Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Bewerbung für den Elisabeth-Preis 2025 | Anmeldung zum 3. Klima-Forum „ Zukunft bauen“ | Appell für eine verantwortungsvolle Migrationspolitik an die neue Bundesregierung

Ausgabe 09 – 2025 | 08. Mai 2025

Mit den DiCVnews möchten wir Ihnen alle zwei Wochen einen Überblick über Veranstaltungen, Positionen, rechtliche Entwicklungen und Aktivitäten im Erzbistum Köln geben. Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie uns Ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben und wir hoffen, dass er Ihnen gefällt. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Falls Sie die DiCVnews nicht mehr erhalten möchten, finden Sie am Ende des Newsletters eine Abmelde-Funktion

  Aktuell  

Engagement zeigen!

Jetzt für den Elisabeth-Preis 2025 bewerben!

Der Elisabeth-Preis der CaritasStiftung im Erzbistum Köln startet 2025 mit einem neuen Konzept – und deutlich mehr Preisgeld. Ab sofort können sich Vereine, Initiativen, Schulen, Pfarrgemeinden und Einzelpersonen bewerben, die sich mutig, nachhaltig oder kreativ für andere einsetzen. Insgesamt vergibt die Stiftung Preisgelder in Höhe von 16.500 Euro.

Erstmals zeichnet der Elisabeth-Preis Projekte in vier unterschiedlichen Kategorien aus:

  • Mutmachen – für herausragendes Engagement, das anderen Zuversicht schenkt;
  • Nachhaltigkeit – für Projekte, die langfristig wirken und Perspektiven schaffen;
  • Innovation – für kreative Ideen und neue Wege in der sozialen Arbeit;
  • Publikumsliebling – gewählt direkt von den Menschen, deren Herz Sie erreichen.

Die Bewerbung erfolgt ohne Angabe einer Wunschkategorie – die Jury übernimmt die Zuordnung und nominiert jeweils zwei Projekte in den drei Hauptkategorien. Die Erstplatzierten erhalten jeweils 3.000 Euro, die Zweitplatzierten 1.500 Euro. Alle weiteren Bewerbungen nehmen automatisch am Online-Voting für den Publikumspreis teil, der ebenfalls mit 3.000 Euro dotiert ist.

Die feierliche Preisverleihung findet am 26. November in der Kölner Flora statt. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2025.

Zur Bewerbung

„Europaaktive Zivilgesellschaft“ gesucht

NRW-Landesregierung unterstützt vorbildliches Engagement für Europa

Kommunen, kommunale Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure aus Nordrhein-Westfalen können sich ab sofort für die Auszeichnungen „Europaaktive Kommune“ und „Europaaktive Zivilgesellschaft“ bewerben. Die Auszeichnungen der Landesregierung unterstützen seit Jahren vorbildliches kommunales und zivilgesellschaftliches Engagement für Europa. Bewerbungsfrist ist der 31. Oktober.

Die Bewerberinnen und Bewerber werden ermuntert, innovatives und beispielgebendes Engagement für die europäische Idee vorzustellen, welches in Nordrhein-Westfalen die Vielfalt und die Chancen Europas vermittelt – besonders, wenn Projekte, Veranstaltungen und Initiativen Menschen ansprechen, die bisher wenig Bezug zu Europa haben.

Seit 2013 erhielten 68 kommunale Akteure in Nordrhein-Westfalen die Auszeichnung „Europaaktive Kommune“. 13,9 Millionen Menschen leben in diesen Kommunen und dem Landschaftsverband Rheinland. 2018 wurde die Auszeichnung „Europaaktive Zivilgesellschaft“ ins Leben gerufen und bisher an 19 zivilgesellschaftliche Akteure vergeben.

Weitere Informationen zur Bewerbung

  Veranstaltungen  

„Nimm dein Leben in die Hand“

Fachtag am 27. Juni zu aktuellen Einblicken in die Lebenslagen junger Menschen im Übergang

Der Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter ist für jeden jungen Menschen herausfordernd und spannend. Die Beendigung der Schule, die Suche nach einem Ausbildungsplatz, der Auszug aus der elterlichen Wohnung sind einschneidende Situationen im Leben von jungen Menschen.

Wie diese Zeit gestaltet wird, welche Startvoraussetzungen gegeben sind, ist (immer noch) sehr unterschiedlich. Corona-Pandemie, Kriege und Klimakrise haben verändert, wie junge Menschen ihr Erwachsenwerden heute erleben. Was wissen wir darüber wirklich? Und vor allem: Was bedeutet das alles für die Weiterentwicklung unserer pädagogischen Praxis in unseren Diensten und Einrichtungen? 

Zum Fachtag „Nimm dein Leben in die Hand“ am 27. Juni im Katholisch-Sozialen Institut in Siegburg laden der Diözesan-Caritasverband und der Bereich Jugend-, Schul- & Hochschulpastoral im Erzbistum Köln herzlich ein. Freuen Sie sich auf neue fachliche Impulse, interessante Praxis-Präsentationen und viel Zeit für kollegialen Austausch und Vernetzung.

Zur Anmeldung

Familienverbände kommentieren den Koalitionsvertrag

Einladung zu AGF-Online-Dialogen am 21. Mai und 27. Mai

Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und der SPD wird Grundlage für die in Bildung begriffene Regierung sein – welche Konsequenzen für Familien und die Familienpolitik damit verbunden sind, soll im Zentrum von zwei Online-Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) stehen.

Die in der AGF organisierten Familienverbände werden den Koalitionsvertrag bewerten und diskutieren: Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für die neue Legislaturperiode? Welche Themen wurden im Koalitionsvertrag betont, welche vernachlässigt oder ausgespart? Um diese Fragen zu beleuchten, laden wir Sie herzlich zu unseren Online-Dialogen „Familienverbände kommentieren den Koalitionsvertrag“ ein.

In zwei 90-minütigen Online-Veranstaltungen diskutieren Vertreter_innen aus den Familienverbänden in der AGF zentrale familienpolitische Themen des Koalitionsvertrages, geben Einschätzungen und laden zur Debatte ein.

Am 21. Mai geht es um 14.30 Uhr um die „Familienpolitische Linien des Koalitionsvertrages“. Es kommentieren der Deutsche Familienverband (DFV), der Familienbund der Katholiken (FDK) und evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf)

Am 27. Mai kommentieren das Zukunftsforum Familie (ZFF), der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) und der Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf) um 13 die Frage „Vielfalt von Familien angemessen berücksichtigen?“

Zur Anmeldung 

Social.innovation.now. 2025.

Save the Date: 30./31. Oktober in Siegburg

In diesem Jahr geht es im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Siegburg um das Thema „Digitale Assistenzsysteme – Entdecken. Entwickeln. Einsetzen.“ Merken Sie sich also schon jetzt den 30./31. Oktober und freuen Sie sich auf kurzweilige Keynotes, lebendige Diskussionen, inspirierende Barcamp-Sessions, einen bunten Gallery-Walk und coole Projekte. Und mit ein bisschen Glück gewinnen Sie sogar die Projekt-Challenge.

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

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  Klima sucht Schutz  

„Zukunft bauen“

Melden Sie sich zum 3. Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche an

Am 1. Oktober 2025 findet das 3. Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche in Köln statt. Unter dem Titel „Zukunft bauen – Gebäude managen, sanieren & entwickeln“ werden Perspektiven für zukunftsfähige Sozialimmobilien entwickelt, die Klimaschutz fördern, dem Klimawandel gewachsen sind und Modernisierungspotenzial erschließen. Das Klima-Forum zeigt Entwicklungen auf, eröffnet Handlungsalternativen und bietet innovative, praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten für Mietende und Eigentümer.

Auf dem Podium debattieren: Eva-Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Professor Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer des Instituts für Energie- und Umweltforschung, Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführende Vorständin der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) und die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (angefragt). Impulsgeberin des Klimaforums ist Yvonne Zwick, Vorsitzende von BAUM e. V, dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management.

Eingeladen sind alle, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit befassen oder das Management, die Sanierung und Entwicklung eigener oder gemieteter Gebäude verantworten. Insbesondere Träger aus Caritas, Diakonie und weiteren Wohlfahrtsverbänden, aus Gemeinden, Landeskirchen und Diözesen sowie Vertreter_innen aus Politik und Sozialwirtschaft.

Auswählen können Sie zudem aus zehn praxisnahen Workshops zu den Zukunftsthemen rund um gemietete Gebäude und eigene Sozialimmobilien, ob Energiemanagement oder Energiegewinnung durch Photovoltaik, Immobilienmanagement oder „Kirchengebäude neu denken“, Klimaschutz oder Klimaanpassung durch Hitzeschutz und Gebäudebegrünung oder Fragen zu Refinanzierung und Fördermitteln 

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  Politik & Positionen  

Für eine verantwortungsvolle Migrationspolitik

Appell an die neue Bundesregierung von 293 Organisationen

Mit ihrem Koalitionsvertrag stellen Union und SPD die Verantwortung für Deutschland ins Zentrum ihres Handelns. Diese Verantwortung muss für alle Menschen in Deutschland gelten.

Der Wahlkampf war geprägt von einer aufgeheizten Stimmung, die sich vor allem gegen Geflüchtete und Zugewanderte richtete. Das hat sich auch im Koalitionsvertrag niedergeschlagen. Doch die Ausgrenzung einzelner Gruppen schafft ein Klima der Angst für alle und untergräbt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Am Ende nützt das nur den Feinden einer freiheitlichen Demokratie. Damit muss endlich Schluss sein.

Zugewanderte und hierher geflüchtete Menschen sind integraler Teil unserer Gesellschaft – sie gehören zu Deutschland. Sie bereichern uns in allen Bereichen, ob in Familie und Freundeskreis, der Nachbarschaft, den Schulen, den Sportvereinen oder den Betrieben. Viele von ihnen leisten jeden Tag unverzichtbare Arbeit – im Einzelhandel, im Krankenhaus, in der Industrie, in der Gastronomie, an Flughäfen, im öffentlichen Nahverkehr oder ehrenamtlich in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen. Für uns ist klar: Unsere Gesellschaft gewinnt ihre Stärke aus Offenheit, Vielfalt und der Überzeugung, dass allen Menschen gleiche Rechte zukommen.

Nicht Geflüchtete und Zugewanderte spalten unsere Gesellschaft, sondern eine Politik, die sich den strukturellen und sozialen Problemen unseres Landes zu lange nicht konsequent angenommen hat. Die mittlerweile in der Gesellschaft verbreiteten Gefühle von Verunsicherung und Überforderung beim Thema Flucht und Migration werden somit noch verstärkt, anstatt ihnen mit guten Konzepten für eine funktionierende Asyl-, Aufnahme-, und Integrationspolitik zu begegnen. Für die hohe Belastung von Kommunen und einzelnen Berufsgruppen im Zusammenhang mit Migration werden allein Geflüchtete verantwortlich gemacht, anstatt die tatsächlichen sozialen, politischen und finanziellen Ursachen dieser Belastung anzugehen. So darf es nicht weitergehen. Was es jetzt braucht, ist eine Migrationspolitik, die verantwortlich handelt, statt unsere offene und vielfältige Gesellschaft zu gefährden.

Eine solche verantwortungsvolle Migrationspolitik …

  • … schützt die Rechte der Einzelnen und somit aller – das gilt insbesondere auch für das Recht auf Asyl. Das Bekenntnis zum Recht auf Asyl im Koalitionsvertrag ist essentiell, reicht aber allein nicht aus. Es muss auch gelebt werden. Zurückweisungen an den Grenzen, Abschiebungen in Krisenländer und eine Beweislastumkehr im Asylverfahren zulasten Geflüchteter sind damit nicht vereinbar.
  • … nimmt Sorgen und Ängste ernst, ohne sie zu befeuern. Eine demokratische Gesellschaft lebt von der streitbaren Diskussion und verschließt nicht die Augen vor Herausforderungen. Doch dabei darf die kommende Bundesregierung nicht den humanitären und menschenrechtlichen Kompass verlieren, der Grundlage unseres Zusammenlebens ist.
  • … fördert die Integration aller Menschen. Die nächste Bundesregierung sollte Familien Sicherheit bieten, statt mit der Aussetzung des Familiennachzugs Integration zu verhindern. Auch braucht es weiterhin Chancen für diejenigen, die schon lange bei uns sind, weshalb das Erfolgsmodell des Chancen-Aufenthaltsrechts entfristet werden sollte. Für ein freiheitliches Zusammenleben müssen zudem Wege zu sicheren und gleichen Bürgerrechten durch Einbürgerung eröffnet werden, die keine Gruppen ausschließen. Integration darf dabei nicht allein von der Arbeitsmarktintegration abhängig gemacht werden, sondern es muss allen möglich sein, gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft zu werden.
  • ... investiert in Strukturen für erfolgreiche Integration und Aufnahme. Die im Koalitionsvertrag benannten Investitionen in die Integrationsstrukturen sind von entscheidender Bedeutung und dürfen nicht unter Finanzierungsvorbehalt gestellt werden. Dies gilt insbesondere für die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Beratungs- und Betreuungsstrukturen sowie Integrations- und weitere Sprachkurse. Integration gelingt vor Ort in den Kommunen – diese müssen daher für ihre Aufgaben effektiv, umfassend und nachhaltig finanziell ausgestattet werden.
  • … nutzt alle vorhandenen Potentiale. Angesichts des Fachkräftemangels sollte die Bundesregierung konsequent alle vorhandenen Potentiale von hier ankommenden und lebenden Menschen nutzen und Hürden für Qualifikation und Arbeitsaufnahme abbauen. Hier sind bereits wichtige Schritte im Koalitionsvertrag vereinbart, doch braucht es darüber hinaus einen echten Spurwechsel und den konsequenten Abbau der Arbeitsverbote für alle Geflüchteten. Auch Gruppen wie Alleinerziehende oder Geflüchtete mit Behinderungen müssen beim Zugang zum Arbeitsmarkt unterstützt werden.
  • … schaut über den nationalen Tellerrand. Den weltweit zu beobachtenden autoritären Entwicklungen sollte die neue Bundesregierung mit der Verteidigung einer offenen, liberalen Gesellschaft begegnen, statt die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz durch die Streichung des sogenannten „Verbindungselements“ auf Drittstaaten abzuwälzen oder sich durch fragwürdige Abkommen mit Drittstaaten in politische Abhängigkeiten zu begeben. Sie sollte sich für eine solidarische Verantwortungsteilung im internationalen Flüchtlingsschutz einsetzen und sichere Zugangswege in Form von Resettlement und Aufnahmeprogrammen eröffnen, statt sie zu beenden.

  Vor Ort  

„Lippenstift und Blut“

„viefalt. viel wert"-Kampagne lädt zur Lesung des syrische Autors Samer Al Najjar in Ratingen ein

Samer Al Najjar packt Gefühle wie Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und den eindrucksvollen Wunsch nach Heimat in Kurzgeschichten an. Am 14. Mai wird er auf Einladung der Kampagne vielfalt. viel wert. der Caritas Mettmann aus seinem neuen Buch „Lippenstift und Blut. Geschichten über das Leben in Syrien und die Flucht“ lesen. Anschließend steht er für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung. 

Ausgangspunkt des Buches ist der 8. Dezember 2024, der Tag des Sturzes des Assad-Regimes. Nach mehr als einem halben Jahrhundert kommt eine unmenschliche Ära im Nahen Osten zum Ende. Noch am Tag des Umsturzes feiern sich Täter des Regimes als Helden ihrer Visionen. Doch innerhalb von Sekunden wandelt sich das Rot des Lippenstifts in tiefe Blutschuld.

Der studierte Germanist und Politologe veröffentlichte zuvor unter anderem die Textsammlung „Die salzige Heimat“ (2018), den Kurzgeschichten-Band „Es geschah in Homs“ (2021) und im Jahr 2023 den Roman „Labyrinth der verlorenen Wünsche“.

Zur Anmeldung

  Medientipps  

„Gen Z: Ein Klischee weniger“

YouTube-Trailer zu einer IAB-Untersuchung

Wie arbeitswillig ist die Genration Z? Dieser Frage gehen Enzo Weber und Timon Hellwagner vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Studie nach. Auf der Basis von drei verschiedenen Datenquellen kommen sie zu überraschenden Ergebnissen, deren Highlights in einem Video zusammengefasst werden.

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Hohe Belastung, aber (noch) kein „Pflexit“

IAB-Untersuchung zu Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in der Pflege

Die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegesektor sind auch nach der Covid-19-Pandemie groß. Wie kann in Zukunft ein hochwertiges Angebot von Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen gesichert werden – insbesondere angesichts des Arbeitskräftemangels, der sich im Zuge des demografischen Wandels weiter verschärften dürfte? In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsforschung (IAB) und der Universität Bamberg wurden die Beschäftigung und die Arbeitsbedingungen in Gesundheits- und Pflegeberufen untersucht.

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Das Teilhabechancengesetz wirkt auch bei Menschen mit schwerer Behinderung

Aus der IAB-Serie „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen und Teilhabe am Arbeitsmarkt“

Menschen mit schwerer Behinderung haben ein höheres Armutsrisiko und beschränktere Möglichkeiten an gesellschaftlicher Teilhabe. Das Teilhabechancengesetz kann dabei helfen, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihre soziale Teilhabe zu stärken. Das belegen neue Forschungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufspolitik (IAB). 

Die positiven Effekte einer Förderung nehmen im Zeitverlauf allerdings stärker ab als bei Menschen ohne Schwerbehinderung. Das IAB empfiehlt deshalb u.a., die Zugangskriterien zur Förderung nach § 16i SGB II für Menschen mit Schwerbehinderung weiter zu lockern und die Geförderten länger in Beschäftigung zu halten, „(…) um die positiven Effekte einer Förderung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Eine Möglichkeit hierfür wäre die Einführung einer Anschlussförderung. Denn aktuell werden Schwerbehinderte häufiger bei gemeinnützigen Arbeitgebern beschäftigt, die oft nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten für eine ungeförderte Beschäftigung haben.“

Und weiter heißt es im Fazit des Beitrags: „Auch wenn der Übergang in den primären Arbeitsmarkt ein zentrales Ziel der Förderung ist, bleibt dieser für viele Geförderte mit Behinderung aufgrund permanent verminderter oder abnehmender Arbeitsfähigkeit oft unrealistisch. Deshalb kann es ein Ziel sein, Teilnehmende in einer geförderten Beschäftigung zu halten.“

Das sind wichtige Aussagen, die Forderungen der Caritas nach einem Sozialen Arbeitsmarkt und einer Anschlussförderung zum § 16i SGB II stärken.

Zur IAB-Studie