Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Gesellschaftsjahr als gutes Recht statt Pflicht | Caritas bringt soziale Stärke in Katastrophenschutz NRW ein | Caritas-Fluthilfe Solingen: Auch nach vier Jahren noch viel zu tun

Ausgabe 14 – 2025 | 17. Juli 2025

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  Aktuell  

Gesellschaftsjahr als gutes Recht statt Pflicht 

Caritas in NRW fordert Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr

Angesichts der aktuellen politischen Debatten rund um die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Verbindlichkeit eines sozialen Dienstes spricht sich die Caritas in NRW für eine zukunftsfähige Alternative aus: einen Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr mit verbindlicher Beratung für alle jungen Menschen.

„Damit mehr junge Menschen in Deutschland zum Wehrdienst oder anderen Gesellschaftsdiensten finden, braucht es keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht oder sonstigen allgemeinen Dienstpflichten. Alle Erfahrung zeigt, dass junge Menschen sehr bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, wichtig sind gute Beratung und sinn-volle Tätigkeiten“, betont Dr. Frank Johannes Hensel, Sprecher der Caritasdirektoren in NRW. „Von einem freiwilligen Jahr für die Gemeinschaft profitieren die jungen Menschen ebenso wie die ganze Gesellschaft. Es stärkt die persönliche Orientierung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt – ob im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich, ob bei der Bundeswehr oder im Zivil- und Katastrophenschutz.“

Statt die Wehrpflicht wieder einzuführen, plädiert die Caritas also für ein freiwilliges Modell: Junge Menschen sollen rechtzeitig vor dem Schulabschluss verbindlich beraten werden – von der Bundeswehr ebenso wie von Trägern der Freiwilligendienste und des Zivil- und Katastrophenschutzes. So würden unterschiedliche Optionen sichtbar gemacht und für die jungen Menschen echte Entscheidungsmöglichkeiten eröffnet. 

„Freiwilligkeit darf kein Etikettenschwindel sein“, sagt Hensel, der Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Köln ist. „Nur wenn wir ernsthaft und transparent über alle Möglichkeiten eines Gesellschaftsdienstes informieren, gewinnen wir das Vertrauen junger Menschen – und sichern Zukunftsfähigkeit.“

Die Caritas in NRW fordert konkret:

  • Einen Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr für alle jungen Menschen, das individuell planbar ist und gesellschaftlich anerkannt wird.
  • Verbindliche Beratung rechtzeitig vor dem Schulabschluss über alle gesellschaftlichen Dienstmöglichkeiten.
  • Einsatzmöglichkeiten für die Bundeswehr und im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich sowie im Zivil- und Katastrophenschutz mit vergleichbarer Bezahlung.

Jährlich leisten heute rund 100.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst. Stu-dien und Erfahrungen der Caritas zeigen: Mit einem Rechtsanspruch und gezielter Beratung ließe sich diese Zahl verdoppeln. Damit wird nicht nur das gesellschaftliche Engagement gestärkt – auch der Bedarf der Bundeswehr kann gedeckt werden. „Ein verpflichtendes Modell erzeugt Widerstände. Ein freiwilliges Modell erzeugt Engagement. Dieser Weg wird sich für uns alle sehr auszahlen“, betont Hensel.

Krisen bewältigen heißt Menschen begleiten

Caritas bringt soziale Stärke in Katastrophenschutz NRW ein

Mit der Berufung der Caritasdirektorin für das Bistum Essen, Stefanie Siebelhoff, bringt die Caritas NRW ihre Expertise in die neue Landesstelle Katastrophenschutz ein. Mit dieser Initiative verfolgt das Land NRW das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Hilfsorganisationen in Krisenfällen besser zu koordinieren.

„Die Landesstelle ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effektiveren, widerstandsfähigeren Gefahrenabwehr“, sagt Siebelhoff. Die Caritas bringe ihre besondere Kompetenz in der psychosozialen Unterstützung, der Nachsorge und der langfristigen Begleitung von Betroffenen ein – Kompetenzen, die sie in den vergangenen Jahren mehrfach unter Beweis gestellt habe: sei es während der Corona-Pandemie, bei der Aufnahme Geflüchteter oder in der Flutkatastrophe 2021, die sich nun zum vierten Mal jährt.

Nach der Flut-Katastrophe am 14./15. Juli 2021 war die Caritas in Nordrhein-Westfalen unmittelbar und dann auch langfristig für die betroffenen Menschen da. Mit der Errichtung von Fluthilfebüros leisteten die örtlichen Caritasverbände akute Nothilfe und Ausstattungshilfe für Betroffene. Sie unterstützten bei Anträgen für den Wiederaufbau, der Traumabewältigung und der sozialen Stabilisierung. Damit schloss die Caritas an die akute Versorgung durch die Blaulichtorganisationen an und begleitet seitdem Betroffene nachhaltig durch und aus der Krise. 

Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf Projekten der Nachsorge und Krisenresilienz. „Die Caritas ist flächendeckend präsent – mit Diensten, Einrichtungen und Ehrenamtlichen in ganz Deutschland. Diese Nähe ermöglicht es, im Katastrophenfall schnell und zielgerichtet zu helfen, weil die Caritas bereits vor Ort ist, die Menschen kennt und Vertrauen genießt. Eine Nähe zu den Menschen, die wir in die Arbeit der Landesstelle gerne einbringen“, so Siebelhoff.

Weitere Informationen

Begegnen. Bewegen. Verbinden. – Gemeinsam aus der Einsamkeit

Bewerben Sie sich für den Engagementpreis NRW 2026

Der erste Schritt zur Überwindung von Einsamkeit ist Begegnung: Menschen kommen miteinander in Kontakt, erkennen sich gegenseitig und teilen Momente. Durch Bewegung, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn, wird Veränderung möglich. Isolation kann aktiv durchbrochen werden, wenn Strukturen sich öffnen und Initiativen entstehen. Verbindung ist der Schlüssel, um Zugehörigkeit, Verlässlichkeit und Teilhabe zu schaffen. Eine Gesellschaft, in der Menschen miteinander verbunden sind, ist widerstandsfähiger, solidarischer und demokratischer. 

Es gibt bereits viele beeindruckende ehrenamtliche Projekte und Initiativen in unserem Land, die Wege aus der Einsamkeit aufzeigen und einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit leisten. 

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  Veranstaltungen  

„Europa-Workshops“ für Menschen in der Caritas

Ein Angebot zur politischen Bildung für Ihre Einrichtung 

Auch im Jahr 2025 bietet der DiCV Köln wieder „Europa-Workshops“ an. Ob Jugendeinrichtung, Altenheim, Tagesstätte, Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Arbeitslosenzentrum oder Fachdienst für Integration und Migration – für alle Menschen in unseren Einrichtungen ist das Angebot gedacht. Wir möchten mit dem Angebot benachteiligte Menschen in der Caritas

  • informieren, wie die Europäische Union unser tägliches Leben beeinflusst und welche unmittelbare Bedeutung sie für uns hat,
  • verständlich, niedrigschwellig und motivierend über demokratische Wahl- und Mitgestaltungsmöglichkeiten in Deutschland und Europa informieren,
  • die Bedeutung eines geeinten Europas breiter verankern,
  • zur Auseinandersetzung über die Entstehungsgeschichte, die politischen Strukturen und Werte Europas anregen, 
  • und für die Mitgestaltung eines sozialen und vielfältigen Europas sensibilisieren und motivieren.

Die Workshops werden von Wai Long Van geleitet, der für uns schon viele Workshops erfolgreich durchgeführt hat. Sie werden durch das Europe Direct Informationszentrum Düsseldorf finanziell unterstützt und sind daher kostenlos. Alle Workshops müssen bis Ende dieses Jahres durchgeführt werden. Die Dauer der interaktiv gestalteten Workshops beträgt zwei bis drei Stunden. Die Gruppe sollte aus etwa 8–15 Personen bestehen. 

Interessierte Verbände und Einrichtungen können sich für weitere Informationen an Ulrich Förster wenden.

Bestätigung und Horizonterweiterung

Nachlese zum Fachtag „Nimm dein Leben in die Hand“ im KSI Siegburg

Beim Fachtag „Nimm dein Leben in die Hand“ hatten sich Ende Juni rund 80 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und den erzieherischen Hilfen mit aktuellen Beschreibungen der Lebenswelten junger Menschen beschäftigt. In ihrer pädagogischen Praxis bestätigt und mit mehr Einblick in die diözesanweiten Angebote der Jugendpastoral erlebten die Teilnehmenden einen kompakten und abwechslungsreichen Tag, bei dem vor allem der Gallery Walk beindruckte. Hier stellten Mitarbeitende von unterschiedlichen katholischen Einrichtungen und Diensten der Jugendarbeit und -hilfe ihre Beratungs- und Unterstützungsangebote für junge Menschen vor.

Weitere Informationen & Impressionen

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

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  Klima sucht Schutz  

Wohlfahrtsverbände fahren der Antriebswende voraus 

Forderung nach mehr Ladeinfrastruktur und bezahlbaren Fahrzeugen

Fast jedes fünfte Fahrzeug in den Fuhrparks der deutschen Wohlfahrtsverbände fährt bereits vollelektrisch – und liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Das zeigt eine aktuelle Befragung unter 180 Mitgliedsorganisationen. Laut Umfrage haben knapp zwei Drittel der Organisationen ein sehr großes Interesse an der Elektrifizierung ihrer Flotte. Weitere 26 Prozent stehen der Antriebswende zumindest aufgeschlossen gegenüber. Die Zahlen belegen: Die soziale Infrastruktur treibt die Mobilitätswende aktiv voran – trotz zahlreicher Herausforderungen. 

Als größtes Hindernis nannten die Wohlfahrtsverbände das unzureichende Angebot bezahlbarer Elektrofahrzeuge unter 20.000 Euro. Noch gravierender ist jedoch der Mangel an eigener Ladeinfrastruktur: In 15 Prozent der Fälle fehlen überhaupt eigene Stellplätze – Mitarbeitende müssen auf öffentlichen Parkplätzen parken, oft ohne sicheren Zugang zu Ladepunkten.

Die Organisationen sehen mögliche Lösungen in Partnerschaften mit (halb-) öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern, Kirchen oder Banken. Deren Parkflächen könnten für reservierte Ladepunkte genutzt werden. Auch E-Bikes bieten im Arbeitsalltag – etwa in der ambulanten Pflege – praktikable Alternativen und sollten verstärkt gefördert werden.

Die Wohlfahrtsverbände rufen die Politik auf, gezielte Unterstützung für die klimafreundliche Mobilität im Sozial- und Pflegesektor bereitzustellen. Zehntausende Pflegekräfte sind dort tagtäglich auf Mobilität angewiesen. Eine beschleunigte Antriebswende ist essenziell, um die Klimaziele zu erreichen und internationale Verpflichtungen einzuhalten.

Zur Umfrage 

  Politik & Positionen  

Wohlfahrt und Kommunen gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit

Zügige Umsetzung des Nationalen Aktionsplans gefordert

Die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland ist weiterhin stark gestiegen und hat ein alarmierendes Ausmaß angenommen. Laut Destatis waren am Stichtag 474 700 Personen von den Kommunen als öffentlich untergebracht gemeldet worden, weil sie kein eigenes Dach über dem Kopf haben. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 8 % erhöht (2024: 439 500).

Der Deutsche Caritasverband fordert gemeinsam mit der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAG W), Bund sowie Länder und Kommunen müssten jetzt entschlossen handeln und den Ausbau bezahlbaren Wohnraums vorantreiben. Gemeinsam mit den sozialen Trägern seien Anstrengungen zu unternehmen, damit Menschen ihre Wohnung nicht verlieren oder bei Wohnungsverlust schnellstmöglich Unterstützung erhalten, um wieder in eigenen Wohnraum zu gelangen. Nur Hand in Hand könne es gelingen, die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern.

Drohende Wohnungslosigkeit hat mittlerweile die Mitte der Gesellschaft erreicht. Oft sind es Krisensituationen wie der Verlust des Partners oder der Partnerin, Verlust von Arbeit und Einkommen, Krankheit oder andere Lebenskrisen, die dazu führen, dass Menschen ihre bisherige Wohnung und damit ihr Zuhause verlieren.

Die weiterhin sinkende Zahl von preisgebundenen Sozialwohnungen, stark steigende Mieten und die zunehmende Schwierigkeit, bezahlbare Wohnungen zu finden, treffen besonders einkommensschwache Haushalte. Deswegen braucht es dringend ein Programm mit mehr Präventionsangeboten, umfassenden Hilfen und massiven Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Die hohen Zahlen machen deutlich: Wohnungslosigkeit ist längst kein rein städtisches Problem mehr und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Ohne entschlossenes Handeln wird das EU-Ziel, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, nicht erreichbar sein.

Mit dem Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit (NAP W) hat Deutschland für die Erreichung des EU-Ziels 2030 eine koordinierte Strategie entwickelt, die gemeinsam mit Ländern, Kommunen und der Zivilgesellschaft umgesetzt werden soll. Die Caritas fordert, den im Koalitionsvertrag angekündigten NAP W nun zügig umzusetzen. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  • Finanzhilfen des Bundes für den sozialen Wohnungsbau
  • Unterstützung von jungen Wohnungslosen durch Schaffung gesicherter Wohnverhältnisse und pädagogische Begleitung
  • Entlastung von Haushalten mit geringen Einkommen bei den Wohnkosten
  • Flächendeckende und umfassende Prävention von Wohnungsverlust
  • Gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen sichern und verbessern
  • Hitzeschutz ausbauen.

Für die zügige Umsetzung der Maßnahmen benötigen die Kommunen und Länder allerdings entsprechende Finanzmittel.

Weitere Informationen

  Vor Ort  

Auch nach vier Jahren noch viel zu tun

Caritas-Fluthilfe Solingen

Vier Jahre ist es her, dass das Hochwasser auch im Erzbistum Köln Menschenleben gekostet und erhebliche Schäden hinterlassen hat. An den Fluthilfestandorten in Düsseldorf-Gerresheim, dem Rhein-Sieg- und dem Rhein-Erft-Kreis, in Euskirchen und Solingen kümmern sich weiterhin Caritas-Mitarbeitende darum, Betroffenen finanziell und mit psychosozialen Hilfen zur Seite zu stehen. Ein Fokus liegt auch auf Maßnahmen zur Resilienzsteigerung.

„Das meiste ist zwar geschafft, doch gibt es immer noch Betroffene, die mit der Sanierung ihrer Häuser noch nicht einmal angefangen haben“, beschreibt Stephanie Kalter, Caritas-Fluthilfekoordinatorin in Solingen-Unterburg die Situation. Das liege aber nicht daran, dass das Land die Wiederaufbauhilfen nicht schnell genug bearbeiten würde, „sondern an verzögerten Gutachten oder warten auf Handwerker“, so Kalter.

  Medientipps  

Idylle und Zerstörung: Auswirkungen des „globalen Goldhungers“ und Hoffnungsschimmer

Impressionen einer Pressereise in das Amazonasgebiet Perus

Problemlösungen für die Umweltkatastrophe im Amazonasgebiet können nur gemeinsam auf internationaler Ebene vorangetrieben werden, schließlich ist die Weltgemeinschaft an den Ursachen durch wirtschaftliche Interessen („Rohstoffhunger“) unmittelbar beteiligt. Auch die Auswirkungen des Klimawandels machen nicht an Ländergrenzen halt.

Caritas engagiert sich weltweit mit vielen praktischen Projekten an der Bewältigung der Klimakrise. In Peru konnten Journalist_innen auf einer Pressereise unmittelbar vor Ort erfahren, wie sehr konkrete Maßnahmen das Leben der Menschen dort verbessern.

Zum Blog-Beitrag

#What the future 

NRW-Kampagne für die Fachkräfte der Zukunft

Nie zuvor gab es so viele Beschäftigte im sozialen Sektor. In Kindertageseinrichtungen, Jugendzentren oder sozialen Beratungsstellen engagieren sich viele gut qualifizierte Menschen. Gleichzeitig ist der allgemeine Mangel an Arbeits- und Fachkräften aber auch in diesen Bereichen deutlich spürbar. Um die soziale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und alle Menschen mit individuellen Unterstützungsbedarfen zu sichern, werden noch mehr qualifizierte Fachkräfte benötigt. Das Chancenministerium verstärkt daher seine Bemühungen zur Personalgewinnung und setzt sich dafür ein, das Interesse an diesen bedeutenden Berufsfeldern zu steigern. 

Zur Kampagne

Lotsen fürs Leben – damit der Start gelingt

Ein Film des Deutschen Caritasverbandes, des Diözesan-Caritasverbandes Köln und des Netzwerks Frühe Hilfen Bonn

Wie gelingt ein guter Start ins Familienleben? Genau hier setzen (Baby-) Lotsinnen an: direkt in der Geburtsklinik stehen sie frischgebackenen Eltern zur Seite – mit offenen Ohren, klugen Tipps und konkreter Hilfe. Wenn Mütter oder Väter Unterstützung brauchen, vermitteln sie passgenau Angebote der Frühen Hilfen und sorgen dafür, dass niemand allein gelassen wird. Rund 100 Kliniken bundesweit bieten diesen Lotsendienst bereits an – über 36.000 Familien wurden allein 2023 erreicht. Auch im Erzbistum Köln sind Babylotsinnen aktiv, z. B. in Düsseldorf, Euskirchen und Bonn.

Doch das Angebot ist (noch) nicht selbstverständlich. Die Caritas setzt sich deshalb mit Nachdruck für den Ausbau und eine verlässliche Finanzierung ein. Denn: Jede Familie soll die Chance auf einen guten Start haben – unabhängig vom Wohnort oder Einkommen.

Zum Film

Warum Bildung allein nicht reicht

G.I.B.-Studie zu geflüchteten Frauen im Fokus der Arbeitsmarktpolitik

Die Situation geflüchteter Frauen in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist durch Herausforderungen und limitierende Rahmenbedingungen geprägt, die ihre Integration in den Arbeitsmarkt beeinflussen. Obwohl die Erwerbstätigenquoten sowohl bei geflüchteten Frauen als auch bei Männern im Laufe der Zeit ansteigen, zeigt sich bereits in den ersten Jahren der Integration ein deutliches geschlechtsspezifisches Gefälle, das sich im Zeitverlauf sogar noch verstärkt. Trotz vorhandener Qualifikationen arbeiten viele geflüchtete Frauen unter ihrem Ausbildungsniveau oder sind nicht erwerbstätig. Um dem entgegenzuwirken, ist es notwendig, zunächst einen intensiveren Blick auf die Herausforderungen und Rahmenbedingungen zu werfen, um Ansatzpunkte für Handlungsempfehlungen identifizieren zu können.

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