Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Vertreterversammlung wählte neue Mitglieder | Förderaufruf für das Programm „Expertise zur Armutsbekämpfung“ | CaritasStiftung im Gespräch

Ausgabe 08 – 2025 | 24. April 2025

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  Aktuell  

Diözesan-Caritasrat und DCV-Delegiertenversammlung

Vertreterversammlung wählte neue Mitglieder

Am 10. April fand die Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln im Maternushaus statt. Dort wählten die Delegierten fünf Mitglieder für die Amtszeit 2025 bis 2029 in den Caritasrat: Nina Dentges-Kapur, Finanzvorständin SkF Köln; Klaus Kehrbusch, Vorstandsvorsitzender Flingern mobil; Harald Klippel, Vorstand Caritasverband Rhein-Sieg; Ingo Morell, Mitglied der Geschäftsleitung Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH sowie Andrea Redding, Vorstand IN VIA Köln.

Außerdem wurden drei Vertreter_innen in die Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes für die verbleibende Amtszeit bis 2028 gewählt: Lilo Löffler, Vorstandsvorsitzende SKFM Mettmann; Markus Peters, Sprecher des Vorstandes Caritasverband für die Stadt Köln und Ute Theisen, Vorstandsvorsitzende SkF Köln. Herzlichen Glückwunsch!

Ein herzlicher Dank gilt den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihr jahrelanges Engagement, darunter Annelie Hammes, SkF Köln; Dr. Christoph Humburg, Caritasverband Wuppertal/Solingen sowie Prof. Dr. Joachim Windolph von der Katholischen Hochschule NRW.

Armutsbekämpfung durch Beteiligung von Betroffenen

Förderaufruf für das Programm „Expertise zur Armutsbekämpfung sowie Sozialplanung in Nordrhein-Westfalen“

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) hat einen neuen Förderaufruf im Rahmen des Programms zur Armutsbekämpfung und Sozialplanung veröffentlicht. Für Träger der Caritas ist der Baustein 1: „Stärkung der politischen Beteiligung von Menschen mit Armutserfahrung“ von besonderem Interesse. Ziel ist es, die Teilhabe dieser Menschen an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen zu verbessern, ihre Perspektiven sichtbar zu machen und die Zusammenarbeit zwischen Betroffenen und lokalen Akteuren zu unterstützen.

Gefördert werden Projekte, die politische Bildung vermitteln, Selbsthilfestrukturen stärken, Netzwerke aufbauen oder weiterentwickeln und konkrete Beteiligungsmöglichkeiten für Menschen mit Armutserfahrung schaffen. Im Antrag sollte der Beitrag zu allen vier Zielen beschrieben werden. Dabei sind begründete Schwerpunktsetzungen möglich. Die Beschreibung nur eines Ziels ist nicht ausreichend für den Antrag.

Die Förderung erfolgt im Rahmen einer Projektförderung. Für Träger der Wohlfahrtspflege ist eine Förderung als Vollfinanzierung möglich. Die Förderung aller Projekte ist befristet bis zum 31. Dezember 2025. Anträge können bis zum 13. Juni eingereicht werden. Eine Informationsveranstaltung der G.I.B. findet am 8. Mai (9.30–13 Uhr) statt.

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Zur Anmeldung

Um interessierten Verbänden der Caritas im Erzbistum Köln die Möglichkeit zu geben, sich zu vernetzten, Ideen auszutauschen oder auch Kooperationspartner_innen zu finden, lädt Michaela Hofmann, Referentin für Armutsfragen, alle Interessierte zu einem digitalen Austausch am 14. Mai von 14 bis 16 Uhr ein. (MS Teams-Besprechung – ID: 336 982 453 914 5 – Kennung: Gf2Gf2YT)

„Engagiert in die Zukunft“

„2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“ fördert Vereine, zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung startete im Jahr 2021 mit ersten Maßnahmen zur Umsetzung der Engagementstrategie. Hierzu gehört auch das Förderprogramm „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“. Unter dem diesjährigen Förderthema „Engagiert in die Zukunft – junges Engagement fördern und neue Projekte gestalten“ werden Initiativen gefördert, die von jungen Engagierten selbst durchgeführt werden oder junges Engagement stärken. Eine Antragstellung für die Förderperiode 2025 ist vom 5. Mai bis zum 1. November möglich.

Weitere Informationen 

„Win-Win“ – für mehr Arbeitsmarktintegration

Dritter Aufruf zum ESF Plus-Programms für Anfang September 2025 angekündigt

Das ESF Plus-Programm „Win-Win" zielt darauf ab, die soziale und arbeitsmarktliche Integration von jungen erwerbsfähigen Männern mit und ohne Migrationshintergrund im Alter von 18 bis 35 Jahren zu verbessern. 

Bei der Zielgruppe handelt es sich um besonders benachteiligte Personen, die von den Agenturen für Arbeit oder Jobcentern vor Ort nicht (mehr) erreicht und betreut werden können oder die eine Kooperation mit den Agenturen für Arbeit oder Jobcentern verweigern oder diese ablehnen. Die Zielgruppe umfasst auch männliche neuzugewanderte EU-Bürger.

Antragsberechtigt sind juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts und rechtsfähige Personengesellschaften, beispielsweise Kommunen, Träger der freien Wohlfahrtspflege sowie sonstige gemeinnützige Träger. 

Der dritte Förderaufruf ist für Anfang September 2025 geplant, das Budget des Aufrufs soll bis zu 21,7 Millionen Euro umfassen. Bisher wurden Projekte mit bis zu 95 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben gefördert. Das Programm wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales verwaltet.

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„DigiWohl – Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege“

Förderaufruf für neues ESF Plus-Programm angekündigt

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat den Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen für das neue Förderprogramm „Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung (DigiWohl)“ für den 1. Juni 2025 angekündigt. Die Laufzeit des Förderprogramms endet am 31. Mai 2028. 

Das Programm richtet sich an gemeinnützige Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, die mit rund 2,1 Millionen Hauptamtlichen und etwa 3 Millionen Ehrenamtlichen vielfältige soziale Leistungen erbringen. Angesichts von Fachkräftemangel, demografischem Wandel und globalen Krisen zielt DigiWohl darauf ab, digitale Lösungen stärker in die tägliche Arbeit mit hilfebedürftigen Zielgruppen – etwa Familien, ältere Menschen oder Geflüchtete – zu integrieren. Gefördert werden Projekte zur Entwicklung und Erprobung digitaler Ansätze, um soziale Dienstleistungen effizienter, zugänglicher und qualitativ hochwertig zu gestalten. 

Digitalisierung soll nicht isoliert als technischer Vorgang der Einführung neuer Hardware- und Softwarelösungen betrachtet werden. Stattdessen sollen gesellschaftliche, organisatorische und individuelle Bedingungen und Voraussetzungen ineinandergreifen. Die geförderten Projekte müssen dementsprechend folgende Handlungsfelder verschränkt adressieren:

  1. Entwicklung und Erprobung digitaler Werkzeuge und Infrastrukturen für bedarfsorientierte soziale Dienstleistungen.
  2. Organisatorische Einbettung digitaler Lösungen.
  3. Befähigung der Zielgruppen der Freien Wohlfahrtspflege zur Inanspruchnahme und Nutzung neuer digitaler Angebote.

Die Förderquote beträgt 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. 

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  Veranstaltungen  

„Erbe und Pflichtteil: Wer bekommt was?“

CaritasStiftung im Gespräch

Wer ein Testament schreibt, darf selbst entscheiden, wer erbt und wer nicht. Niemand ist gezwungen, sich an die gesetzliche Erbfolge zu halten. Nahe Angehörige können aber auch bei Enterbung meist einen Pflichtteil verlangen. Wer Anspruch darauf hat, regelt das Gesetz. Matthias Weber, Fachanwalt für Erbrecht, Testamentsvollstrecker und Mediator, informiert und beantwortet Ihre Fragen rund um das Thema Erben und Pflichtteil.

Die kostenfreie Präsenzveranstaltung der Reihe „CaritasStiftung im Gespräch“ findet am 5. Mai von 17 bis 18.30 Uhr im Diözesan-Caritasverband Köln statt. Interessierte können sich bis zum 30. April anmelden. Da die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt ist, gilt die Reihenfolge der Anmeldung.

Zur Anmeldung

„What’s up?!“

Online-Meeting für innovative Engagierte in der Integration durch Arbeit der Caritas in NRW

Mit „What’s up?!“ startet die Fachgruppe Integration durch Arbeit der Caritas in NRW ein neues Format, um Wissenstransfer und kollegiale Vernetzung niedrigschwellig und kostengünstig, aber sehr wirksam zu stärken. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Kolleg_innen in der Beschäftigungsförderung, in Projekten zur Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration, in Sozialen Betrieben, in der Jugendberufshilfe sowie in Beratungsstellen rund um die Themen Arbeit und Arbeitslosigkeit.

Am 24. Juni erwarten Sie von 9 bis 13 Uhr kurze und lebendige Praxis-Präsentationen zu neuen (pädagogischen) Konzepten, neuen Kooperationen und Partnerschaften, neuen Produkten und Dienstleistungen, neuen Wegen im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit und neuen Projekten, die beispielsweise durch den ESF oder Stiftungsmittel finanziert werden.

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CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

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  Klima sucht Schutz  

Photovoltaik in der Caritas

Umfrage des Kooperationskreises für Photovoltaik der Caritas in NRW

Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein beim Thema Klimaschutz, gleichzeitig auch unter den richtigen Bedingungen ein lohnendes Investment. Durch die Vielfalt der Verbändelandschaft der Caritas in NRW sind Träger und Einrichtungen beim Thema Photovoltaik unterschiedlich weit – viele in der interessierten grundsätzlichen Auseinandersetzung, andere bereits in der Umsetzung. 

Die fünf Diözesan-Caritasverbände in NRW haben einen Kooperationskreis Photovoltaik ins Leben gerufen, der den Informationsgewinn und -austausch zum Thema fördert. Um ein besseres Gefühl für Ihre Bedarfe zur Photovoltaik zu bekommen, hat der Kooperationskreis Photovoltaik eine kurze Umfrage konzipiert. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns fünf Minuten Ihrer Zeit schenken und an der Umfrage teilnehmen würden.

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  Politik & Positionen  

Gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“

Caritas-Präsidentin zum Tod von Papst Franziskus

Als der Jesuit Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 zum Papst gewählt wurde, machte er unmissverständlich seinen Namen zum Programm: Als erster Papst entschied er sich, den Namen des Heiligen Franz von Assisi anzunehmen. Mit der Heiterkeit seines Sonnengesangs, seiner Liebe zur ganzen Schöpfung und seiner radikalen ,Option für die Armen‘ wollte Franziskus die Botschaft des Evangeliums in seine Zeit übersetzen.

Seine erste Reise führte den frisch gewählten Papst nach Lampedusa, wo er an die vielen Menschen erinnerte, die auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer ihr Leben verlieren. Unvergessen ist uns, mit welchem Ernst Franziskus angesichts des Elends der Flüchtlingslager die "Globalisierung der Gleichgültigkeit" anprangerte. Damit war der Auftakt gemacht für ein Pontifikat, das geprägt war von einer unbedingten Zuwendung zu den Menschen am Rande der Gesellschaft. Franziskus holte sie in die Mitte, machte die gesellschaftliche Peripherie zum Zentrum seines Denkens und Handelns. Die ,verbeulte‘ Kirche, ,die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist,‘ von der Franziskus zärtlich sprach, war der Gegenentwurf zur glanzvollen Kathedrale, die sich gegen die Nöte der Welt verschließt und die Nächstenliebe vergisst.

Papst Franziskus war ein Mann, bei dem Regeln und Formalitäten in den Hintergrund rückten, um die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Viel-leicht gerade deshalb blieben große dogmatische Änderungen weitgehend aus, wie sie von vielen Katholiken und Katholikinnen und ihren ökumenischen Freunden sehnlich erhofft wurden. Stattdessen plädierte Franziskus immer wieder für eine Haltung der Demut, der Solidarität und Barmherzigkeit. Durch Veränderungen der römischen Kurie schuf er Fakten, indem er zentrale Ämter mit Laien (Männern und Frauen) und Personen aus den Ländern des Globalen Südens besetzte. Eine samaritanische und eine synodale Kirche waren für ihn komplementär – denn dass nicht immer die geweihten Priester die ersten sind, die dem Liebesgebot des Evangeliums folgen, hatte ihn das Beispiel des barmherzigen Samariters längst gelehrt.

2015 veröffentlichte Franziskus seine zweite Enzyklika ,Laudato Si‘. Sie steht in besonderer Weise für sein theologisches und politisches Erbe – ein Meilenstein, der das Zusammendenken von Klimafragen und sozialer Gerechtigkeit weltweit beförderte. Mit seiner Enzyklika rief er dazu auf, den ,Schrei der Erde‘ und den ,Schrei der Armen‘ zu hören und gemeinsam Verantwortung für das ,gemeinsame Haus‘ zu übernehmen. Weltweit erzielte der mit diesem Appell und seinen nachfolgenden politischen Initiativen Erfolge – bis hinein in die Weltklimakonferenz von Paris.

In den letzten Jahren konnte auch Papst Franziskus die klimapolitische Stagnation nicht anhalten, die Leugner eines menschengemachten Klimawandels erhielten mindestens in den USA auch unter den Katholiken und Katholikinnen immer mehr Zustimmung. Die tiefen Spaltungen und Konflikte, die die Jahr 2024 und 2025 prägten, waren für Franziskus eine herbe Enttäuschung. Noch am Tag vor seinem Tod appellierte der Papst beim Urbi-et-orbi-Segen für den Frieden in der Welt, besonders in der Ukraine und im Heiligen Land, und kritisierte den verbreiteten Antisemitismus. Sein Bemühen um interkulturellen und interreligiösen Dialog, um Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung bleiben Auftrag für die Kirche von morgen und Ermutigung für die Caritas.

Ruhe in Frieden, Bruder Franziskus“

  Medientipp  

Fachkräftesicherung und Zuwanderung

Impuls-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung 

Deutschland steht vor einer wachsenden Fachkräftelücke, die ohne Hebung des inländischen migrantischen Potenzials und der gesteuerten Erwerbsmigration nicht geschlossen werden kann. 

Die Ampelregierung hat mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2.0 und Reformen im Einwanderungs- und Aufenthaltsrecht wichtige Weichen gestellt, doch Hürden bleiben: Komplexe Verfahren, lange Visawartezeiten und unzureichende Anerkennung ausländischer Qualifikationen erschweren die Anwerbung. Zudem beeinflussen Bürokratie, Diskriminierung und das politische Klima die Attraktivität Deutschlands als Zuwanderungsland.

Hannah Newbery bewertet in ihrer Analyse Fortschritte, Herausforderungen und Handlungsbedarfe an der Schnittstelle von Migrationspolitik und Fachkräftesicherung.

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