Angebote der Jugendsozialarbeit und geht bis zur Altenhilfe und der Förderung von Quartiersarbeit. So erfordert beispielsweise eine Regelfinanzierung für Babylotsen eine Aufstockung der Frühen Hilfen, denn nur so können die Kommunen in die Lage versetzt werden, diese Hilfen zu finanzieren.

Die Forderungen der Wohlfahrtsverbände zum Sondervermögen bleiben bestehen: Wir brauchen die Sicherheit, bei den Ausgabenplanungen mitgemeint zu sein. Zehn Milliarden für die Klimainvestitionen und drei Milliarden für die Digitalisierung sind das Minimum, um unseren Beitrag zu den großen Zukunftsaufgaben leisten zu können."

Zur Pressemitteilung

Mehr Investitionen in soziale Infrastruktur und den Zusammenhalt Europas

Caritas und BAGFW kommentieren die Vorschläge der EU-Kommission für die Förderperiode 2028 bis 2034

Die EU-Kommission hat Mitte Juli ihren Vorschlag für einen EU-Haushalt für die Förderperiode 2028 bis 2034 vorgelegt. Der Haushalt der EU muss von den Mitgliedstaaten einstimmig beschlossen werden. Das Europäische Parlament muss dem Beschluss der Mitgliedstaaten dann zustimmen. Für die sieben-Jahres-Periode hat die EU-Kommission ein Budget von rund 1,8 Billionen Euro vorgeschlagen und die Struktur des Haushaltes vollkommen verändert. Statt vieler unabhängiger Einzelprogramme soll es in Zukunft nur noch vier große Ausgabenkategorien geben: 

  • In „Nationalen und Regionalen Partnerschaften“ sollen alle Fonds zusammengefasst werden, die derzeit in der geteilten Mittelverwaltung umgesetzt werden. 14 Prozent dieser Gelder sollen für Soziales ausgegeben werden. 
  • Im Europäischen Wettbewerbsfonds stehen 400 Milliarden Euro zur Verfügung. Erasmus+ wird mit 36 Milliarden Euro ausgestattet. Die Struktur von Erasmus+ wird relativ gleichbleiben, allerdings soll es kein gesondertes Kapitel für Jugend mehr geben.
  • Im Programm „Globales Europa“ werden alle außenpolitischen Instrumente, inklusive der humanitären Hilfe zusammengefasst. Dafür stehen rund 180 Milliarden Euro zur Verfügung, wovon 25 Milliarden Euro für die humanitäre Hilfe eingeplant werden sollen.
  • 100 Milliarden Euro wird für Verwaltung benötigt.

Aus Sicht der Caritas birgt insbesondere die starke Zentralisierung der Kohäsionspolitik Risiken. Die Sicherstellung der humanitären Hilfe ist begrüßenswert, angesichts der enormen Herausforderungen in diesem Bereich mit 25 Milliarden jedoch zu gering. Der Deutsche Caritasverband wird die nun beginnenden Verhandlungen gemeinsam mit Caritas Europa und der BAGFW sehr eng begleiten.

Weitere Informationen

  Vor Ort  

„One World Day“

Einladung zum Begegnungsfest am 5. September in Mettmann

Auch in diesem Jahr wollen der Caritasverband, die Aktion Neue Nachbarn und das „Netzwerk Integration“ gemeinsam mit zahlreichen Partnern ein großes Vielfalts- und Familienfest in Mettmann feiern. Der bereits siebte „One World Day“ bietet ein vorurteilsfreies, ungezwungenes Miteinander der Kulturen, Religionen und Generationen und setzt sich für gelebte Demokratie ein.

Auf der Bühne werden unter anderem wieder „Ambessengers“ und „Tahougan“ für tanzbare Rhythmen sorgen. Zudem ist die städtische Musikschule Mettmann mit verschiedenen Ensembles vertreten; Kinder der alevitischen Gemeinde Alevi Bektasi Velbert zeigen folkloristische Tänze und ein Chor ukrainischer Menschen trägt Lieder aus der Heimat vor. 

Mit Ihren Aktionen und Projekten sind außerdem dabei: der Fachdienst für Integration und Migration der Caritas, die Aktion Neue Nachbarn, die Caritas-Freiwilligenbörse, „Neue Wege e.V.“, „Deine Art.2.0“, die Diakonie im Kirchenkreis Mettmann, „Hand in Hand – Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath“, der Förderverein der städtischen Musikschule Mettmann, „Omas gegen Rechts“, das „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“, das „Netzwerk Integration“, der „Freundeskreis Afghanistan“, der SKFM Mettmann, die Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus sowie die Caritas-Integrationslots_innen. 

  Medientipps  

Digitalen Wandel in der Caritas-Onlineberatung gesund gestalten

Handlungshilfe des Projektes DiCarO

Ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung in der Beratung war die Corona-Pandemie. Nicht überall hat der Wechsel von analoger zu digitaler Beratung gleich gut, schnell und gesundheitsorientiert funktioniert. Derzeit gibt es eine Mischung von analogen und digitalen Beratungsangeboten in verschiedenen Umsetzungsstufen. Aus diesem Grund haben der Deutsche Caritasverband und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege in einem gemeinsamen Projekt die gesundheitlichen Aspekte von Online-Beratung/digitaler Beratung bzw. Blended Counseling untersucht.

Mit dem Projekt „DiCarO“ wurde ein Überblick über wichtige Stressoren und Ressourcen für digitale Beratung und Blended Counseling zusammentragen. Dieser wird mit der Handlungshilfe einer praktischen Nutzung zugänglich gemacht.

Zur Handlungshilfe

Projekte caritativer Träger im Erzbistum Köln

Aktualisierter Online-Reader zu europäisch geförderten Initiativen

Seit Beginn dieses Jahres führt der Caritasverband für den Kreis Mettmann ein neues Projekt im ESF Plus-Programm „rückenwind³“ zur Personal- und Organisationsentwicklung und der Caritasverband für den Rhein-Sieg-Kreis ein Projekt für EU-Zugewanderte im Programm „EhAP Plus“ durch. Vor diesem Hintergrund wurde der Reader um diese beiden innovativen Projekte ergänzt, die das Engagement caritativer Träger im Erzbistum Köln weiter unterstreichen.

Auch im Förderzeitraum 2021 bis 2027 setzen sich caritative Träger im Erzbistum Köln mit EU-Fördermitteln für soziale und berufliche Integration ein – von der Unterstützung für arbeitslose Menschen über die Beratung prekär Beschäftigter bis zur Integration geflüchteter Menschen. Mehr als 50 Projekte profitieren bereits von Programmen wie dem Europäischen Sozialfonds Plus, dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds sowie Erasmus+.

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