Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Vier Millionen Euro für Opfer der Flutkatastrophe | Zur Lage des Sozialstaates in Deutschland 2022 | Kinderstark – NRW schafft Chancen

Ausgabe 13 – 2022 | 14. Juli 2022

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  Aktuell  

Ein Jahr danach

Zum Jahrestag der Flut präsentieren fünf Caritasverbände einen Film

„Die Flut ist noch lange nicht vorbei.“ Mit dieser Aussage einer Caritas-Mitarbeiterin endet der Film „Ein Jahr danach – die Fluthilfe der Caritas“. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas-Diözesanverbände aus Aachen, Essen, Köln, Paderborn und Trier und erinnert an die Flut am 14. und 15. Juli 2021 und ihre Folgen. Der Film zeigt, wie die Caritas unmittelbar nach der Flut begonnen hat, zu helfen. So etwa in Bad Münstereifel, Solingen, Hagen oder Altenahr. Im Film werden Schicksale von Menschen geschildert, zudem wird aufgezeigt, wie Hilfe bei künftigen Krisenlagen noch besser laufen kann. Der Film „Ein Jahr danach – die Fluthilfe der Caritas“ ist unter www.caritas-fluthilfe.de abrufbar oder direkt unter:

https://www.youtube.com/watch?v=2lZLtat7AmE

Zudem gibt es einen rund 30-sekündigen Trailer, den Sie hier finden:

https://www.youtube.com/watch?v=_EzuXGai3_g

Vier Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe

Ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser: Caritas konnte mehr als 6.200 Menschen helfen

Die Caritas hat im Erzbistum Köln bislang rund vier Millionen Euro an Betroffene der Flutkatastrophe ausgezahlt. 1,6 Millionen Euro entfielen auf Soforthilfen (200 Euro pro Person) unmittelbar nach der Flut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021. 2,4 Millionen Euro wurden als Haushaltsbeihilfen (bis 5.000 Euro) gezahlt. Diese gaben die Menschen etwa für die Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände, Kühlschränke und Waschmaschinen aus. 

„Wir konnten bis heute mehr als 6.200 Betroffenen helfen. Viele haben sich allerdings noch gar nicht gemeldet oder sind mit der Antragstellung auf Wiederaufbauhilfen des Landes beschäftigt“, zieht Michaela Szillat, Fluthilfekoordinatorin des Kölner Diözesan-Caritasverbandes, kurz vor dem Jahrestag der Flut Bilanz. Sie geht davon aus, dass im Erzbistum Köln mehr als 60.000 Menschen von der Flut betroffen sind. Vor allem im Kreis Euskirchen, im Rhein-Erft- und Rhein-Sieg-Kreis sowie in der Region Wuppertal und Solingen richtete das Hochwasser teils verheerende Schäden an. Betroffen waren auch Teile von Leverkusen, Düsseldorf, Köln und Rösrath. 

Die Caritas ist vom ersten Tag an vor Ort, leistet finanzielle Hilfe aus Spendenmitteln von Caritas international und „NRW hilft“ und berät in insgesamt sechs Caritas-Fluthilfebüros. Die Mitarbeitenden unterstützen die Menschen dabei, Anträge auf finanzielle Hilfen zu stellen. „Darüber hinaus organisieren die Fluthilfebüros Baustoffe und Werkzeug. Sie stellen Kontakt zu Städten, Gemeinden und Landkreisen her, helfen bei der Wohnungssuche und vermitteln an weiterführende Beratungsstellen der Caritas. Vor allem aber hören sie zu“, so Szillat.

Je länger die Flutnacht zurückliegt, desto höher wird die Zahl derjenigen, die psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen. Das gilt für die Betroffenen genauso wie für die Helfenden, die in der Flutnacht oft selbst ihr Leben riskiert haben. Im eher weitläufigen Rhein-Sieg-Kreis und in anderen ländlichen Regionen des Erzbistums besuchen Caritas-Mitarbeitende Betroffene auch zuhause.

Insgesamt spendeten die Menschen bis heute knapp 49,9 Millionen Euro an Caritas international, um Flutopfern zu helfen. Elf Millionen Euro davon wurden bislang an die Betroffenen in den Flutgebieten der Bistümer Trier, Köln, Aachen, Paderborn und Essen ausgezahlt. Die weiteren Spenden werden für die so genannte Wiederaufbauhilfe eingesetzt, die erst jetzt beginnt. Größere Summen dürfen nämlich erst dann ausgezahlt werden, wenn Ansprüche bei Versicherungen und staatlichen Stellen geklärt sind. 

Weitere Informationen, Ansprechpersonen sowie ein Überblick 

Treffen der Menschen mit Armutserfahrung

Thema ist der NRW-Koalitionsvertrag – Rückmeldungen aus den Verbänden erbeten

 Zum fünften Mal kommen auf Einladung der Freien Wohlfahrtspflege am 4. August im DiCV Köln Menschen mit eigener Armutserfahrung zusammen. Diesmal nehmen sich die Expert_innen in eigener Sache den Koalitionsvertrag des Landes NRW vor und fragen, inwieweit Armut und soziale Ausgrenzung Berücksichtigung finden und welche Strategien zur Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung erkennbar sind. Steigende Preise, insbesondere für Strom und Heizung, treffen vor allem Menschen in prekären Lebenslagen. Um sich ein genaueres Bild machen zu können, das dann als Rückmeldung an die Politik dient, bittet DiCV-Armutsexpertin Michaela Hofmann aus den Verbänden um Rückmeldungen auf diese Fragen: Ist schon spürbar, dass Menschen ihre Heiz- und  Stromkosten nicht zahlen können? Welcher Personenkreis ist betroffen? Welche Maßnahmen halten Sie für sinnvoll? Und: Welche Rückmeldungen gibt es insbesondere zum 9-Euro Ticket? Entlastet es wirklich? Wie sollte das Sozialticket künftig ausgestaltet sein? Rückmeldungen an: michaela.hofmann@caritasnet.de

Zum Flyer und zur Anmeldung für das Treffen

Martin Quecke folgt Detlev Baumann

Neuer Vorsitzender der Schlichtungsstelle des Diözesan-Caritasverbandes Köln

Am 20. Juni 2022 fand in Wahl des neuen Vorsitzenden der Schlichtungsstelle für den Bereich des Diözesan-Caritasverbandes Köln statt. Aufgabe der Schlichtungsstelle ist es, „aufgetretene Streitfälle“, die sich bei Meinungsverschiedenheiten bei der Anwendung der AVR oder aus dem Dienstverhältnis ergeben, zu schlichten, wenn sie von Dienstgeber oder Mitarbeitende hierzu angerufen wird. 

Auf der Grundlage der Schlichtungsordnung wählten die Beisitzer den Vorsitz auf Vorschlag des DiCV-Vorstandes. Als neuer Vorsitzender wurde der Richter a. D. Martin Quecke einstimmig gewählt. Er wird Detlev Baumann, zum 1. Juli ablösen. Baumann verabschiedet sich nach 27 Jahren als Vorsitzender der Schlichtungsstelle. Als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt wurde ebenfalls einstimmig Rechtsanwalt Dr. Ralf Hottgenroth.

ESF Plus-Programm „Rückenwind3“ 

Aufruf zur Einreichung von Interessenbekundungen veröffentlicht

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat den ersten Aufruf zur Einreichung von Interessenbekundungen für das ESF Plus-Programm „rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft" veröffentlicht. Interessenbekundungen können bis zum 9. September 2022 über das Förderportal Z-EU-S eingereicht werden. Eine vorherige Registrierung in Z-EU-S ist zwingend erforderlich. 

Antragsberechtigt sind gemeinnützige Träger, die einem der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege angehören sowie sonstige gemeinnützige Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Gefördert werden Modellvorhaben zur Fachkräftesicherung in sozialen Berufsfeldern in den folgenden fünf Handlungsfeldern:

  1. Entwicklung und Erprobung moderner Arbeitsmodelle und -organisation im Kontext einer sich wandelnden Arbeitswelt in sozialen Berufs- und Arbeitsfeldern;
  2. Verbesserung der Chancengleichheit durch analoge und digitale Qualifizierung sowie Schaffung einer inklusiven Arbeitsumgebung;
  3. Maßnahmen zur Unterstützung von Beschäftigten und Unternehmen beim Umgang mit neuen Arbeitsplatztechnologien;
  4. Anwendung analoger und digitaler Strategien zur Personalgewinnung und Personalbindung, unter anderem mit Hilfe online-gestützter Angebote und digitaler Kommunikationsformate;
  5. Begleitung und Qualifizierung von Beschäftigten und Weiterentwicklung der Führungs- und Unternehmenskultur.

Die Gesamtausgaben je Vorhaben sollten in der Regel 1,2 Millionen Euro nicht überschreiten. Die maximale Zuschusshöhe beträgt 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Bei Bildungsmaßnahmen für Beschäftigte mit Behinderung sowie bei mittleren und kleinen Unternehmen kann die Zuschusshöhe auf bis zu 60 bzw. 70 Prozent erhöht werden. Die Eigenmittel des Trägers können durch Freistellungskosten für Beschäftigte, die an Bildungsangeboten teilnehmen, eingebracht werden. Die Dauer der Projekte beträgt in der Regel bis zu drei Jahre.

Zum Förderportal Z-EU-S

Weitere Informationen zum Programm

Familienzeit NRW

Familienministerium fördert Familienerholung mit 4,5 Millionen Euro 

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration fördert auch 2022 Familienerholungsurlaube für Familien aus Nordrhein-Westfalen in gemeinnützigen Familienferienstätten. Die große Nachfrage nach dem letztjährigen Förderprogramm haben die Bedarfe der Familien nach Erholung und einer Auszeit deutlich gemacht. Auch das zweite Jahr der Corona-Pandemie hat die Familien besonders belastet. 

Das Förderprogramm des Landes bietet den Familien die Möglichkeit, gemeinsam eine Auszeit zu erleben und wieder zu Kräften zu kommen. Interessierte Familien mit geringem Einkommen sowie unabhängig vom Einkommen Familien mit pflegebedürftigen Kindern oder mindestens einem Familienmitglied mit Behinderung können ab sofort einen Familienurlaub im Umfang von drei bis sieben Übernachtungen in einer Familienferienstätte über den Reisedienst der Diakonie Ruhr-Hellweg buchen. In dem Familienurlaub enthalten sind Vollverpflegung und familienfreundliche Freizeitangebote. Auch die Anreisekosten per Bahn können übernommen werden.

Weitere Informationen

  Veranstaltungen  

Plötzlich pflegebedürftig – was Sie vorher wissen sollten! 

CaritasStiftung im Gespräch

Es kann sehr schnell gehen. Eine schwere Krankheit, ein Unfall oder einfach das Alter verändern alles. Dinge des Alltags – sich etwas zu Essen machen, sich anziehen, Einkaufen gehen – werden zur großen Herausforderung. Als pflegebedürftige Person ist man bei vielen Sachen auf Hilfe angewiesen. Innerhalb kürzester Zeit muss man sich auf die neue Lage einstellen. Was ist jetzt zu tun? Welche Pflegeformen gibt es und welche passt am besten zur jeweiligen Situation? Wer zahlt im Pflegefall? Was ist ansonsten zu beachten?

Die meisten von uns sind nicht darauf vorbereitet, wenn sie selbst oder andere nahe Menschen Pflege benötigen. Dabei ist es hilfreich, sich frühzeitig zu informieren. Helene Maqua, Abteilungsleiterin Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband Köln informiert zum Thema Pflege und stellt sich Ihren Fragen in einer Präsenzveranstaltung am 2. August 2022 von 16 bis 17.30 Uhr. Der Vortrag findet in der Georgstraße 7 in Köln statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 25. Juli an, da die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt ist. Die Veranstaltung ist kostenfrei und wendet sich an alle, die sich fachkundig informieren möchten.

Zur Anmeldung

Was kann eine Ausbildungsgarantie leisten?

Fachtagung der LAG Freie Wohlfahrtspflege und des DGB NRW 

Schon seit geraumer Zeit sinkt die Zahl der jungen Menschen, die sich für eine duale Ausbildung interessieren, und viele Betriebe beklagen einen Mangel an Bewerbungen. Diese Tendenz hat sich in der Corona-Krise verschärft. Zugleich gibt es nach wie vor viele Jugendliche mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss, die keinen Zugang zu betrieblicher Ausbildung finden oder keinen beruflichen Abschluss erwerben. 

Im Koalitionsvertrag der Berliner Ampel-Regierung heißt es: „Wir wollen eine Ausbildungsgarantie, die allen Jugendlichen einen Zugang zu einer vollqualifizierten Berufsausbildung ermöglicht…“ Kann das ein Beitrag zur Lösung des Problems sein und der pandemiebedingten Krise des Ausbildungsmarkt entgegenwirken? Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) liefert in einem interessanten Aufsatz Zahlen, Daten und Fakten zum besseren Verständnis der Debatte.

Die Caritas in NRW als Teil der LAG FW NRW macht sich stark für das Recht von jungen Menschen auf eine Ausbildung, die ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. Denn trotz vieler Bemühungen gelingt in vielen Fällen das „Matching“ zwischen Ausbildungsplatz und Bewerber_innen nicht. Wie eine konkrete Umsetzung einer Ausbildungsgarantie in Nordrhein-Westfalen aussehen könnte, das möchten deshalb die LAG FW und der Deutsche Gewerkschaftsbund gemeinsam mit namenhaften Gästen am 1. September 2022 im Wissenschaftsparkt Gelsenkirchen diskutieren.

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Zur IAB-Studie

Digitale Kommunikation in der Jugendhilfe – Recht & Praxis 

Online-Fortbildung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW

Wer lebensweltorientiert arbeiten möchte, kommt an digitaler Kommunikation auf den beliebten Kanälen wie WhatsApp, Instagram, YouTube, Discord oder Twitch kaum vorbei. In der Online-Fortbildung am 22. August 2022 schaut die AJS sich diese Tools genauer an. Die Veranstaltung blickt auf rechtliche Rahmenbedingungen der digitalen Welt (u.a. Datenschutz, Bildrechte, Jugendschutz) – und schaut auf Möglichkeiten zur Einbindung in die pädagogische Praxis. 

Zur Anmeldung 

Cyber-Mobbing begegnen – Prävention von Online-Konflikten 

Workshop der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW

Gewalt fängt nicht auf dem Handy oder im Internet an, sondern ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten. Und so sind auch Formen des Mobbings und Cyber-Mobbings weit verbreitet. In diesem Workshop schaut die AJS am 9. September 2022 aus pädagogischer und rechtlicher Perspektive auf das Thema. Die Teilnehmenden bekommen einen Überblick über verschiedene Maßnahmen, die als Bausteine für ein Präventionskonzept genutzt werden können.

Zur Anmeldung

Zur Lage des Sozialstaates in Deutschland 2022

Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen der DiAG Soziale und Berufliche Integration

„Wie ist die Lage des Sozialstaates in Deutschland 2022?“ lautete das Thema der Mitgliederversammlung der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Soziale und Berufliche Integration im Erzbistum Köln. Interessante Impulse für die Diskussion gaben dabei zwei Studien. Claudia Laubstein vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt stellte die Langzeituntersuchung „(Über)Leben mit 28: Übergang von Jugendzeit ins junge Erwachsenenalter – Bewältigung der Corona Krise“ vor.  Holger Ziegler von der Uni Bielefeld präsentierte die Ergebnisse einer spannenden Regionalstudie, in der es um die Verbesserung der Situation von Familien mit geringen Einkommen ging. Hierfür wurden unter anderem auch Betroffene befragt. 

Die Mitgliederversammlung wählte zudem einen neuen Vorstand, der sich nun wie folgt zusammensetzt: Peter Hinz (FranzFreunde Düsseldorf), Dirk Jünger (CaritasSozialdienste Neuss), Stephanie Krone (SkF Langenfeld), Bettina Kunze (Caritasverband Bonn), Markus Peters (SKM Köln), Andrea Redding (IN VIA Köln), Peter Rothausen (Caritasverband Oberberg) und René Trenz (Caritasverband Düsseldorf).

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„Jeder Mensch ist ein Schöpfer“

Jahreskonferenz für ehrenamtlich Tätige in Katholischen Altenheimen 

„Unerschöpflich schöpfungsfreundlich – jeder Mensch ein Mitgestalter einer enkeltauglichen Zukunft“ So lautete das Thema der 29. Jahreskonferenz für Ehrenamtliche in katholischen Alten- und Pflegeheimen im Erzbistum Köln, die am 23. Juni 2022 im Maternushaus stattfand. In vielfältigen Beiträgen zu nachhaltigem, enkeltauglichem Leben wurden Herausforderungen, Probleme und Chancen einer würdigen, bewussteren und achtsameren nachhaltigen Lebensgestaltung von 150 Ehrenamtlichen diskutiert.

Fragen zu einer würdigen, bewussteren und achtsameren Lebensgestaltung stimmten nachdenklich aber auch mutmachend. Hierzu zeichneten Vorträge, Cabaret und Musik ein vielfarbiges und ermutigendes Bild. Die Erfahrbarkeit Gottes in der Natur in konkretes Handeln umwandeln – dies wurde ebenso in eindrucksvollen Bildern thematisiert, wie Fragen des ehrenamtlichen, klimafördernden Beitrags in einer stationären Einrichtung: Hühnerstall oder Gemüsebeet an der Senioreneinrichtung, persönliche Interessen und Kompetenzen nutzen, Bündnisse schließen, kreativ werden. 

Jeder Mensch ist ein Schöpfer und mittendrin im Schöpfungsgeschehen, aufgefordert zu verantwortlicher, kreativer Mit-Schöpfung. Auch Papst Franziskus sandte bereits 2015 eindringliche Aufrufe zu einem neuen Lebensstil und zu ökologischer Umkehr im Dienst des Lebens: „Klimaschutz ist gelebter Schöpfungsglaube und gehört ins Zentrum christlichen Handelns“.

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

Haben Sie Interesse an optimalen Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung? Wir bieten Ihnen jährlich nahezu 1.000 Veranstaltungen an über 30 Orten zu allen Arbeitsfeldern der Caritas. Sie können zwischen Präsenz-, Web- und Online-Formaten wählen. 

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Politik & Positionen  

Kürzungen bei den arbeitsmarktpolitischen Hilfen?

Caritas und Diakonie protestieren

Medienberichten zufolge plant die Bundesregierung für 2023 drastische Kürzungen bei den sogenannten "Leistungen zur Eingliederung in Arbeit". Davon wären insbesondere benachteiligte Langzeitarbeitslose im zweiten Sozialgesetzbuch („Hartz IV“) betroffen.

Statt gut 4,8 Milliarden Euro könnten im Bundeshaushalt 2023 nur noch 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung stehen; also rund 609 Millionen Euro weniger, um Menschen mit öffentlich geförderter Beschäftigung, Beratung, Coaching und Qualifizierung dabei zu unterstützen, wieder in Arbeit zu kommen. Mittelfristig sollen, so Spiegel-Online, vor allem mehrjährige Förderungen abgeschmolzen werden. Das beträfe insbesondere das wichtige, erst 2019 neu als § 16 i ins Zweite Sozialgesetzbuch eingeführte Instrument „Teilhabe am Arbeitsmarkt“.

In den Sozialen Medien wird das Thema intensiv diskutiert; Caritas und Diakonie haben auf Twitter, Facebook und Instagram früh und klar protestiert. Einen ersten Einblick liefert die Süddeutsche Zeitung; kritische Kommentierungen gab es u.a. von Dr. Birgit Fix (Deutscher Caritascverband) in der taz und von Andrea Raab (Kölner Diözesan-Caritasverband) auf domradio.de  

Die nächsten Wochen und Monate gilt es nun auf allen Ebenen das Gespräch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags zu suchen. Denn letztlich beschließt den Bundeshaushalt nicht die Regierung, sondern das Parlament.

Die Schöpfung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewahren

Stellungnahme von Caritas und Diakonie zu den Klimaschutz-Vorhaben der EU

Während einkommensstarke Haushalte einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck haben als einkommensschwache Haushalte, sind einkommensärmere Personen, Ältere sowie Kinder und Jugendliche weltweit, aber auch in Deutschland, von den Folgen der Klimakrise stärker betroffen. Caritas und Diakonie setzen sich für diese Gruppen und zugleich für einen ambitionierten und sozial gerechten Klimaschutz ein, um die Schöpfung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewahren. 

In der einer aktuellen Stellungnahme begrüßen Caritas und Diakonie daher die klimapolitischen Vorhaben der EU-Kommission im „Fit for 55“-Paket und positionieren sich zu den Vorschlägen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030, zum Emissionshandelssystem in den Sektoren Straßenverkehr und Gebäude sowie zum Klima-Sozialfonds. Für die Bewertung sind dabei zwei Kriterien leitend: Die Maßnahmen müssen den Klimaschutz substanziell in Richtung der Zielerreichung des Pariser Klimaabkommens voranbringen und soziale Gerechtigkeit befördern.

Zur Stellungnahme

Babylotsen und Familienhebammen

Aktueller Stand der Beratungen zur Schnittstelle SGB VIII und SGB V

Im Rahmen der der Bund-Länder-Beratungen zur Schnittstelle SGB VIII und SGB V werden intensiv die Themen Familienhebammen und Babylotsen bearbeitet. Festgehalten wurde, dass das Aufgabenprofil der Familienhebammen nicht verändert werden soll, aber eine Flexibilisierung der Abrechnungsmöglichkeit für Hebammen wünschenswert wäre, um die Abrechnung sowohl für selbstständige als auch für angestellte Hebammen und Familienhebammen zu ermöglichen. 

Die Flexibilisierung der Abrechnungsmöglichkeiten wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Lebensverhältnisse und die gesundheitliche Versorgung in den unterschiedlichen Regionen gleichwertiger zu gestalten. Ein Hebammenmangel wird insbesondere in benachteiligten Stadtteilen oder Kommunen festgestellt. 

Für Lotsendienste werden Mittel aus der Bundesstiftung Frühe Hilfen, Landesmittel und kommunale Mittel eingesetzt. Zudem wurden weitere Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert. Es fehlt bisher an einer übergeordneten Struktur, in der es Geburtskliniken leichter gemacht wird, solche Lotsendienste einzusetzen. Babylotsen sind ein Scharnier zwischen Gesundheitswesen und anderen sozialen Sicherungssystemen. 

Zu den aktuellen Beschlüssen der Gesundheitsministerkonferenz

  Vor Ort  

„Wandel (be)greifbar machen“

Best-Practice-Projekt des Diözesan-Caritasverbandes Köln

Digitale Kompetenzförderung und partizipative Möglichkeiten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen – unter dieser Überschrift ist der DICV Köln mit seinem Projekt „Wandel (be)greifbar machen – Handlungsfelder sozialer Arbeit digital optimieren“ von der Stiftung Wohlfahrtspflege in den Policy Brief als ein Best Practice-Beispiel aufgenommen worden. Das Projekt, welches mit 14 Ortsverbänden durchgeführt wurde, hat nachdrücklich gezeigt, wie Digitalisierung in die einzelnen Beratungsdienste implementiert und als fester Bestandteil in die bestehenden Beratungsstrukturen eingepflegt werden kann. 

Zum Policy Brief

  Medientipps  

Was macht gute Heimerziehung aus?

Qualitätskriterien stationärer Einrichtungen für junge Menschen

Wenn junge Menschen in einem Heim oder einer anderen betreuten Wohnform untergebracht werden, sollen der Aufenthalt und die Erfahrungen dort positive Bedingungen für ihr Aufwachsen ermöglichen. Doch was ist eine „gute“ Heimerziehung? Was sind Kennzeichen eines guten Heimes? Was ist wichtig und was findet bei der Diskussion um Qualität zu wenig Beachtung? 

Um Antworten auf diese Frage zu finden, hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) insbesondere Kinder und Jugendliche, Fachkräfte in Einrichtungen und in Jugendämtern bzw. Landesjugendämtern zu ihren Erfahrungen befragt. Neben den wissenschaftlichen Ergebnissen entstand in Zusammenarbeit mit jungen Menschen auch ein Ratgeber, der denjenigen Orientierung und Unterstützung im Auswahl- und Übergangsprozess geben möchte, die vor der Entscheidung stehen, ein zweites Zuhause finden zu wollen bzw. zu müssen.

Zum Peer-to-Peer-Ratgeber „Mehr als einfach nur ein Zimmer“

Weitere Informationen

Jugend im Dauerkrisen-Modus

Trendstudie: „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“

Die psychische Gesundheit der jüngeren Generation in Deutschland befindet sich in Dauerbelastung – erst die Einschränkungen durch die Pandemie, nun Krieg in Europa. In der aktuellen repräsentativen Trendstudie „Jugend in Deutschland“ der Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann wurden nun 14- bis 29-Jährige in Deutschland befragt.

Zur Studie

Weitere Informationen

Kinderstark – NRW schafft Chancen

Fachportal bietet Praxisbeispiele, eine Toolbox und LernnetzwApp

Im Rahmen der kommunalen Präventionsketten ist das Fachportal kinderstark.NRW entstanden, auf dem Sie zahlreiche Informationen zu Aktivitäten in Kommunen und zum Fachdiskurs, aber auch Materialien für Netzwerkkoordinierende finden. In der Toolbox etwa finden Sie Checklisten, Leitfäden und Analyseinstrumente, die auch in den Netzwerken Frühe Hilfen angewendet werden können. Das Handbuch wiederum enthält Handreichungen, z. B. zur intersektoralen Zusammenarbeit oder zur Entwicklung sinnfokussierter Netzwerke.

Zum Fachportal