Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Caritas-Umfrage zu gestiegenen Energiepreisen | Einladung zum neuen Forum „Social.Innovation.Now. 2023“ | Wegweisendes Urteil zu Ausschreibungen im Sozialbereich

Ausgabe 10 – 2023 | 08. Juni 2023

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  Aktuell  

Caritas-Umfrage zu gestiegenen Energiepreisen

Sie können noch bis zum 9. Juni teilnehmen

Die gestiegenen Preise, vor allem im Energiebereich, belasten viele Menschen. Hohe Abschlagszahlungen und Nachforderungen haben im letzten Jahr insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen vor Probleme gestellt. Die Bundesregierung hat mit Entlastungspaketen gegengesteuert.

Mittels dieser Umfrage möchte der Deutsche Caritasverband ermitteln, ob und wie sich die Energiepreissteigerungen nach der ersten Umfrage Ende 2021 in den Beratungsstellen und den Haushalten 2022 bemerkbar machen. Die gewonnenen empirischen Erkenntnisse aus der Praxis der Caritas möchten wir für unsere Lobbyarbeit nutzen. 

Die Umfrage dauert zirka 20 Minuten und richtet sich sowohl an die DiCV-Ebene als auch an Einrichtungen und Dienste vor Ort. Die Daten werden nur intern für die Auswertung verwendet und nicht an Dritte weitergegeben, so dass bestimmte Antworten nicht auf einen konkreten Träger zurückgeführt werden können.

Zur Umfrage

Lernerfahrungen im Ausland sammeln

2. Förderaufruf im ESF Plus-Programm JUVENTUS

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat den zweiten Förderaufruf für das ESF Plus-Programm JUVENTUS veröffentlich. Bewerbungsfrist ist der 15. August 2023.

JUVENTUS fördert die Durchführung von transnationalen Austauschen mit betrieblichem Praktikum für benachteiligte junge Menschen, mit dem Ziel, diese in Arbeit oder Ausbildung zu integrieren. Lernerfahrungen im Ausland sollen zudem zu einer persönlichen Stabilisierung und zur Stärkung des Selbstbewusstseins beitragen. Antragsberechtigt sind alle juristischen Personen und Personengesellschaften. Das Programm baut auf dem erfolgreichen Ansatz des ESF-Programms „IdA“ (Integration durch Austausch) auf, das von 2008 bis 2022 mit Mitteln des ESF umgesetzt wurde.

Durch das Programm können Vorhaben mit einem Volumen von bis zu drei Millionen Euro über zunächst vier Jahre gefördert werden. Der Kofinanzierungsanteil beträgt 90 Prozent. 

Eine Kontaktdatenbank für die Suche von Partnerorganisationen im Ausland soll bereitgestellt werden. Zudem wird es eine Vernetzung und Unterstützung auf europäischer Ebene im Rahmen der ALMA-Initiative der EU-Kommission geben. Wichtig ist die Zusammenarbeit mit dem lokalen Jobcenter bzw. der Agentur für Arbeit für die Ansprache und Akquise der Teilnehmenden.

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„Mobil mit Rad“

Förderangebot der Aktion Mensch

Anfang Juni hat die Aktion Mensch das Förderangebot „Mobil mit Rad“ gestartet.  Mobilität ist für Menschen mit Behinderung von entscheidender Bedeutung, um selbstbestimmt und ungehindert an die Orte ihrer Wahl gelangen zu können. Fahrräder können dazu beitragen, die Mobilität für Menschen mit Behinderung zu verbessern und ihnen mehr Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Die Aktion Mensch unterstützt mit dem neuen Förderangebot die Anschaffung oder Anmietung gemeinschaftlich genutzter spezieller Fahrradtypen (mit oder ohne Elektroantrieb). Dies können beispielsweise Rollstuhlbeförderungsräder, Parallel-Tandems, Dreirad-Tandems, Dreirad-Fahrräder, Rikschas, Lastenfahrräder oder Handbikes sein. Auch Mietkosten für Leihfahrräder oder Bike-Sharing sind Bestandteil der Förderung. 

Zusätzlich zur Anschaffung oder Anmietung von Fahrrädern können zusätzlich folgende Kosten beantragt werden: Sicherheitsausstattung wie zum Beispiel Helme und Warnwesten, Fahrradnavigationsgeräte, zusätzlicher Akku, Reparaturkosten, Bau/Umbau von witterungs- und diebstahlsicheren Stellplätzen, Aktivitäten, um die Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen sowie Fahr- und Sicherheitstraining. 

Die Beteiligung der Zielgruppe bei der Anschaffung ermöglicht es, ihre spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse zu berücksichtigen und somit die Nutzung von Fahrrädern für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und zu erleichtern. Im neuen Förderangebot können über eine Laufzeit von maximal einem Jahr bis zu 20.000 Euro (ohne Eigenmittel) beantragt werden. Anträge können bis zum 31. Mai 2025 gestellt werden.

Zum Förderprogramm

  Veranstaltungen  

Untergehen gibt´s nicht! Wir bleiben dran!

1. Info- und Netzwerkabend der Caritas-Fluthilfe Solingen

Auch wenn die Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 noch vielerorts sichtbar und unvergessen sind, wurde in der Fluthilfe viel erreicht. Mit öffentlichen Mitteln und privaten Spendengeldern, Beratungen, Sozialraumprojekten und psychosozialen Angeboten ist ein Netzwerk der Hilfen entstanden, das jetzt und auch in Zukunft die Menschen in unserer Region trägt.

Kommen Sie am 13. Juni 2023 von 19 bis 21.30 Uhr in der Gläsernen Werkstatt unter anderem ins Gespräch mit Vertreter_innen der Bezirksregierung Düsseldorf, der Wiederaufbauhilfe der Stadt Solingen, des Smart City Projektes, der Fluthilfekoordination von Caritas international, des Spendenbündnisses NRW hilft!, des Wupperverbandes, der Gerd Kaimer Stiftung, der Firma SANTEC sowie der Feuerwehren Solingen und Solingen-Burg.

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Fachkräfte gewinnen, sichern und halten

Einladung zum neuen Forum „Social.Innovation.Now. 2023“

Social.Innovation.Now. ist das neue gemeinsame Format der Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und des Deutschen Caritasverbandes in Kooperation mit dem Katholisch-Sozialen Institut und der Katholischen Hochschule NRW.

Social.Innovation.Now. ist ein Forum für neue Wege und innovative Ansätze und Ideen in der Sozialen Arbeit. Wir wollen Ihren/Euren Ideen Raum geben, diese weiterentwickeln, wertschätzen, erproben. Dafür ist Social.Innovation.Now. der richtige Ort.

Es erwarten Sie/Euch am 26. und 27. Oktober 2023 im Katholisch-Soziales Institut Siegburg: Keynotes, Diskussionen, Austausch, Barcamp-Sessions, Gallery walk und Call for Ideas.

Zur Anmeldung

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm 2023 in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

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  Klima sucht Schutz  

Photovoltaik-Fibel für Caritas-Träger

Infobroschüre für Einsteiger der Caritas Dienstleistungsgenossenschaft 

Die Caritas Dienstleistungsgenossenschaft (cdg) hat eine Informationsbroschüre zum Einstieg in Photovoltaik für Träger der Caritas verfasst. Weitere Informationen stellen die cdg und ihre Rahmenvertragspartner zudem in zwei Kurz-Webinaren am 14. und 27. Juni 2023 von jeweils 11 bis 11.30 Uhr vor. (Teilnahmegebühren: 29 Euro).

Zur Anmeldung unter den Stichwort PV 

Zur PV-Fibel

„KlimaData“ und CO2-Rechner

Tools zur Klimabilanzierung vom Deutschen Caritasverband & der Uniklinik Freiburg

Das Exceltool „KlimaData“ des Deutschen Caritasverbandes ist eine hilfreiche Maske zur Erfassung von Verbrauchsdaten und zur Erstellung einer ersten rudimentären Klimabilanz. Die bisherige Fassung wurde inzwischen fortgeschrieben, so dass auch Daten ab 2022 erfasst werden können. 

Zur Bestellung des „KlimaData“-Tool

Die spezifischen Anforderungen einer Klimabilanzierung von Krankenhäusern erfüllt ein neues kostenfreies Tool des Universitätsklinikums Freiburg.

Zum CO2-Rechner für Krankenhäuser

  Politik & Positionen  

Soziale Infrastruktur vor dem Kollaps 

Offener Brief der Freien Wohlfahrtspflege NRW an Ministerpräsident Wüst 

Inflationsbedingt explodierende Sachkosten und deutliche Tariferhöhungen gefährden viele soziale Träger in Nordrhein-Westfalen in ihrer Existenz. In einem Offenen Brief hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW an Ministerpräsident Hendrik Wüst gewandt und um Unterstützung gebeten. Die Landesregierung müsse dringend einen Stabilitätspakt auflegen und zusätzliche Mittel freigeben, um das Netz der Daseinsvorsorge in NRW zu sichern.

„Von den Kitas, der Pflege, über den offenen Ganztag bis hin zu Frauenhäusern und Migrationsberatung: Den Einrichtungen und Diensten steht das Wasser bis zum Hals, die Lage ist mehr als kritisch“, so Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW. „Doch in den Verhandlungen spielen die verschiedenen Kostenträger mit Verweis auf die angespannte Haushaltslage immer noch auf Zeit und vertrösten uns auf die nächsten Jahre. Diese Zeit hat die soziale Infrastruktur in NRW nicht! Viele Angebote drohen aufgrund der fehlenden Refinanzierung wegzubrechen – doch gerade in Krisenzeiten brauchen die Menschen ein funktionierendes Netzwerk an Unterstützungsangeboten mehr denn je.“ 

Mit Blick auf den für alle sozialen Träger richtungsweisenden Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes besteht in der Trägerlandschaft eine massive Verunsicherung, wie die daraus resultierenden Kostensteigerungen bewältigt werden sollen. Hinzu kommt das ab Juni zu zahlende Inflationsausgleichgeld. „Keine Frage, die Mitarbeitenden in der sozialen Arbeit haben eine bessere Bezahlung mehr als verdient. Aber woher sollen die sozialen Organisationen das Geld nehmen? Ohne gesicherte Refinanzierung geraten die Träger in finanzielle Schieflage – oder den Mitarbeitenden droht eine Nullrunde. Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeitenden und würde den Fachkräftemangel im Sozialbereich weiter verschärfen“, so Woltering.

Träger im Offenen Ganztag schlagen Alarm

Caritas in NRW fordert einen Ausgleich der gestiegenen Kosten

Die Caritas in NRW fordert einen Ausgleich der gestiegenen Kosten bei den Trägern im Offenen Ganztagsangebot (OGS). „Die anhaltende Inflation und die höheren Tarifabschlüsse schon im letzten Jahr haben etliche Träger in eine finanzielle Schieflage gebracht“, sagt der Aachener Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens.

Die pauschalen Vergütungen des Landes und die Zuschüsse der meisten Kommunen reichten derzeit nicht mehr aus. „Wenn nicht bald eine bessere Finanzierung erfolgt, werden viele Träger ihr OGS-Angebot aufkündigen müssen“, warnt Jentgens.

Die Träger der Caritas betreiben in Nordrhein-Westfalen rund 700 Einrichtungen des Offenen Ganztags, an denen knapp 44.000 Kinder von rund 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und gefördert werden.

Vormundschaftsvereine besser absichern 

Ein Zwischenruf des SkF Gesamtvereins

Die Vormundschaftsvereine in Deutschland übernehmen Sorgeverantwortung und Interessensvertretung für etwa 6000 Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht (mehr) für sie sorgen können.

Die Finanzierung der Arbeit der Vormundschaftsvereine ist jedoch nicht auskömmlich. Es bedarf dringend einer finanziellen Absicherung der Vormundschaftsvereine, ansonsten sehen sich die Vereine gezwungen, Aufgabenbereiche teilweise oder gar die gesamte Aufgabe niederzulegen.

Zum Zwischenruf

„Wir müssen uns auf Hitzewellen vorbereiten und bestmöglich schützen“

Die NRW-Landesregierung unterstützt Kommunen und Einrichtungen beim gesundheitsbezogenen Hitzeschutz

Die zunehmende Hitze im Zuge des Klimawandels hat schon jetzt spürbare Auswirkungen auf die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Um dem zu begegnen, unterstützt die Landesregierung die Kommunen und Einrichtungen des Gesundheitswesens. 

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eröffnete die landesweite Online-Veranstaltung „Gesundheitsbezogener Hitzeschutz in Nordrhein-Westfalen: Status quo und Perspektiven“ des Landeszentrums Gesundheit (LZG.NRW). In diesem Rahmen wurden auch erste Zwischenergebnisse zu Muster-Hitzeschutzplänen für Krankenhäuser und stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen vorgestellt. An deren Erstellung arbeitet das LZG.NRW aktuell mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegewesen, da der Gesundheitssektor besonders von gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist und sie als Lebenswelten vulnerabler Personengruppen eines besonderen Hitzeschutzes bedürfen.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales verfolgt mit der Landeskoordinierungsstelle für gesundheitsbezogenen Hitzeschutz das Ziel, zukünftig weitere Arbeitshilfen, die die Aktivitäten der Kommunen und Einrichtungen zur Verbesserung des Hitzeschutzes unterstützen, zu entwickeln. Auch weiterhin wird das LZG.NRW Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst zum Thema Hitzeschutz durchführen. 

Keine Kompromisse auf Kosten des Flüchtlingsschutzes

Appell von mehr als 50 Organisationen an die Bundesregierung

Die Caritas zeigt neben 50 weiteren namhaften Nichtregierungsorganisationen auf, dass sich die Bundesregierung mit ihrer Position zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) „in eklatantem Widerspruch zu zentralen Versprechen des Koalitionsvertrages“ befindet. Unter anderem wird die beabsichtigte Zustimmung der Regierung zu verpflichtenden Grenzverfahren stark kritisiert.

Zum Appell 

  Vor Ort  

„STARK! Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit“

Neues Projekt des SKM für den Rhein-Erft-Kreis gestartet

Immer mehr Menschen im Rhein-Erft-Kreis sind von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht. Angesichts dieser alarmierenden Situation stehen Hilfesuchende oft vor dem Problem, nicht zu wissen, an wen sie sich wenden können und welche Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. 

Um diese Bedürfnisse gezielt anzugehen, wurde das neue Programm „STARK! Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit im Rhein-Erft-Kreis“ ins Leben gerufen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Erft-Kreis initiiert und erhält Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds. Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts werden die städtischen Notunterkünfte aufsuchen und mit einem speziell ausgestatteten Kleinbus im Kreisgebiet präsent und ansprechbar sein. Sie werden bedürftige Menschen über vorhandene Hilfsangebote informieren, bei der Beantragung von Leistungen unterstützen und die Betroffenen über die Thematik der Wohnungssuche aufklären. Die aufsuchende Hilfe soll insbesondere jene Menschen erreichen, die bisher nicht von den bestehenden lokalen Angeboten erreicht werden konnten.

Landrat Frank Rock hat das Projekt von Anfang an unterstützt: „Wir setzen uns auf Kreisebene dafür ein, gemeinsam mit den Städten die Wohnungs- und Obdachlosigkeit spürbar zu bekämpfen.“ Die Devise lautet: „Gemeinsam für die schwächsten Menschen in unserem Heimatkreis. Nur durch eine engagierte kommunale Zusammenarbeit können wir langfristige Lösungen für diese Herausforderung entwickeln. Der SKM ist uns dabei stets ein verlässlicher Partner!“

  Alles, was Recht ist  

Wegweisendes Urteil: Ausschreibungen im Sozialbereich sind unzulässig

Bundessozialgericht untersagt der Stadt Düsseldorf die Ausschreibung von Integrationshelfer_innen

Die Ausschreibung von sozialen Dienstleistungen nach Vergaberecht beschäftigt die soziale Arbeit seit vielen Jahren. Mit Unterstützung der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben der Caritasverband Düsseldorf und die Kaiserswerther Diakonie gegen die Ausschreibungspraxis der Stadt Düsseldorf im Jahr 2016 geklagt und nun in letzter Instanz Recht bekommen. Das Bundessozialgericht hat entschieden, dass es der Stadt untersagt war, die Ausschreibung von Integrationshelfer_innen durchzuführen und in diesem Vergabeverfahren den Zuschlag zu erteilen.

„Ein Sieg für die Trägervielfalt und das Wunsch- und Wahlrecht der Menschen! Wir haben sieben Jahre hart dafür gekämpft, doch der mühsame Ritt durch die Instanzen hat sich gelohnt“, so Christian Woltering, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Durchgefochten wurde die Klage in Düsseldorf, Strahlkraft hat das Urteil weit darüber hinaus – für ganz Deutschland und über die Eingliederungshilfe hinaus. Auch für die in gleicher Weise geregelten Vertragssysteme in anderen Sozialgesetzbüchern wird die Rechtsprechung von entsprechend großer Bedeutung sein.

Für Stefanie Hermanns, Leiterin der Stabsabteilung Recht beim DiCV Köln ist das Urteil „ein riesengroßer Erfolg für die Freie Wohlfahrtspflege, die sich seit Jahren dagegen wehrt, dass soziale Dienstleistungen wie Bauvorhaben oder sonstige Beschaffungsvorgänge der öffentlichen Hand ausgeschrieben werden. Es ist nunmehr klargestellt, dass es im Vertragssystem weder einen europarechtlichen Zwang zu Ausschreibungen gibt noch ein Recht dazu, Vergabeverfahren durchzuführen.“

Weitere Informationen

  Medientipps  

Wie Gott uns schuf – ein Jahr danach

Wie geht es den Katholik_innen, die sich als queer, trans, homosexuell geoutet haben?

100 katholische Gläubige wagten 2022 in einer ARD-Dokumentation ihr Coming-out. Wie ist es den Menschen, die sich als nicht heterosexuell definieren, seitdem ergangen? Hat sich ihre Situation verbessert? Oder sind sie weiter Diskriminierungen und Benachteiligungen ausgesetzt? Der Film zeigt, wo die katholische Kirche sich bewegt hat – und wo nicht.

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„Deutschland ist attraktiv“

Interview mit der DiCV-Altenhilfe-Expertin Helene Maqua über die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte

In Deutschland fehlen schon jetzt über 200.000 Pflegekräfte, Tendenz steigend. Arbeitsminister Hubertus Heil und Außenministerin Annalena Baerbock werben derzeit in Brasilien um gut ausgebildete Pflegekräfte. Im Domradio-Interview bewertet Helene Maqua, Leiterin der Abteilung Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband Köln diese Initiative.

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„Das ist existenzbedrohend geworden“

Interview mit Ursula Hennel vom SKFM Düsseldorf zur Refinanzierung für Adoptionsvermittlung

Anders als die Adoptionsdienste der Jugendämter bekommen freie Träger wie die Caritas wenig oder keine öffentlichen Mittel. Die Verantwortlichen schlagen Alarm, damit die freien Träger sich nicht aus dem Handlungsfeld zurückziehen. 

Ursula Hennel, Fachbereichsleiterin des Pflegekinder- und Adoptionsdienstes vom SKFM Düsseldorf unterstreicht im Interview mit dem Domradio, dass „das, was wir aus unserer christlichen Haltung heraus schon über Jahrzehnte anbieten, aus unserer Sicht im Gesetz einen Widerhall gefunden hat."

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