Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Aufruf zum Elisabeth-Preis 2022 | #ClimateOfChange | Offenerer Ganztag ist mehr wert

Ausgabe 10 – 2022 | 19. Mai 2022

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  Aktuell  

Aufruf zum Elisabeth-Preis 2022

CaritasStiftung startet Bewerbung

Ab sofort können sich Vereine, Projektgruppen an Schulen, Pfarrgemeinden und alle Initiativen, die sich auf besondere Weise engagieren, um den Elisabeth-Preis der CaritasStiftung bewerben. Der Hauptpreis und der Sonderpreis „jung + engagiert“ an Jugendliche und junge Erwachsene würdigen den Einsatz für soziale Themen und Menschen in Not. Zum dritten Mal wird unter allen Bewerbungen, die von der Jury nicht für einen der ersten Plätze nominiert wurden, ein Publikumspreis verliehen.

„Mehr denn je haben wir in den vergangenen Wochen erfahren müssen, wie wichtig es ist, sich zu solidarisieren, statt wegzuschauen und dort zu helfen, wo Menschen in Not sind. Allen, die mitfühlen, Ideen entwickeln, sich einsetzen, handeln und konkrete Unterstützung leisten, gilt unsere besondere Wertschätzung“, so Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender der CaritasStiftung. 

Eine unabhängige Jury nominiert jeweils drei Projekte oder Initiativen in der Kategorie „herausragendes soziales Engagement“ sowie in der Kategorie „jung + engagiert“. Alle nominierten Projekte erhalten ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro. Die Erstplatzierten der beiden Kategorien dürfen sich über 2.500 Euro freuen. Eine zweite Chance erhalten alle Projekte, die von der Jury nicht nominiert wurden. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2022. 

Zur Bewerbung und weiteren Informationen

Zehn Zusagen für Mitarbeitende in der Caritas

Träger zur Unterzeichnung der Selbstverpflichtung eingeladen

Der Caritas ist es wichtig, Nächstenliebe konkret werden zu lassen. Dafür braucht es Mitarbeitende, die sich gerne für andere einbringen und den christlichen Werten positiv gegenüberstehen. Wie sie privat ihr Leben gestalten, ist nicht entscheidend. Das sagen viele Caritas-Träger ihren (künftigen) Mitarbeitenden zu. Die Kommission Caritasprofil der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes  hat vor dem Hintergrund der Debatte um das Arbeitsrecht und unter Mitwirkung von Bruno Schrage aus dem DiCV Köln folgende zehn Zusagen für Mitarbeitende erarbeitet. Alle Gliederungen sind eingeladen, diese Zusagen zu unterzeichnen.

Zu den Zusagen

„WIR – Netzwerke integrieren Geflüchtete in den Arbeitsmarkt“

Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen im ESF Plus-Bundesprogramm 

Das Bundesarbeitsministerium hat zur Einreichung von Projektvorschlägen für das ESF-Bundesprogramm „WIR – Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ aufgerufen. Die Auswahl der Projekte erfolgt über ein zweistufiges Verfahren bestehend aus einem Interessenbekundungsverfahren und einem daran anschließenden Antragsverfahren.

Mit dem WIR-Programm werden regionale Netzwerke in Form von Kooperations- oder Projektverbünden gefördert mit dem Ziel, Geflüchtete ab 15 Jahren (mit Aufenthaltserlaubnis, -gestattung oder Duldung) bei der dauerhaften Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu beraten und zu unterstützen. Auch Angebote beim Übergang von der Schule ins Berufsleben sind möglich. Dabei geht es um eine möglichst frühzeitige, niedrigschwellige, umfassende und längerfristige individuelle Beratung und Begleitung von geflüchteten Personen. Besondere Berücksichtigung sollen bei der Durchführung des Programms Personen mit Beeinträchtigungen bzw. mit einer Behinderung sowie mit fluchtspezifischen Folgeerkrankungen finden.

Für das Programm stehen insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung, pro Projekt maximal vier Millionen Euro. Bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Personal- und Honorarausgaben können gefördert werden. Die Projektdauer beträgt in der Regel vier Jahre.

In der Förderphase 2021 bis 2027 sind zwei Förderaufrufe geplant. Antragsfrist für Interessensbekundungen ist der 30. Mai 2022 über das Förderportal Z-EU-S, so dass Projekte ab dem 1. Oktober 2022 starten können.

Zum Förderportal und den Richtlinien

„MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch"

ESF Plus-Bundesprogramm veröffentlicht Projektaufruf

Das Bundesarbeitsministerium (BMAS) hat zur Einreichung von Anträgen für das ESF Plus-Bundesprogramm „MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ aufgerufen. Das Programm soll bundesweit eine über vorhandene Fördermöglichkeiten hinausreichende längerfristige, kontinuierliche und individuelle Begleitung für formal geringqualifizierte Migrantinnen anbieten, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf auf ihrem beruflichen Weg haben.

So soll ermöglicht werden, dass Frauen mit Migrationserfahrung zur Teilnahme an Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ermuntert und dabei unterstützt werden und ihnen im Anschluss eine dauerhafte und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt gelingt. Die Programmteilnehmerinnen sollen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder eine (Teilzeit-)Ausbildung einmünden oder zur Aufnahme einer perspektivisch existenzsichernden Selbständigkeit ermutigt werden. Auch der Übergang von geringfügiger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird unterstützt.

Für den ersten Förderzeitraum 1. September 2022 bis 31. Dezember 2025 stehen insgesamt 116 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben können gefördert werden. Gefördert werden u. a. Personal- und Honorarausgaben. Die förderfähigen Gesamtausgaben eines Projekts müssen zwischen 200.000 Euro und maximal fünf Millionen Euro liegen. Antragsfrist ist der 28. Juni 2022. 

Zum Förderportal Z-EU-S 

Zu den Förderrichtlinien

SOS Meldestelle Ukrainische Waisenhäuser und Kinderheime

Unterstützung bei der Vermittlung von Kinder- und Jugendgruppen

Der Krieg in der Ukraine bedroht weite Teile der Zivilbevölkerung – darunter um die 100.000 Kinder und Jugendliche, die in ukrainischen Heimen aufwachsen. Viele von ihnen halten sich aktuell noch immer in Kriegsgebieten auf, andere wurden bereits evakuiert, befinden sich gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern selbst organisiert auf der Flucht oder planen ihre Ausreise. Viele erhalten bei der Organisation der Flucht Unterstützung von engagierten Menschen in Deutschland. Die „SOS Meldestelle Ukrainische Waisenhäuser und Kinderheime“ unterstützt dabei die Kinder- und Jugendgruppen aus ukrainischen Heimen gemeinsam mit ihren Betreuungspersonen in eine sichere Unterkunft zu vermitteln. Wichtig ist, dass die jungen Menschen als Gruppe mit ihren Begleitpersonen zusammenbleiben können und eine bedarfsgerechte Betreuung und Begleitung in Deutschland erhalten.

Zur Meldestelle 

#ClimateOfChange

Förderung von Kampagnen und Projekten zu Klimagerechtigkeit

Im Projekt #ClimateOfChange werden finanzielle Mittel für zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereine und Jugendgruppen bereitgestellt. Wer sich mit eigenen Aktionen gegen die weltweite Klimakrise engagieren möchte, kann diese Förderung beantragen.

Die vorgeschlagenen Kampagnen oder Projekte sollen zum Ziel haben, junge Menschen zwischen 16 und 35 Jahren zu mehr Bewusstsein für die Themen Klimagerechtigkeit und klimabedingte Migration anzuregen.

Die Förderung für Projekte liegt zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Antragsfrist ist der 30. Juni 2022.

Zur Ausschreibung

  Veranstaltungen  

Menschen in Arbeit – Fachkräfte in den Regionen

Aktionswochen Fachkräftesicherung

Mit den jährlich stattfindenden Aktionswochen vom 19. bis 30. September 2022 bieten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) eine Plattform, auf der regionales Engagement zur Fachkräftesicherung und zur Gestaltung der Arbeitswelt sichtbar wird. 

Zur Plattform

16 Thesen zur Integration

Ergebnisse des 6. Katholischen Flüchtlingsgipfels

Auf Einladung des Hamburger Erzbischofs Dr. Stefan Heße, Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, nahmen am 3. Mai 2022 100 Expert_innen sowie Menschen aus der Praxis und Ehrenamtliche am 6. Katholischen Flüchtlingsgipfel in Erfurt teil. Themen der Veranstaltung waren die Situation der ukrainischen Geflüchteten und deren Integration. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte zum Gipfel die Arbeitshilfe „Anerkennung und Teilhabe – 16 Thesen zur Integration“.

Zur Arbeitshilfe

  Politik & Positionen  

Offenerer Ganztag ist mehr wert 

Petition der AWO fordert Ausbau in Nordrhein-Westfalen

Ab 2026 hat jedes Kind in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Offenen Ganztagsschule – beginnend 2026/2027 mit allen Kindern der ersten Klasse; 2027/2028 alle Kinder der ersten und zweiten Klasse; 2028/2029 alle Kinder der ersten, zweiten und dritten Klasse; 2028/2029 alle Kinder im Grundschulalter.

Damit allen Kindern in ihrer Zukunft alle Chancen offenstehen, brauchen sie jetzt die besten Bildungseinrichtungen, fordert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schule und Offener Ganztag müssen dafür unter anderem multiprofessionell, vernetzt, auf Augenhöhe, inklusiv und armutssensibel arbeiten können. Dies ist jedoch in Nordrhein-Westfalen nicht überall möglich. Denn der Offene Ganztag ist chronisch unterfinanziert und nicht einheitlich, beispielsweise über ein eigenes Ausführungsgesetz, geregelt. 

Um den Rechtsanspruch bis 2026 gut vorzubereiten, müssen jetzt die Grundlagen geschaffen werden: durch eine bessere Finanzierung, durch klare gesetzliche Regelungen und durch eine Fachkräfteoffensive.

Die Halbherzigkeit der Schulpolitik in NRW muss ein Ende haben. Im Hinblick auf die Einführung eines Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung ab 2026 fordert die AWO in einer Online-Petition einen qualitativen und quantitativen Ausbau der Offenen Ganztagsstrukturen.

Zur Petition

Bedarfsermittlung für die psychosoziale Beratung Geflüchteter

Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege

Die Ampel-Koalition hat für die 20. Legislaturperiode vereinbart, „die psychosoziale Hilfe für geflüchtete Menschen zu verstetigen" sowie „vulnerable Gruppen […] von Anfang an identifizieren und besonders unterstützen“. In einer Analyse für die psychosoziale Beratung und Begleitung sowie psychotherapeutische Behandlung und Therapie von geflüchteten Menschen in Deutschland stellen die Verbände der Freien Wohlfahrtpflege u.a. den psychosozialen Bedarf der Schutzsuchenden, das Angebot der Psychosozialen Zentren (PSZ) und den zusätzlichen (Finanzierungs-)Bedarf zur Umsetzung dar.

Zur Bedarfsermittlung 

  Medientipps  

Migration ist systemrelevant

Jahresgutachten des Sachverständigenrats für Integration und Migration

Das Jahresgutachten 2022 untersucht die Bedeutung und Stellung von Migrant_innen im deutschen Gesundheitssystem. Eine der Kernbotschaften: Fachkräfte mit Zuwanderungsgeschichte leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum deutschen Gesundheitssystem. Ergänzt wird des durch ein Factsheet, Kernbotschaften und interaktive Grafiken.

Zu Jahresgutachten

Ukrainische Kinder – was ist zu beachten?

Orientierungshilfe für Kitas

Mit einer Orientierungshilfe unterstützt der Kölner Diözesan-Caritasverband katholische Kitas und Familienzentren, die geflüchtete Kinder aus der Ukraine aufnehmen. Auf 20 Seiten informiert die Broschüre über Betreuungsangebote, gibt Hinweise zur rechtlichen Situation Geflüchteter aus der Ukraine, nennt Förderprogramme und gibt alltagspraktische Tipps etwa zu Übersetzungs-Apps. 

Die Orientierungshilfe trägt der ohnehin angespannten räumlichen und personellen Situation in den Kitas Rechnung. Vor allem pandemiebedingt waren die Kitas hohen Belastungen ausgesetzt. Ebenso möchte die Orientierungshilfe für die besondere Situation der Geflüchteten sensibilisieren. Fluchterfahrung und das Zurücklassen von Angehörigen prägen Kinder und ihre Mütter. Kindertagespflege oder Kita, so heißt es in der Broschüre, könnten da zu einer zusätzlichen familiären Belastung führen. Die Orientierungshilfe wird laufend aktualisiert.

Zur Broschüre

Britisches Flüchtlingsabkommen mit Ruanda 

Aus dem Blog des Netzwerkes Fluchtforschung

Im Rahmen einer „Migrationspartnerschaft“ sollen Asylsuchende, die Großbritannien erreichen, künftig direkt ins zentralafrikanische Ruanda verfrachtet werden. Großbritannien möchte damit sowohl den Asylbewerbungsprozess als auch die dauerhafte Verpflichtung auf Schutz gegenüber Geflüchteten auslagern. Was dieser „Deal“ für die Flüchtlingspolitik bedeutet können Sie nachlesen im:

FluchtforschungsBlog

Beratung von Geflüchteten mit Behinderung

Leitfaden des Informationsverbundes Asyl & Migration

Ein gemeinsam von der gemeinnützigen Gesellschaft passage Hamburg sowie der Caritas Osnabrück herausgegebener Leitfaden will die Beratung von Geflüchteten und Migrant_innen mit Behinderung unterstützen. Die Handreichung wurde nun in dritter aktualisierter Auflage veröffentlicht.

Zum Leitfaden