Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Ausbildungsprogramm NRW 2022 | Neuer Vorstand der DiAG Krankenhäuser | Der Ampel-Koalitionsvertrag – mit Bezug zum SGB VIII | Was tun bei (Cyber)Mobbing?

DiCVnews 04 – 2021 | 9. Dezember 2021

Mit den DiCVnews möchten wir Ihnen alle zwei Wochen einen Überblick über Veranstaltungen, Positionen, rechtliche Entwicklungen und Aktivitäten im Erzbistum Köln geben. Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie uns Ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben und wir hoffen, dass er Ihnen gefällt. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Falls Sie die DiCVnews nicht mehr erhalten möchten, finden Sie am Ende des Newsletters eine Abmelde-Funktion.

  Aktuell  

Gute Taten schenken

CaritasStiftung hat viele schöne Geschenkideen

Sie suchen sinnvolle Geschenke für Menschen, die wunschlos glücklich sind, Ihnen aber am Herzen liegen? Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln hat eine besondere Idee: Wie wäre es mit einer Geschenkspende? Unter www.caritasstiftung.de  können Sie einen Betrag Ihrer Wahl an unser Weihnachtsprojekt: „Altern in Würde“ – Alltagshilfen für bedürftige Seniorinnen und Senioren in Altenheimen – spenden. Sie erhalten eine schön gestaltete Geschenkarte, die Sie überreichen können. So erfüllen Sie gleich doppelt Wünsche: Die Beschenkten – in deren Namen Sie Gutes tun – freuen sich und Sie helfen Menschen in Not.

Sprachrohr für die Engagierten im Land

Netzwerk Bürgerschaftliches Engagement NRW gegründet

Am 4. Dezember wurde das Netzwerk bürgerschaftliches Engagement (NBE) NRW im Rahmen einer digitalen Veranstaltung gegründet. Insgesamt gab es 44 Gründungsmitglieder aus den Bereichen Wohlfahrtspflege, Kirchen, Sport, Kultur, Kommunen, Bürgerstiftungen, Wissenschaften, darunter auch die fünf Diözesan-Caritasverbände in Nordrhein-Westfalen. Weitere Organisationen werden folgen.

Ziel ist, die Vielfalt des bürgerschaftlichen Engagements in NRW zu vernetzen und Sprachrohr für die Engagierten zu sein. Die Arbeitsstrukturen werden bis zur ersten Vollversammlung am 10. Februar 2022 noch erarbeitet. Ein Festakt konnte pandemiebedingt nicht stattfinden, er ist für den 5. März in Düsseldorf geplant.

Weitere Informationen

Ausbildungsprogramm NRW 2022

Aufruf zur Einreichung von Interessenbekundungen

Der Aufruf für das mit ESF-Mitteln geförderte Ausbildungsprogramm NRW 2022 in der Förderphase 2021 bis 2027 ist vom Land NRW veröffentlicht worden. Mit dem Programm werden zusätzliche Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen in Regionen gefördert, in denen eine ungünstige Bewerbermarktlage herrscht. Die Verteilung der Plätze ist auf einzelne Gebietskörperschaften festgelegt.

Mit dem Ausbildungsprogramm NRW wird in den ersten 24 Monaten ab September 2022 ein Zuschuss zur Ausbildungsvergütung sowie eine Begleitung der ausbildenden Unternehmen gefördert. Zielgruppe sind geeignete junge Menschen, die von der Agentur für Arbeit und den Jobcentern vorgeschlagen werden. Wünschenswert ist hierbei, dass bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mindestens zwei Vermittlungshemmnisse vorliegen und die Ausbildungsreife gegeben sein soll.

Der Projektträger erhält einen Zuschuss zur Ausbildungsvergütung durch den ESF/das Land, den er an das Ausbildungsunternehmen weiterleitet. Das Unternehmen schließt einen Ausbildungsvertrag über eine betriebliche Ausbildung mit dem jungen Menschen ab.

Der Projektträger akquiriert zudem die Ausbildungsstellen und Ausbildungsunternehmen. Die Akquise- und Matchingphase beginnt bereits ab dem 1. Mai 2022 und dauert zwölf Monate. Zuwendungsberechtigt sind Bildungsträger, die nach Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert sind. Interessierte Bildungsträger reichen die Bewerbungsunterlagen bis zum 30. Dezember 2021 im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen ein.

Zum Aufruf

„Jugend stärken – Brücken in die Eigenständigkeit“

Projektaufruf im ESF+-Programm gestartet

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat am 1. Dezember zur Einreichung von Interessenbekundungen im ESF+-Programm „JUDEND STÄRKEN – Brücken in die Eigenständigkeit“ aufgerufen. Antragsberechtigt sind Kommunen, die rechtskreisübergreifend mit freien Trägern der Jugendhilfe, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Partner kooperieren. Caritative Träger können Partner der Kommune sein und Fördermittel im Rahmen einer Weiterleitung erhalten. Daher sollten interessierte Träger umgehend den Kontakt zu ihrem örtlichen Jugendhilfeträger aufnehmen.

Das Bundesprogramm richtet sich an junge Menschen im Alter von 14 bis einschließlich 26 Jahren, die Unterstützung benötigen, weil sie zu einer eigenständigen Lebensführung noch nicht in der Lage sind und/oder weil sie von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.

Projektvorhaben können für den Zeitraum Juli 2022 (angestrebt) bis Dezember 2027 eingereicht werden. Es wird daher in dieser EU-Förderphase voraussichtlich keinen weiteren Aufruf geben. Fördermittel stehen im Umfang von 116 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Interessenbekundungen müssen bis zum 14. Februar 2022 über das ESF+-Portal eingereicht werden. Alle Informationen zum Aufruf.

Europäische Lernmobilität fördern

Erasmus+: Aufruf 2022 veröffentlicht

Die EU-Kommission hat am 24. November die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen zu Erasmus+ 2022 veröffentlicht. Mit einem aufgestockten Budget von fast 3,9 Milliarden Euro für das kommende Jahr sollen weiterhin Studienaufenthalte im Ausland und Partnerschaften im Jugend- und Bildungsbereich gefördert werden. Das Programm bietet beispielsweise Möglichkeiten der Lernmobilität in der Berufsbildung und Erwachsenenbildung (einschließlich Soziale Arbeit).

Informationen über die Ausgestaltung des Programms in den jeweiligen Bildungsbereichen stehen auf den Seiten der Nationalen Agenturen in Deutschland. Die Einreichungsfristen unterscheiden sich je nach Aufruf und Key Action.

Zu den Informationen und Fristen

Kinder- und Jugendförderplan NRW

Landschaftsverband Rheinland vergibt Mittel

Freie und öffentliche Träger der Kinder- und Jugendarbeit erhalten auf Antrag eine finanzielle Förderung aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplanes des Landes Nordrhein-Westfalen (KJFP). Für die Vergabe der Mittel aus dem KJFP an Einrichtungen im Rheinland ist das LVR-Landesjugendamt zuständig.

Als Stichtag für den Eingang der Anträge wurde der 10. Januar 2022 festgelegt. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Ausschlussfrist. Weitere Informationen und Antragsformulare für Einrichtungen im Rheinland erhalten Sie auf der LVR-Webseite.

Neuer Vorstand der DiAG Krankenhäuser

Wahl auf dem ersten Katholischen Krankenhaustages NRW

Am 10. November 2021, fand in Essen der erste Katholische Krankenhaustag NRW sowie die Mitgliederversammlung der DiAG Krankenhäuser der Erzdiözese Köln statt. Der Krankenhaustag war mit rund 250 Teilnehmenden eine gemeinsame Veranstaltung der fünf Diözesan-Caritasverbände und der Diözesan-Arbeitsgemeinschaften katholischer Krankenhäuser in Nordrhein- Westfalen, bei dem sich Expertinnen und Experten über die vielfältigen Herausforderungen für die katholischen Krankenhäuser ausgetauscht haben.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der DiAG Krankenhäuser wurde der neue Vorstand gewählt: Frank Dünnwald, Geschäftsführer, St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind, Beate Eschbach, Leitung Louise von Marillac Schulem, Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen z. Hl. Maria, Heike Grützmacher, Pflegedienstleitung, Eduardus-Krankenhaus Köln, Monsignore Rainer Hintzen, Leiter Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen, Erzbischöfliches Generalvikariat Köln, Dieter Kesper, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Cellitinnen e. V., Dr. Martin Köhne, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer, St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus, Ingo Morell, Geschäftsführer der Maria Theresia Bonzel-Stiftung, PD Dr. Marcus Overhaus, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Hildegardis Krankenhaus, Pfarrer Wolfgang Vossen, Verbund katholischer Kliniken Düsseldorf und Dr. Heike Wylegala, Chefärztin des Brustzentrums, Marien-Hospital Euskirchen.

  Veranstaltungen  

Projekt „Inklusiver Sozialraum in der Praxis“

Der Deutsche Caritasverband lädt zur Informationsveranstaltung ein

Die Sozialraumorientierung bietet als anerkanntes Fachkonzept der Sozialen Arbeit einen erfolgversprechenden Ansatz, um eine inklusive, teilhabeorientierte und solidarische Gesellschaft zu befördern. Deshalb sind sowohl im neuen SGB IX (Bundesteilhabegesetz) wie auch im reformierten SGB VIII (KJSG), u. a. ausdrückliche Aufträge zur Bereitstellung fallunspezifischer, sozialräumlich orientierter Angebote, enthalten. Den Einrichtungen und Diensten der Caritas bietet sich, wenn sie ihre Angebote und Dienste aus der sozialräumlichen Perspektive in den Blick nehmen, die Chance auf die Weiterentwicklung und Optimierung der Qualität der Dienstleistungen und Angebote sowie auf den Ausbau der Vernetzung.

Was sind dabei förderliche, was sind hemmende Faktoren: Im Rahmen des Projektes „Inklusiver Sozialraum in der Praxis“ sollen einzelne interessierte Einrichtungen und Dienste bei der individuellen einrichtungsbezogenen Konzeptentwicklung und der praktischen Umsetzung über den Zeitraum von zwölf Monaten begleitet werden.

Die digitale Informations- und Einführungsveranstaltung findet am 2. Februar 2022 statt.

Zur Anmeldung

Beteiligungsorientierter Kinderschutz

Digitaler Fachtag der IKJ-Akademie

Am 18. Januar 2022 findet von 9:30–17:00 Uhr die digitale Fachveranstaltung des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) zum Thema „Beteiligungsorientierter Kinderschutz: auf Augenhöhe mit Kindern und Eltern effektiv helfen und indiziert intervenieren“ statt. Die Reihe „Jugendhilfe Aktuell“ legt in dieser Fachveranstaltung den Fokus darauf, dass Kinderschutz nur gelingen kann, wenn die Rechte von Kindern und Eltern angemessen berücksichtigt werden und ihnen ein möglichst hohes Maß an Mitwirkung ermöglicht wird.

Renommierte Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis geben einen Einblick, welche Voraussetzungen und Gelingensbedingungen den Weg zu einem beteiligungsorientierten Kinderschutz ebnen können.

Zum digitalen Fachtag

Sensibilisierung für Inter* und Trans*

Digitaler Selbstlernkurs zu Geschlechtervielfalt

Die Fuma Fachstelle Gender & Diversität NRW hat für Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendhilfe einen digitalen Selbstlernkurs erarbeitet, der Informationen gibt zu Themen der geschlechtlichen Vielfalt, insbesondere Inter* und Trans*, um somit für das pädagogische Handeln zu sensibilisieren und qualifizieren. Die breit angelegte digitale Basisqualifikation ermöglicht es, zeit- und ortsunabhängig zu lernen und sich mit anderen Fachkräften zu vernetzen und auszutauschen. Begleitend gibt es Erklär- und Interview-Videos, Web-Seminare, Webtalks und weitere interaktive Angebote.

Zur Lernplattform

Kooperationen im Non-Profit-Sektor

Digitales Fortbildungsseminar für die Beratungspraxis

Antworten auf die Frage nach den Möglichkeiten einer Zusammenarbeit steuerbegünstigter Körperschaften sind angesichts der Erfordernisse an Spezialisierung und Geschwindigkeit wesentlicher (Verwaltungs-)leistungen von immer größer werdender Bedeutung. Welche schuldrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Alternativen stehen uns zur Gestaltung von Kooperationen mit einem oder mehreren Partnern zur Verfügung? Welche Besonderheiten sind dabei zu berücksichtigen? Fragen, die in unserer Beratungspraxis immer wieder gestellt werden. Wir haben dies zum Anlass genommen uns die verschiedenen Möglichkeiten von Kooperationen einmal genauer anzusehen und zum Inhalt einer Fortbildung zu machen.

Das Web-Seminar findet am 20. Januar 2022 von 9.30–11.30 Uhr, in dem Seminar rechtliche und steuerliche Aspekte sowie Einzelfragen im Zusammenhang mit Kooperationsformen beleuchtet und praxistauglich aufbereitet werden. Als Referenten konnte Holger Salentin, Fachanwalt für Handels- Gesellschaft- und Steuerrecht von der Solidaris Rechtsanwaltsgesellschaft mbH gewonnen werden.

Weitere Informationen und Anmeldung

  Politik & Positionen  

Der Ampel-Koalitionsvertrag – mit Bezug zum SGB VIII

Eine Zusammenfassung des Bundesverbandes für Erziehungshilfe (AFET)

Der Koalitionsvertrag sieht eine Vielfalt von Maßnahmen für die Verbesserung der Kinder- und Jugendhilfe vor (Schwerpunkt auf den Seiten 98–102). Er bezieht sich u. a. auf die SGB VIII-Reform und stärkt die Zielsetzung der Reform, den Kinderschutz zu verbessern sowie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und die Inklusion zu stärken.

Die Koalitionäre kündigen an – wie vom DCV im Gesetzgebungsprozess gefordert – die Kostenheranziehung für Heim- und Pflegekinder völlig abzuschaffen. Zur Ausgestaltung eines Inklusiven SGB VIII sieht der Vertrag vor: „ In einem Beteiligungsprozess mit Ländern, Kommunen und Verbänden sollen notwendige Anpassungen zur Umsetzung der inklusiven Jugendhilfe im SGB VIII erarbeitet und in dieser Legislatur gesetzlich geregelt und fortlaufend evaluiert werden. Wir werden dafür Modellprogramme auf den Weg bringen und die Verfahrenslotsen schneller und unbefristet einsetzen.“

Zum Kinderschutz ist u. a. vorgesehen, dass  die Arbeit des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ gesetzlich geregelt werden soll, der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt verstetigt und die unabhängige Aufarbeitungskommission in ihrer jetzigen Form weitergeführt werden. Die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sollen bei der Digitalisierung unterstützt werden.

Vorgesehen ist ein Nationaler Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung, der die Jugendstrategie der Bundesregierung weiterentwickeln wird. Qualitätsstandards für wirksame Beteiligung sollen besser bekannt gemacht und selbstbestimmte Kinder- und Jugendparlamente und Beteiligungsnetzwerke gestärkt werden. Vorgesehen ist auch eine Kampagne zur Aufklärung der Kinder über ihre Rechte und Beschwerdemöglichkeiten.

Zum Koalitionsvertrag

Zur AFET-Zusammenfassung

Wichtige Vorhaben für die Pflegeausbildung

Einschätzungen des VKAD zu den Koalitionsvereinbarungen

„Der Koalitionsvertrag lässt in puncto Pflegeausbildung auf dringend nötige Änderungen hoffen. Wir begrüßen die geplante Harmonisierung der Ausbildung zur Pflegeassistenz durch bundeseinheitliche Berufsgesetze. Dies ist ein wichtiger Schritt, um auf ein bundesweit einheitliches Qualitätsniveau zu kommen“, kommentiert Eva-Maria Güthoff, Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD).

Ein weiteres wichtiges Vorhaben der Ampelkoalition ist die Stärkung der akademischen Pflegeausbildung, auch durch das Schließen von Regelungslücken zur Vergütung während der Ausbildung. „Angesichts des Fachkräftemangels ist es nicht hinnehmbar, dass Pflegestudierende und Auszubildende den zeitaufwendigen Praxiseinsatz ohne Vergütung stemmen müssen.

Die Ampelkoalition muss eine Ausbildungsvergütung schnell auf den Weg bringen. Wir können es uns nicht leisten, Auszubildende aufgrund finanzieller Nöte zu verlieren“, so Güthoff. „Der eklatante Mangel an Personen, die Pflegestudierende- und auszubildende unterrichten, wird im Koalitionsvertrag übergangen.

Kampagne #DauerhafterLockdown

Soziale Betrieben für eine dauerhafte Beschäftigung von langzeitarbeitslosen Menschen gefordert

1,5 Millionen erwerbsfähige Menschen und 1,85 Millionen Kinder sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Schon vor der Coronakrise hatten diese Menschen zu wenig Teilhabemöglichkeiten in der Gesellschaft. Dies wird auch nach Corona für viele langzeitarbeitslose Menschen so bleiben – das Leben ist für sie und ihre Familien ein #DauerhafterLockdown. Die BAG IDA (Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit im Deutschen Caritasverband e.V.) und die DiAG SBI (Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Soziale und Berufliche Integration im Erzbistum Köln) setzen sich gemeinsam für langzeitarbeitslose Menschen ein.

Gefordert wird die Einrichtung von gemeinnützigen Sozialen Betrieben mit klaren rechtlichen Rahmenbedingungen im SGB II, in denen langzeitarbeitslose Menschen dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten mit geregeltem Einkommen, festen Tagesstrukturen und sozialen Unterstützungsleistungen finden. Unterstützen Sie die Kampagne, indem Sie die Website auf Ihrer Homepage verlinken und Gespräche mit Politikern führen!

Ansprechpartnerin im DiCV Köln ist Claudia Elschenbroich.

Daten, Fakten, Thesen und alle Forderungen

Den Sozialstaat fit für die Zukunft machen

EU-Kommission setzt neue Expert_innen-Gruppe zur Zukunft des Sozialstaats ein

Den Sozialstaat fit für die Zukunft machen – dazu beitragen soll eine hochrangige Expert_innen-Gruppe, die die EU-Kommission eingesetzt hat. Sie setzt damit einen Baustein im „Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte" um.

Die von der EU-Kommission bekanntgegeben Mitglieder der Expert_innen-Gruppe sollen Empfehlungen vorlegen, wie der Sozialschutz- und die Sozialsysteme zukunftsfähig gemacht werden können. Die Gruppe wird sich, wie im Aktionsplan für die europäische Säule sozialer Rechte angekündigt, mit der Zukunft des Wohlfahrtsstaats, seiner Finanzierung und seinen Verbindungen zu der sich wandelnden Arbeitswelt befassen. Diese Themen sollen in Verbindung mit Mega-Trends wie den demografischen Veränderungen, den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und der Globalisierung betrachtet werden. Die BAGFW hatte die Bewerbung von Prof. Dr. Jens Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes, unterstützt, der jedoch leider nicht für Expertengruppe ausgewählt wurde. Mit dabei ist aber u.a. Hans-Peter Klös vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln.

Weitere Informationen

  Alles, was Recht ist  

Griechenland sichert nicht die Flüchtlingsrechte

Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bremen

Griechenland ist nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bremen kein Land, in dem die Grund- und Menschenrechte von Flüchtlingen gesichert sind. Deshalb dürfe ein Flüchtling unter Umständen in Deutschland einen zweiten Asylantrag stellen, auch wenn Griechenland ihm zuvor Schutz zugesagt habe. Das teilte das Gericht am 2. Dezember 2021 mit (Az.: 1 LB 371/21). Bei einer Rückkehr nach Griechenland drohe Flüchtlingen «die ernsthafte Gefahr einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung». Dies sei mit der Grundrechte-Charta der Europäischen Union nicht vereinbar.

Damit hat bereits das dritte Oberverwaltungsgericht geurteilt, dass in Griechenland anerkannte Flüchtlinge nicht nach Griechenland abgeschoben werden dürfen, sondern unter Umständen in Deutschland einen zweiten Asylantrag stellen dürfen. Hierzu das Urteil des OVG NRW sowie des OVG Niedersachen.

Angebote für Flüchtlinge in Einrichtungen

Neue Richtlinie für die Landesinitiative Durchstarten in Ausbildung und Arbeit

In der im Ministerialblatt veröffentlichten Richtlinie ist unter dem Punkt 4.1 geregelt, dass nun auch Geflüchtete in Zentralen Unterbringungseinrichtungen an den Angeboten teilnehmen können.

  Medientipps  

Aufnahmeeinrichtungen und Kinderrechte

Neues Gutachten von JUMEN und terre des hommes

Die Unterbringung in Aufnahmeeinrichtungen geht oft mit einer Verletzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, z.B. den Rechten auf Schule, Kita und Jugendhilfe, einher. Der Umstand, dass diese Rechte verletzt werden, könnte Grundlage dafür sein, dass der Aufenthalt in Erstaufnahmeeinrichtungen beendet werden muss. Die Frage, inwieweit juristisch gegen die Unterbringung vorgegangen werden kann, wird in einem neuen Gutachten von JUMEN e.V. und terre des hommes ausgelotet.

Zum Gutachten

Was tun bei (Cyber)Mobbing?

Aktualisiertes Handbuch erschienen

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Ausgrenzung und Hass im Internet betroffen. Das Handbuch „Was tun bei (Cyber)Mobbing?" unterstützt dabei, im Mobbingfall professionell zu handeln. Es bietet Grundlageninformationen, Anregungen für die Praxis und führt in systemisches Konfliktmanagement ein.

Zum Handbuch

Nachlese zum 17. Deutschen Jugendhilfetag

Multimedia-Dokumentation und Evaluation

Noch einmal auf den 17. DJHT zurückblicken? Kein Problem, die Multimedia-Dokumentation macht es jetzt möglich! Erfahren Sie, wie sich die Suche nach einem passenden Veranstaltungsformat in der Pandemie gestaltete, welche zentralen Botschaften vermittelt wurden, wie die digitale Fachmesse und der Fachkongress gestaltet waren und welches Resümee gezogen wurde. Sie sind zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Fachthemen und den innovativen Elementen eingeladen.

Freuen können Sie sich zudem auf Tipps, Erfahrungen und Erkenntnisse im Rahmen der Planung und Umsetzung einer digitalen Großveranstaltung. Ebenfalls in der Dokumentation zu finden sind zentrale Ergebnisse aus der Evaluation zum 17. DJHT. Der Dank für die Erstellung der Evaluation gilt den Studierenden aus dem Arbeitsbereich Sozialpädagogik der Universität Münster unter Leitung von Professorin Dr. Karin Böllert.

Zur Dokumentation

Ausbildungsreife – ein politisch instrumentalisierter Begriff

Aus dem Blog „Aus- und Weiterbildung“ der BertelsmannStiftung

Der Begriff Ausbildungsreife wird in der Fachwelt seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Es gab und gibt sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was unter dem Begriff zu verstehen und wie der Reifegrad zu messen sei. Der Beitrag von Clemens Wieland, Senior Experte der Bertelsmann Stiftung, beleuchtet das Thema aus einer interessanten neuen Perspektive.“

Zum Blog-Beitrag

Plädoyer für eine starke Sozialpartnerschaft

Interview mit Anja Piel und Christina Ramb im IAB-Forum

Corona-Krise, Digitalisierung, ökologische Transformation, demografischer Wandel und in jüngster Zeit auch ein massiver Inflationsschub – Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Dem muss sich nicht nur die neue Bundesregierung stellen, sondern auch Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Im Interview zeigen sich die Gewerkschafterin Anja Piel und die Arbeitgebervertreterin Christina Ramb darin einig, dass die Sozialpartner den notwendigen Umbau von Wirtschaft und Arbeitsmarkt nur gemeinsam meistern können.

Zum Interview