Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Mehr Hitzeschutz für pflegebedürftige Menschen | Was bedeutet das Aus für die Sprach-Kitas? | Plötzlich pflegebedürftig

Ausgabe 14 – 2022 | 28. Juli 2022

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  Aktuell  

Mehr Hitzeschutz für pflegebedürftige Menschen

Caritas fordert NRW-Sondervermögen für Klimamaßnahmen

Auf Initiative des Kölner Diözesan-Caritasverbandes werden zurzeit systematisch die Zimmertemperaturen in Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe in ganz Nordrhein-Westfalen gemessen. Das Ziel: ein genaueres Wissen über den Hitzeschutz der Gebäude, um hier gezielter nachrüsten zu können. 

An der Aktion „Sommerzeit – Hitzefrei!“ beteiligen sich 98 Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände in ganz NRW. Neben dem unmittelbaren Hitzeschutz geht es für die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen um die Möglichkeiten, insgesamt einen signifikanten Klimaschutzbeitrag zu leisten. In den Einrichtungen soll die Emission von Treibhausgasen sinken. Das Ziel der Treibhausgasneutralität soll noch vor 2045 geschafft werden und ist abgestimmt mit den Vorgaben des Landes NRW.

Auch die Rheinische Post berichtet über den unzureichenden Hitzeschutz für ältere und pflegebedürftige Menschen:

Mehr Informationen

Was leistet die Caritas vor Ort? 

Caritas-Umfrage zu den Folgen gestiegener Energie- und Lebensmittelpreise

Angesichts gestiegener Preise für Energie und Lebensmittel möchte der Deutsche Caritasverband wissen, wie sich die Situation für betroffene Menschen in den Städten und Regionen darstellt. In einer Umfrage werden außerdem konkrete Handlungsbedarfe und Maßnahmen zur Linderung der Probleme ermittelt. Die Ergebnisse fließen ein in die politische Arbeit der Caritas. 

Zur Umfrage

Immer älter

Statistisches Bundesamt: Zahl junger Menschen auf Niedrigstand

In Deutschland leben so wenig junge Menschen wie noch nie: Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2021 gut 8,3 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Anteil von 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ist somit sowohl absolut als auch anteilig so klein wie nie zuvor seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Die Gesamtbevölkerung hat dagegen einen neuen Höchststand erreicht: Im Jahr 2021 lebten erstmals mehr als 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten junge Menschen in der ersten Hälfte der 1980er Jahre, als die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten „Babyboomer“ im jugendlichen Alter waren. 1983 machten die 13,1 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren einen Anteil von 16,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung aus. In Nordrhein-Westfalen lag der Anteil der 15- bis 24-Jährigen 2021 mit 10,5 Prozent leicht über dem Schnitt. Anteilig die wenigsten jungen Menschen lebten in Brandenburg mit 8 Prozent. EU-weit den höchsten Anteil an 15- bis 24-Jährigen hatte Irland mit 12,6 Prozent, vor Dänemark und Zypern mit jeweils 12,3 Prozent. Die wenigsten jungen Menschen innerhalb der EU verzeichneten Tschechien und Bulgarien mit einem Anteil von jeweils 9 Prozent.

ESF Plus des Bundes: „Rat geben – Ja zur Ausbildung!“

Ministerium will Barrieren beseitigen

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat die Förderrichtlinie zum ESF Plus-Programm „Rat geben – Ja zur Ausbildung!“ am 8. Juli 2022 veröffentlicht. Das Interessenbekundungsverfahren läuft noch bis zum 21. September 2022.

Das Modellprogramm richtet sich an junge Menschen mit Migrationshintergrund. Es soll dabei helfen, Barrieren beim Zugang zur Berufsausbildung zu überwinden und möchte zur Aufnahme einer Ausbildung motivieren. Dazu sollen die wichtigen Bezugspersonen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der jungen Menschen in ihrer Rolle als Ratgeberinnen und Ratgeber gestärkt und geschult werden. Hierzu zählt das Programm Eltern, Verwandte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Lehrende aus Vereinen und Initiativen. Die Förderung soll insbesondere in Regionen mit schwierigem sozioökonomischem Umfeld erfolgen.

Insgesamt werden im Handlungsschwerpunkt „Bezugspersonen stärken“ nur ein Projekt pro Bundesland sowie darüber hinaus nur ein bundesweites Vernetzungsprojekt gefördert.

Die Dauer der Projekte beträgt drei Jahre, frühester Beginn ist der 1. März 2023. Die Projekte dürfen Gesamtkosten von 830.000 Euro nicht überschreiten, die Förderquote beträgt 90 Prozent.

Interessierte finden weitere Informationen zum Programm hier.

  Veranstaltungen  

Plötzlich pflegebedürftig

CaritasStiftung im Gespräch informiert

Eine Pflegebedürftigkeit bringt viele Fragen und Entscheidungen mit sich: Welche Pflegeformen gibt es und welche passt am besten zur jeweiligen Situation? Wer zahlt im Pflegefall? Was ist ansonsten zu beachten? Helene Maqua, Abteilungsleiterin Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, informiert in ihrem Vortrag zum Thema Pflege und stellt sich Ihren Fragen. „Pflegebedürftig – und jetzt?“ Dienstag, 2. August 2022, von 16 bis 17.30 Uhr

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet im Haus des Diözesan-Caritasverbandes, Georgstraße 7, 50676 Köln statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt daher ist eine Anmeldung erforderlich.

Informationen und Anmeldung unter www.caritasstiftung.de

Arbeitsmarktintegration von Alleinerziehenden

Online-Veranstaltung am 16. August 2022

Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) NRW lädt ein zu einer Online-Veranstaltung „Arbeitsmarktintegration von (Allein-)Erziehenden - Fokus Kinderbetreuung“ am Dienstag, 16. August 2022, von 9 bis 16 Uhr. Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende bei Jobcentern, Agenturen für Arbeit, Regionalagenturen, Bildungsträgern sowie an weitere interessierte arbeitsmarkt- und gleichstellungspolitische Multiplikator_innen. Und damit natürlich auch an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas.

Vorgesehen sind kurze Inputs aus der Wissenschaft und Beispiele guter Praxis u.a. zur Kinderbetreuung in Verbindung mit Maßnahmen bei Trägern oder einem Integrationskurs. Auch Informationen zu Fördermöglichkeiten sind angekündigt.

Sie können sich ab sofort unter folgendem Link weiter informieren und zur Veranstaltung anmelden.

Jugendsozialarbeit zeigt sich in Brüssel

Soziale Inklusion und Partizipation junger Menschen in Europa

Mit politischer Partizipation und Interessenvertretung kann man nicht früh genug beginnen – getreu diesem Motto lädt die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend am 26. und 27. Oktober zu einer zu einer zweitägigen Veranstaltung nach Brüssel ein. Ziel ist es u.a. Fachkräfte, Vertreter_innen der Jugendsozialarbeit und junge Menschen in Kontakt mit EU-Institutionen zu bringen. Im ersten Teil der Tagung ist das Programm auf die Jugendsozialarbeit in Deutschland ausgerichtet, im zweiten Programmteil wird die Jugendsozialarbeit auf europäischer Ebene thematisiert. Für die jugendlichen Teilnehmenden wird ergänzend ein jugendspezifisches Programm angeboten.

Rückfragen beantwortet Alexander Hauser, BAG KJS, c/o Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg: hauser@caritas-dicv-fr.de

Hier geht’s zur Einladung

  Politik & Positionen  

Was bedeutet das Aus für die Sprach-Kitas?

Caritas-Direktor kritisiert das Ende des Bundesprogramms zum Jahresende

Die Nachricht kam überraschend und stieß auf wenig Verständnis: Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) gab jetzt bekannt, dass das Programm Sprach-Kitas zum Jahresende auslaufen werde. Sie sehe die Länder in der Pflicht. Bundesweit ist jede achte Kindertagesstätte eine Sprach-Kita, 500.000 Kinder profitieren. Auf dem Gebiet des Kölner Erzbistums sind es immerhin 350 Kitas, 40 davon in katholischer Trägerschaft. Auch Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel kritisierte das Aus: „Die Folgen des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie machen es jetzt erst recht notwendig, möglichst viele Kinder sprachlich zu fördern.“ Das Programm sei ein „wichtiges Instrument zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit in unserem Land.“ Im Domradio-Interview bekräftigte er sein Unverständnis: Den Beitrag von domradio.de finden Sie hier.

„Ein Gesetz allein reicht nicht“

Arbeitskräfte-Einwanderung soll Fachkräftemangel lindern

Nach der Sommerpause wird sich der Bundestag mit einem neuen Gesetz beschäftigen, das zum Ziel hat, mehr Arbeitnehmer_innen aus dem Ausland anzuwerben. Menschen, die einen Arbeitsvertrag in Deutschland vorweisen, sollen einen Aufenthaltstitel bekommen – auch wenn ihre Qualifikationen noch nicht anerkannt sind. Es würde sich um die fünfte derartige Reform in zehn Jahren handeln. Das Gesetzesvorhaben geht in die richtige Richtung – wird allein aber nicht reichen, um dem zunehmenden Arbeitskräftemangel entgegenzutreten, so Expert_innen bei einem Pressegespräch des „Mediendienstes“.

Das Pressegespräch finden Sie hier.

  Vor Ort  

125 Lösungen für eine bessere Welt

Zum Jubiläum macht der DCV auf besondere Aktionen und Projekte aufmerksam

Der Deutsche Caritasverband hat anlässlich des Jubiläumsjahres ein Themenportal für Medien freigeschaltet. Auch aus dem Erzbistum Köln sind Projekte und Angebote vertreten, etwa Chance for Kids, KostBar in Bonn, Lebende Bibliothek – schauen Sie mal rein:

125 Lösungen für eine bessere Welt

  Alles, was Recht ist  

Aufschub für Geduldete

„Chancen-Aufenthaltsrecht“ im parlamentarischen Verfahren

Auf Bundesebene befindet sich der Gesetzesentwurf des „Chancen-Aufenthaltsrechts“ zurzeit noch im parlamentarischen Verfahren. Das NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration hat nun im Rahmen einer Vorgriffs-Regelung darauf hingewirkt, dass Menschen mit einer Duldung, die künftig von diesem Gesetz profitieren könnten, nicht noch abgeschoben werden sollen, bevor die neuen Bleiberechtsregelungen inkraft treten.

Die Vorgriffs-Regelung können Sie hier nachlesen, ausführliche Informationen, was eine Duldung überhaupt ist, finden Sie hier.

  Medientipps  

Berufliche Bildung in der Ukraine

Ein Überblick des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Je länger die aus der Ukraine geflohenen Menschen in Deutschland bleiben, desto dringlicher werden Fragen zu ihrer Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt. Der aktuelle Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beschäftigt sich u.a. mit dem (Hoch)-Schulsystem sowie dem Bildungsstand in der Ukraine. Der „formale Bildungsstand der ukrainischen Bevölkerung“ sei relativ hoch, heißt es in dem Bericht, außerdem: „Frauen sind im Durchschnitt besser gebildet als Männer“. Bedeutsamer wird dann auch die Frage, welche schulischen und beruflichen Qualifikationen die Erwachsenen mitbringen. Geflüchtete unterscheiden sich in ihren Merkmalen zwar oft von den Menschen, die im Herkunftsland verbleiben. Ein Blick auf das Bildungswesen in der Ukraine und den Bildungsstand der dortigen Bevölkerung zeigt jedoch: Trotz teilweise unterschiedlicher Bildungssysteme dürften die Integrationsperspektiven ukrainischer Geflüchteter günstig sein.

Hier geht’s zum Bericht

Antidiskriminierungsbüro veröffentlicht Jahresbericht

Kölner Caritas-Servicestelle gibt Einblick in die Arbeit

Im Jahresbericht 2021 der Antidiskriminierungsbüros und der Caritas-Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit können Sie einen Blick auf die Einzelfallberatung, aber auch auf das statistische Zahlenmaterial des Büros bzw. der Stelle werfen.

Den Jahresbericht finden Sie hier.